- Solide Finanzbasis: Operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen erhöht sich auf 2,6 Mrd. Euro; operative Rendite steigt in herausforderndem Umfeld auf 3,6 Prozent
- Erfolgreiche Regionen: Nord- und Südamerika leisten hohen Ergebnisbeitrag – Milliarden-Investitionen geplant
- E-Mobilität beschleunigt: In 2030 werden in Europa voraussichtlich bereits rund 80 Prozent der ausgelieferten Volkswagen vollelektrisch sein
- Zehn neue E-Modelle bis 2026, darunter ein vollelektrisches Fahrzeug für unter 25.000 Euro
- Volkswagen-CEO Thomas Schäfer: „Wir haben Volkswagen in 2022 erfolgreich durch operativ schwieriges Fahrwasser geführt und gleichzeitig auf strategischer Ebene unsere Hausaufgaben gemacht.“
Die Marke Volkswagen hat im Geschäftsjahr 2022 die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens weiter gestärkt. Dank einer effektiven Vertriebssteuerung und konsequenter Kostenoptimierung konnte das Unternehmen ein robustes finanzielles Ergebnis erzielen. Trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Lage und dem angespannten geopolitischem Umfeld stieg das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen auf 2,6 Milliarden Euro – die operative Rendite auf 3,6 Prozent (Geschäftsjahr 2021*: 2,2 Mrd. Euro / 3,2 Prozent). Versorgungsengpässe und damit verbundene niedrigere Auslieferungszahlen belasteten wesentlich das Ergebnis besonders im zweiten Halbjahr. Die Regionen Nord- und Südamerika steuerten 2022 einen hohen Ergebnisbeitrag bei, hier soll der Marktanteil auch künftig stark ausgebaut werden. Volkswagen will zudem die Transformation in Richtung Elektromobilität weiter beschleunigen: Bis 2030 erwartet die Marke einen E-Auto-Anteil von rund 80 Prozent in Europa. Dafür kommen schon bis 2026 zehn neue E-Modelle auf den Markt, darunter ein vollelektrischer Volkswagen für unter 25.000 Euro, der heute als Studie ID. 2all seine Weltpremiere feiert.
Volkswagen-CEO Thomas Schäfer sagte bei der Vorstellung der Bilanz 2022: „Wir haben Volkswagen im vergangenen Jahr erfolgreich durch operativ schwieriges Fahrwasser geführt und gleichzeitig auf strategischer Ebene unsere Hausaufgaben gemacht. Das Unternehmen ist gut für die Dekade der Transformation aufgestellt, wir setzen unsere Strategie konsequent und zügig um.“
Kosteneffizienz weiter klar im Fokus
Die Marke erzielte trotz sinkender Auslieferungen durch eine optimierte Modell- und Preispolitik einen Jahresumsatz von 74 Milliarden Euro (Vorjahr*: 68 Mrd. Euro). Die finanzielle Basis der Marke wurde ebenso gestärkt: Der „Clean“-Netto-Cash-Flow verbesserte sich in 2022 auf 1,9 Milliarden Euro (0,3 Mrd. Euro*). Zu dem guten finanziellen Ergebnis hat unter anderem die Optimierung von Fix- und Vertriebskosten beigetragen.
Volkswagen-Finanzvorstand Patrik Andreas Mayer betonte: „Das abgelaufene Geschäftsjahr war geprägt von enormen geopolitischen Unsicherheiten, stark steigenden Rohstoff- und Energiepreisen, beeinträchtigten Versorgungsketten sowie negativen Pandemieauswirkungen in China. Unsere Maßnahmen zur Senkung der Kosten und Steigerung des Ergebnisses haben gewirkt und zu einem in diesem schwierigen Umfeld robusten Ergebnis geführt.“
Die Regionen Nord- und Südamerika liefern starken Ergebnisbeitrag
Auch die Stärkung der Wirtschaftlichkeit in den weltweiten Regionen trägt weiter Früchte. Mayer: „Die nach wie vor sehr positive Entwicklung in Nord- und Südamerika hat das Jahresergebnis der Marke unterstützt.“ In diesen und anderen Regionen sieht Volkswagen großes Wachstumspotential. Grund dafür ist das für die Märkte speziell zugeschnittenem Produkt-Portfolio und die lokalen Fertigungen. In Nordamerika und in den USA soll der Markanteil bis 2030 auf mindestens fünf Prozent verdoppelt werden. Dafür plant Volkswagen bis 2027 Investitionen von rund fünf Milliarden Euro in Elektromobilität und Digitalisierung. In Südamerika soll ebenfalls eine Milliarde Euro bis 2026 aufgewendet werden, um den Marktanteil weiter auszubauen und die Transformation in Richtung Elektromobilität zu starten. Erste Markttests in Südamerika mit ID. Modellen laufen bereits.
