Gruppenbild Schlussbild Preistraeger, Laudatoren Deutscher Musikautorenpreis im Ritz Carlton Hotel in Berlin am 08.02.2024 Foto: BrauerPhotos / J.Reetz

Beim 15. Deutschen Musikautor*innenpreis (DMAP) der GEMA wurden herausragende Komponist*innen und Textdichter*innen für ihr musikalisches Schaffen gewürdigt. Zu den Preisträger*innen bei der Verleihung in Berlin zählen unter anderem Annette Humpe, Kerstin Ott, Iris ter Schiphorst, Apache 207, Peter Fox, Udo Lindenberg, Moderat, Aribert Reimann, Volker Rosin, Stickle und Rolf Zuckowski. Der festliche Abend wurde durch Live-Auftritte von Claudia Barainsky, TYM und Volker Rosin abgerundet.

 

Am Donnerstagabend lud die GEMA rund 260 Gäste aus Musik, Kultur, Medien und Politik zur festlichen Verleihung des DMAP. 26 nominierte Komponist*innen und Textdichter*innen durften in diesem Jahr auf die begehrte Auszeichnung hoffen, die als „Kolleg*innenpreis“ einzigartig in der Branche ist. Erstmalig verlieh die GEMA zwei Sonderpreise für „Inspiration“ und „Musik & Engagement“.

„In der GEMA spiegelt sich die Vielfalt unserer Musiklandschaft und damit auch die Vielfalt in unserer Gesellschaft wider“, sagte die Schirmfrau des Deutschen Musikautor*innenpreises, Staatsministerin Claudia Roth und Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. „Mit der Verleihung des GEMA Musikautor:innenpreises wird die Aufmerksamkeit auf die kreativen Köpfe hinter der Musik gerichtet und ihr künstlerisches Werk gewürdigt. Komponist:innen und Textdichter:innen stehen in der Regel nicht im Rampenlicht. Es ist mir deshalb eine Ehre, den Musikautor:innenpreis auch in diesem Jahr als Schirmfrau zu unterstützen.“

Dr. Tobias Holzmüller, GEMA CEO, betonte in seiner Eröffnungsrede: „Der Deutsche Musikautor*innenpreis ist ein Fest der menschlichen Kreativität. Wir sprechen in diesen Tagen viel über Künstliche Intelligenz und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche. Dieser Preis zeigt, dass es für herausragende Musikwerke weiterhin Schöpferinnen und Schöpfer aus Fleisch und Blut braucht. Unsere bunte Musikkultur lebt von menschlichen Emotionen, Fantasie und den Persönlichkeiten der Autorinnen und Autoren.“

„Es gibt keinen anderen Musikpreis in Deutschland, der so vielfältig ist“, sagte Dr. Ralf Weigand, Aufsichtsratsvorsitzender der GEMA, in seinem Grußwort. „Diese Vielfalt und die Tatsache, dass er von Kolleg*innen an Kolleg*innen vergeben wird, macht den Deutschen Musikautor*innenpreis so einzigartig in der Musiklandschaft. Denn dafür stehen wir als GEMA: für Diversität, Respekt und Anerkennung in der Kunst, für Solidarität innerhalb der Branche und für ein kreatives Miteinander aller Stilrichtungen und Talente im Musikleben.“

Mit dem Deutschen Musikautor*innenpreis 2024 wurden diese 20 Musikautor*innen geehrt:

  • Komposition Dance/Electro: Moderat (Gernot Bronsert, Sascha Ring, Sebastian Szary)
  • Komposition Hip-Hop: Stickle (Andreas Janetschko)
  • Komposition Orchester und Stimmen: Iris ter Schiphorst
  • Komposition Percussion: Gerhard Stäbler
  • Komposition Schlager: Kerstin Ott
  • Text Kinderlied: Volker Rosin
  • Text Rock/Pop: Peter Fox
  • Lebenswerk: Aribert Reimann
  • Nachwuchs (dotiert mit jeweils 10.000 Euro): TYM (Sparte U),

Dariya Maminova (Sparte E)

