• Damen-Tops erwägen starkes Rennen
  • Skater-Elite mit Ambitionen
  • Marathon mit Symbolkraft
  • “Kaká” mit Marathon-Debüt

Es Berlin steht in den Startlöchern und heißt die internationale Marathon-Community willkommen. Davon zeugen nicht nur die Fahnen im ganzen Stadtgebiet und die blaue Linie, die seit Anfang der Woche die 42,195 Kilometer-Strecke markiert, sondern auch die MARATHON EXPO, die heute um 14 Uhr ihre Türen öffnet. „Man kann es überall spüren, Berlin freut sich auf die vielen Gäste“, sagt Jürgen Lock als Geschäftsführer von SCC EVENTS. Mit rund 70.000 Teilnehmenden über alle Wettbewerbe knüpft die Veranstaltung wieder an die Zeiten vor Corona an. „Ich freue mich, dass sich immer mehr junge Läufer:innen für die Königsdisziplin Marathon begeistern“, betont Lock und verweist auf eine gleichmäßig hohe Teilnehmer:innen-Verteilung in der Altersklasse der 25-55-Jährigen. „Während der Pandemie haben vor allem sehr viele Frauen zum Laufen gefunden, sie machen mittlerweile ein Drittel unserer Teilnehmenden aus“, sagt Lock im Hinblick auf einen stetig wachsenden Frauenanteil. „Ziel des BMW BERLIN-MARATHON ist, Menschen durch emotionale Momente für das Thema Laufen zu begeistern. Emotionen stecken an, das sieht man schon bei den bis zu 9-Jährigen beim Bambini-Lauf“, so der Geschäftsführer. Ein wichtiges gesellschaftliches Symbol sieht Jürgen Lock zugleich im sozialen Engagement, dass die mehr als 7.500 Volunteers mit ihrem Einsatz an allen Eventtagen für die Stadt Berlin und die Lauf-Community zeigen.

Auf coronabedingte Hygienemaßnahmen kann in diesem Jahr weitestgehend verzichtet werden – dennoch zeigt der Veranstalter weiterhin hohe Sensibilität mit dem Thema. So wird es im Bereich der Top-Athlet:innen und im Presse Center ebenso wie bei sämtlichen Verpflegungspunkten weiterhin Hygienemaßnahmen geben. Eine generelle Maskenpflicht für die Teilnehmer:innen entfällt dagegen.

Olympiasieger Bart Swings am Start bei den Inlineskatern
Mit dem Belgier Bart Swings sowie Felix Rijhnen aus Darmstadt und der Berlinerin Michelle Uhrig präsentiert Veranstalter SCC EVENTS bei der heutigen Pressekonferenz drei prominente Top-Skater. Sie machen deutlich, dass Inlineskating und Eisschnelllauf in den vergangenen Jahren immer stärker zusammengewachsen sind. Der siebenfache Sieger des BMW BERLIN-MARATHON Bart Swings sicherte sich im vergangenen Winter in Peking Olympisches Gold im Massenstart. „Es war einfach unglaublich, dass mein Traum vom Olympiasieg tatsächlich wahr geworden ist“, erklärte Swings. „Meine taktischen Erfahrungen vom Inlineskating haben mir sehr geholfen, mich auf dem Eis durchzusetzen“, so der Belgier, der am Samstag als Favorit an den Start geht. Im Powerslide Team kann er auf die Unterstützung von Felix Rijhnen zählen. Der Sieger von 2019 hatte sich im Winter überraschend für das deutsche Eisschnelllauf-Team in Peking qualifiziert. „Mein 13. Platz über 5.000 Meter war ein großer Erfolg für mich. Vor einem Jahr habe ich mich an gleicher Stelle kaum getraut, Peking als konkretes Ziel anzugeben. Außerdem war es natürlich unvergesslich, bei Barts Goldmedaillen-Gewinn dabei zu sein“, so Rijhnen. Eischnellläuferin Michelle Uhrig vom Berliner TSC freut am Samstagnachmittag auf den Heimvorteil in ihrer Heimatstadt: „Der BMW BERLIN-MARATHON hat für mich eine besondere Bedeutung, da ich am Haus meiner Großeltern vorbeikomme und meine Freunde und Familie zuschauen können.“

Registrierung für 2023 öffnet am 29. September
Wen die emotionalen Momente des bevorstehenden Marathon-Wochenendes zu einer Teilnahme in 2023 bewegen, der hat vom 29. September bis 17. November die Möglichkeit, sich für den BMW BERLIN-MARATHON zu registrieren. Anfang Dezember informiert Veranstalter SCC EVENTS über das Ergebnis der Auslosung.