Volkswagen beschleunigt E-Offensive
Mit rund 330.000 Einheiten hat das Unternehmen 2022 den Absatz von vollelektrischen Fahrzeugen weltweit um 23,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Jetzt macht Volkswagen noch mehr Tempo bei der Umstellung auf Elektromobilität: 2030 sollen bis zu acht von zehn in Europa verkauften Autos vollelektrisch sein. Auch in Nordamerika soll der BEV-Anteil weiter steigen: Bis 2030 ist ein Anteil von 55 Prozent geplant. Zudem bringt Volkswagen bis 2026 zehn neue BEV-Modelle auf den Markt. Schon bald kommen mit der zweiten Generation des ID.31 und dem sportlichen ID.3 GTX1, dem ID. Buzz Long Wheel Base1 und dem Flaggschiff ID.71 vier neue elektrische Modelle. Mit der Studie ID. 2all2 im Kompaktwagen-Segment gibt Volkswagen heute schon einen konkreten Ausblick auf den ersten E-Volkswagen für alle. Dessen Einstiegspreis soll unter 25.000 Euro liegen. Elektromobilität wird dann in jedem Volumen-Segment angeboten und die Marke Volkswagen bietet damit das breiteste E-Portfolio im Vergleich zum Wettbewerb: vom Einstiegs-E-Auto bis zur Elektro-Limousine ID.71.
Volkswagen-Werke schaffen mehr Kapazität für E-Autos
Parallel geht die Transformation der Produktion bei Volkswagen mit Hochdruck voran: Das Werk in Emden stellt im Sommer vollständig auf E-Mobilität um und produziert dann neben dem ID.43 auch den ID.71. Am Standort Wolfsburg wird ab Herbst auch die neue Generation des ID.31 vom Band rollen. Für die Transformation des Stammwerks investiert das Unternehmen bis Anfang 2025 rund 460 Millionen Euro. Die Werke in Zwickau und Dresden sind bereits vollständig umgestellt und im US-amerikanischen Chattanooga hat bereits im vergangenen Jahr die Fertigung des ID.43 begonnen.
Hoher Auftragsbestand und Neuanläufe effizienter Verbrenner in 2023
Neben den neuen E-Modellen stehen 2023 mit den Neuauflagen des Atlas4 in Nordamerika, des Virtus4 in Brasilien, des Tiguan1 und Passat1 zudem weitere attraktive Produkte mit hocheffizienten Verbrenner-Antrieben vor der Markteinführung, die dem Bedarf der Kunden in den Regionen angepasst sind. Die Marke Volkswagen Pkw lieferte 2022 weltweit 4,6 Millionen (-6,8 Prozent) Fahrzeuge aus. Aufgrund der schwierigen Versorgungslage sank der Absatz im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht auf 2,2 (Vorjahr: 2,3) Millionen Fahrzeuge. Die Differenz zwischen Auslieferungen und Absatz beruht im Wesentlichen darauf, dass die fahrzeugproduzierenden Joint Ventures in China nicht der Marke Volkswagen Pkw zugerechnet werden.
Die Nachfrage ist sowohl bei E-Autos als auch bei Verbrennern unverändert gut. Der Auftragsbestand über alle Antriebsarten liegt derzeit bei mehr als 660.000 Fahrzeugen allein für Europa, darunter fast 100.000 vollelektrische ID. Die Priorität liegt nun darauf, die bestellten Fahrzeuge zügig zu produzieren und an die Kunden auszuliefern.
Ausblick
Volkswagen plant im laufenden Geschäftsjahr eine weitere deutliche Steigerung von Auslieferungen von vollelektrischen Fahrzeugen. CFO Patrik Andreas Mayer: „Wir sind vorsichtig optimistisch, dass sich die Versorgungslage im Verlauf des Jahres stabilisieren wird und arbeiten konsequent an unserer Kostenposition.“ Jedoch sei im laufenden Jahr ein weiterhin sehr herausforderndes Umfeld im Hinblick auf die Versorgung, die Rohstoff- und Energiepreise sowie die geopolitische Lage zu erwarten, so Mayer. Aufgrund der konjunkturellen Unsicherheiten und weiter steigendem Kostendruck passt die Marke Volkswagen ihre Prognose für 2023 an: Erwartet wird eine operative Rendite vor Sondereinflüssen von mehr als vier Prozent.
Die Produktpipeline von Volkswagen sei gut gefüllt, betonte Volkswagen-Chef Thomas Schäfer: „Die Kunden können sich auf eine volle Packung VW freuen!“ Auch wenn das Jahr 2023 weiterhin herausfordernd bleibe, so Schäfer, „lassen wir uns davon nicht aus dem Konzept bringen und werden unseren Plan für die Marke VW und die Markengruppe Volumen weiter konsequent umsetzen.“