  • Sonderpreis Inspiration: Annette Humpe
  • Sonderpreis Musik & Engagement: Rolf Zuckowski
  • Erfolgreichstes Werk 2023: „Komet“ von Udo LindenbergApache 207 (Volkan Yaman), Chris James (Christopher Brenner), Takt32 (Marco Tscheschlok), Jumpa (Lennard Oestmann), SIRA (Aris Pehlivanian)

Für sein Lebenswerk wurde der international anerkannte Komponist Aribert Reimann geehrt. Mit einzigartigen Opernkompositionen wie „Lear“ und „Medea“ zählt er zu den bedeutendsten Komponisten der Gegenwart. Die Sopranistin Claudia Barainsky laudatierte mit einem seiner Werke zur Begeisterung des Publikums live auf der Bühne. Reimann nahm die Auszeichnung sichtlich gerührt entgegen: „Ich war vollkommen überrascht, dass ich den Preis bekomme! Und ich bin unglaublich dankbar, dass man mir diesen Preis vergeben will.“

Mit den beiden neuen Sonderpreisen ehrt der GEMA Aufsichtsrat Autor*innen für besondere Verdienste jenseits der rein musikalischen Leistung. Annette Humpe erhielt den Sonderpreis „Inspiration“ als Wegbereiterin und Vorbild für Produzentinnen und Musikautorinnen. Mit dem Sonderpreis „Musik & Engagement“ zeichnete der Aufsichtsrat Rolf Zuckowski für seinen Einsatz in pädagogischen, gesellschaftlichen und sozialen Projekten aus.

Der Song „Komet“ ist Chartstürmer, Rekordbrecher und das „Erfolgreichste Werk 2023“ des Deutschen Musikautor*innenpreises. Mit 21 Wochen an der Chartspitze stand „Komet“ häufiger auf Platz 1 der Offiziellen Deutschen Single-Charts als kein Hit zuvor. Die sechs Autoren des Hits werden am 8. Februar 2024 mit dem Deutschen Musikautor*innenpreis gekürt.

 

30 Wochen verbrachte „Komet“ seit der Veröffentlichung am 20. Januar 2023 konstant auf den ersten beiden Plätzen, 46 Wochen insgesamt in den Top 10 der von GfK Entertainment ermittelten Offiziellen Deutschen Single-Charts. Ergänzt um 65 Mio. Aufrufe auf YouTube, über 300 Mio. Abrufe auf Streaming-Plattformen und 88.000 Downloads.

Auf diesem Weg nahmen die Interpreten des Songs, Udo Lindenberg und Apache 207 (Volkan Yaman), bereits einige Preise in Empfang. Beide zeichnen auch als Autoren von „Komet“ verantwortlich – gemeinsam mit dem Komponisten und Songtexter Chris James (Christopher Brenner), Songtexter Takt32 (Marco Tscheschlok) sowie den Produzenten Jumpa (Lennard Oestmann) und SIRA (Aris Pehlivanian). Der Deutsche Musikautor*innenpreis der GEMA würdigt in der Kategorie „Erfolgreichstes Werk“ nun alle sechs Autoren für ihre Leistung.

„Der längstplatzierte Nummer-1-Hit aller Zeiten und der erfolgreichste Top 10-Hit überhaupt: ‚Komet‘ hat deutsche Musikgeschichte geschrieben“, resümiert Dr. Mathias Giloth, Geschäftsführer GfK Entertainment, die für die GEMA das „Erfolgreichste Werk“ ermittelt. „Dass Udo Lindenberg, Apache 207 und ihre Autorenkollegen dabei zwei Generationen – und Musikstile – vereinen, ist umso schöner. Herzlichen Glückwunsch zu diesem überragenden Erfolg und dem hochverdienten Deutschen Musikautor*innenpreis!“

Die Freude unter den sechs Autoren ist groß: „Yeah! Hammmma, die Auszeichnung der GEMA, und damit für den ‚Komet‘ als das erfolgreichste Werk 2023“, sagt Udo Lindenberg. „Das Besondere an dieser Ehrung ist für mich, dass hier nicht nur die beiden Künstler geehrt werden, die ganz vorne im Rampenlicht stehen, also Apache 207 und ich, sondern endlich auch die Mitautor*innen und all jene, die im Hintergrund dazu beigetragen haben, den Song zu dem zu machen, der er schließlich geworden ist: Ein Komet, der zweimal einschlägt!“