Die Damen-Elite beim BMW BERLIN-MARATHON
Amerikas Marathon-Star Keira D’Amato führt das Frauen-Elitefeld beim BMW BERLIN-MARATHON an. Die 37-jährige US-Rekordlerin ist mit ihrer Bestzeit von 2:19:12 Stunden die schnellste Athletin auf der Startliste des Rennens und die einzige, die schon die 2:20-Barriere durchbrochen hat. Und sie hofft, ihre Bestzeit, die auch ein amerikanischer Kontinentalrekord ist, am Sonntag zu unterbieten: „Ich würde in Berlin gerne schneller als Bestzeit laufen“, sagte Keira D’Amato während der Pressekonferenz in Berlin. „Ein großes Rennen wie Berlin zu gewinnen, ist ein Traum und ein großes Karriereziel.“

Keira D’Amato trifft auf hochkarätige Konkurrenz und es ist gut möglich, dass für den Sieg eine Zeit im Bereich ihres US-Rekordes oder sogar des Streckenrekordes, den die Kenianerin Gladys Cherono 2018 mit 2:18:11 aufgestellt hatte, nötig ist. Denn neben ihr gehen sieben weitere Läuferinnen mit Bestzeiten von unter 2:23:00 Stunden an den Start. In dieser Hinsicht ist das Rennen am Sonntag, das in der Breite der Spitze bestbesetzte Frauenfeld in der Geschichte des BMW BERLIN-MARATHON.

Eine Reihe von Athletinnen wollen die schnelle Berliner Strecke nutzen, um erstmals unter 2:20 Stunden zu laufen: Dazu zählen die Äthiopierinnen Gutemi Shone Imana (Bestzeit: 2:20:11), Workenesh Edesa (2:20:24) und Sisay Gola (2:20:50) sowie die Kenianerinnen Maurine Chepkemoi (2:20:18) und Vibian Chepkirui, die im April zum zweiten Mal in Folge den Wien-Marathon in 2:20:59 gewann. „Ich möchte meine Bestzeit unterbieten und unter 2:20 Stunden laufen – und natürlich will ich gewinnen“, sagte Vibian Chepkirui.

Nachdem im vergangenen Jahr überraschend die äthiopische Debütantin Gotytom Gebreslase den BMW BERLIN-MARATHON gewann, könnten auch am Sonntag wieder zwei Athletinnen eine sehr gute Rolle spielen, die erstmals die 42,195 km laufen werden: Die Kenianerin Rosemary Wanjiru und die Äthiopierin Nigsti Haftu weisen starke Halbmarathon-Bestzeiten von 65:34 beziehungsweise 66:17 Minuten auf. „Ich bin bereit für die Herausforderung Marathon“, sagte Rosemary Wanjiru.

Kurzfristig musste dagegen Nancy Jelagat (Bestzeit: 2:19:31) aufgrund einer leichten Gelenk-Schleimhautentzündung im Bereich des Knies und der Hüfte passen. Nach medizinischer Rücksprache entschied sich die Kenianerin für eine konservative Behandlung mit einer Trainingspause und hofft, 2023 in Topform in Berlin starten zu können.

Da im Sommer sowohl die Welt- als auch die Europameisterschaften stattfanden und fast alle deutschen Topläufer:innen im Einsatz waren, ist keine deutsche Läuferin der ersten Reihe am Sonntag am Start. Allerdings wird Katja Fischer laufen, die bisher 2:42:39 erreichte und für das Marathon Team Berlin startet.

Keira D’Amato hat eine bemerkenswerte, zweigeteilte Karriere. Als aufstrebende College-Läuferin schien eine Verletzung das Ende ihrer Karriere zu bedeuten. Sieben Jahre später – in der Zwischenzeit hatte sie geheiratet, wurde zweifache Mutter und arbeitete als Immobilienmaklerin – kam sie mit Anfang 30 zurück und schaffte einen sensationellen Aufstieg in die Weltklasse.

Schon einmal spielte der BMW BERLIN-MARATHON eine wichtige Rolle im Leben der Amerikanerin: 2019 steigerte sie sich hier um rund sechs Minuten auf 2:34:55 Stunden. „Ich hatte hier ein sehr gutes Rennen und deswegen bin ich jetzt auch wieder zurückgekommen. Die Strecke ist sehr schnell und wirklich extrem flach, alles ist prima organisiert und die Unterstützung der Zuschauer ist enorm“, sagte Keira D’Amato. Nach dem BMW BERLIN-MARATHON 2019 lief die 37-Jährige eine Serie von Bestzeiten und schließlich gewann sie im Januar 2022 den Houston-Marathon mit dem US-Rekord von 2:19:12. Obwohl sie im Sommer extrem kurzfristig für den WM-Marathon in Eugene (USA) nachnominiert wurde, lief sie dort auf einen hervorragenden achten Platz. Trotz des kurzen Zeitabstandes zur WM im Juli ist Keira D’Amato optimistisch, dass sie in Berlin eine starke Leistung zeigen kann.

Special Guest “Kaká” mit Marathon-Debüt
Seine Zusage für die morgige Pressekonferenz gab auch der Fußballweltmeister, Ballon d’Or-Gewinner und diesjährige Marathonteilnehmer Kaká. Er feiert in familiärer Begleitung sein Marathon-Debüt beim BMW BERLIN-MARATHON. Während der Pressekonferenz wird er von seiner Leidenschaft für den Laufsport
berichten.

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