Apache 207: „Ich freue mich unglaublich über meinen dritten Deutschen Musikautor*innenpreis und danke allen ganz herzlich, die an dem Lied ‚Komet‘ mitgewirkt haben. Es war sehr schön mitzuerleben, wie viel Freude dieser Song den Menschen gebracht hat.“

Chris James: „An ‚Komet‘ mitzuwirken, war eine einmalige Gelegenheit, die Generationen durch Musik verbindet. Diese Auszeichnung zu erhalten, bestärkt mich in meiner Überzeugung, dass Musik eine universelle Sprache ist, die Zeit und Trends überdauert. Mein Dank gilt meinen Co-Autoren Apache, Udo Lindenberg, Jumpa, SIRA und Takt sowie allen Teams, die dieses Lied zu einem solchen Erfolg gemacht haben.“

Jumpa: „Ich freue mich sehr über die Auszeichnung für das erfolgreichste Werk. Ich denke, niemand hat mit diesem riesigen Erfolg gerechnet und umso schöner ist es, diesen mit Freunden zu teilen. Wir haben das gemacht, was wir immer tun: Spaß gehabt im Studio. Hierfür dann auch noch gewürdigt zu werden, ist natürlich das non plus ultra.“

SIRA: „Die Auszeichnung zum erfolgreichsten Song des letzten Jahres ist eine riesige Ehre für mich. Ich bin sehr dankbar für alle Menschen, die mitgewirkt haben – von Apache bis Udo, Jumpa, Takt32 und Chris James, das ganze Feder-Musik Team und das Warner Music/DolceRita Team von Udo Lindenberg. Es hat alles mega viel Spaß gemacht und der Preis setzt dem Ganzen eine Krone auf.“

Takt32: „Ich freue mich sehr nun schon zum zweiten Mal für das erfolgreichste Werk des Jahres ausgezeichnet zu werden. Nach wie vor ist es für KünstlerInnen und SongwriterInnen aus dem Hip-Hop, der als Genre fälschlicherweise immer noch von vielen als kleine Subkultur wahrgenommen wird, ein schönes Zeichen im Namen einer prestigeträchtigen Institution wie der GEMA ausgezeichnet zu werden. In diesem Sinne bedanke ich mich recht herzlich für diese Anerkennung.“

Das erfolgreichste Werk ermittelte das Marktforschungsunternehmen GfK Entertainment in Kooperation mit MusicTrace. Basis sind die Streaming-, Airplay- und Abverkaufszahlen.

Die Ermittlung des „Erfolgreichsten Werks“

Die Bemessungsgrundlage für die Ermittlung des erfolgreichsten Songs eines Jahres sind die von MusicTrace erhobenen Offiziellen Deutschen Airplay-Charts sowie die von GfK Entertainment ermittelten Abverkaufszahlen, die wiederum sämtliche Musikformate, d. h. physische Tonträger, digitale Downloads sowie Streams (sowohl Premium als auch werbefinanziert) umfassen. Die Daten des Ermittlungszeitraums (Kalenderjahr 2023) werden zusammengefasst und entsprechend gewichtet.

Neben dieser Ehrung gibt es weitere Auszeichnungen in sieben Kategorien aus den Bereichen Text und Komposition sowie in den Kategorien „Lebenswerk“ und „Nachwuchspreis“ (für „Ernste Musik“ und „Unterhaltungsmusik“, dotiert mit je 10.000 Euro) und 2024 erstmals auch die Sonderpreise „Inspiration“ und „Musik & Engagement“.

Sonderpreis „Inspiration“ für Annette Humpe

Der Sonderpreis „Inspiration“ ehrt Musikautor*innen, die durch herausragendes künstlerisches Wirken und Schaffen inspirieren. Sie wirken als starke Vorbilder, und das im besten Falle für mehrere Musikgenres und mehrere Generationen von Musikautor*innen. „Die Bedeutung von Annette Humpe für die deutsche Musikszene ist ohne Vergleich. In einer Zeit, als Musikautorinnen und insbesondere Produzentinnen noch keine Lobby hatten und in der Öffentlichkeit praktisch nicht vorkamen, war sie Vorbotin, Wegbereiterin und Vorbild. Das ist sie bis heute!“, heißt es in der Begründung des GEMA Aufsichtsrats. „Annette Humpe hat mindestens drei Generationen von Musikschaffenden geprägt und beeinflusst. Sie hat die qualitative Marke für ‚Pop Made in Germany‘ gesetzt und sich in über 40 Jahren an der Spitze nie verbogen. Der erste Sonderpreis ‚Inspiration‘ könnte keine bessere Trägerin finden.“

„Ich freue mich sehr über diese wunderbare Auszeichnung“, sagt Annette Humpe. „Die GEMA ist in Zeiten der alles aufsaugenden Künstlichen Intelligenz besonders wichtig, um unsere Autorenrechte zu schützen und zu verteidigen. Mich macht es sehr stolz, wenn ich junge Songwriterinnen und Songwriter inspirieren durfte.“

Sonderpreis „Musik & Engagement“ für Rolf Zuckowski

Der Sonderpreis „Musik & Engagement“ würdigt Musikautor*innen, die ein herausragendes musikalisches Schaffen vorweisen und darüber hinaus durch persönliches Engagement für die Gesellschaft sowie für Musikschaffende und den Mut zu einer klaren Haltung überzeugen. „Rolf Zuckowski hat nicht nur viele Generationen in Deutschland musikalisch sozialisiert, sondern seine musikalischen Aktivitäten immer auch mit Engagement kombiniert. Kaum ein anderer Musiker hat seine Popularität so massiv für die gute Sache eingesetzt. Die Auszeichnung von Rolf Zuckowski mit dem Sonderpreis ‚Musik & Engagement‘ ist darum nur folgerichtig und ist neben dem ECHO für sein Lebenswerk und zwei Bundesverdienstkreuzen eine weitere Würdigung seines beispiellosen Schaffens.“

„Ich bin überrascht und bin dankbar, in dieser neuen Preiskategorie geehrt zu werden“, freut sich Rolf Zuckowski. „Musik und Engagement gehen bei mir seit den ersten Kinderliedern, die immer auch Elternlieder waren, Hand in Hand. Ob es um Verkehrssicherheit ging oder um das Leben von Menschen mit Behinderung, ob es um die Musikkultur in Schule und Kindergarten oder um den Bau musischer Brücken in andere Länder und Kulturen ging, für mich war das alles immer untrennbar miteinander verbunden. Ich empfinde den Preis auch als eine Würdigung für die vielen Wegbegleiter, die mir zur Seite standen, um gemeinsam Aktivitäten zu entfalten, die das Miteinander oftmals sehr unterschiedlicher Menschen möglich machten.“

Schirmfrau des Deutschen Musikautor*innenpreises ist Claudia Roth MdB, Staatsministerin für Kultur und Medien.

Moderiert wurde die Preisgala von Nina ‚Fiva‘ Sonnenberg. Die begehrten Preise wurden von namhaften Laudator*innen überreicht, darunter badchieff, Christoph Biemann (Sendung mit der Maus), Fast Boy, Stefan Fricke, Inéz Schaefer, Micki Meuser, Leonie Reineke, Tobias Reitz und Jennifer Weist.

Über den Deutschen Musikautor*innenpreis (DMAP)

 

Der Deutsche Musikautor*innenpreis (DMAP) wurde 2009 von der GEMA ins Leben gerufen, um die Komponist*innen und Textdichter*innen der deutschen Musikbranche für ihre herausragenden Leistungen zu würdigen. Unter dem Motto „Autor*innen ehren Autor*innen“ rückt der Preis Musikschaffende in den Vordergrund, die oftmals nicht auf der Bühne stehen. Alle Preisträger*innen sowie Nominierten werden als Mitglieder in die Akademie Deutscher Musikautor*innen (ADMA) aufgenommen. Die Fachjury wird jährlich neu von der ADMA gewählt. In der Akademie sind alle bisherigen Nominierten sowie die Preisträger*innen des Deutschen Musikautor*innenpreises versammelt.

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