Die Aktionäre der Volkswagen Aktiengesellschaft sind bei der ordentlichen Hauptversammlung dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat gefolgt und haben mit einer Mehrheit von 99,98 Prozent beschlossen, für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende von 4,80 (Vorjahr: 3,90) Euro je Stammaktie und 4,86 (Vorjahr: 3,96) Euro je Vorzugsaktie zu zahlen. Damit werden rund 2,4 Milliarden (Vorjahr: 2,0 Milliarden) Euro an die Anteilseigner ausgeschüttet. Die Stammaktionäre vertagten wegen der noch andauern-den Untersuchungen zur Dieselthematik die Entlastung von Rupert Stadler für das Geschäftsjahr 2018. Alle übrigen Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats wurden für das Geschäftsjahr 2018 bei einer Präsenz von 94,95 Prozent entlastet.
Aufsichtsrat und Vorstand der Volkswagen AG haben heute wichtige Weichenstellungen für die Zukunft des Volkswagen Konzerns getroffen. Der Volkswagen Konzern wird im Rahmen seiner Elektro-Offensive den Aufbau einer Batteriezellfertigung mit einer Partnerschaft in Europa forcieren. Dazu hat der Aufsichtsrat in seiner heutigen Sitzung ein Investitionsvolumen von knapp einer Milliarde Euro bewilligt. Es ist geplant, eine solche Batteriezellfertigung in Niedersachsen (Salzgitter) anzusiedeln. Zudem wurde beschlossen, in konkrete Verhandlungen zu dem geplanten neuen Mehrmarken-Werk in Europa mit den verbliebenen potenziellen Standorten einzutreten. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand zudem beauftragt, den Prozess zu starten, um für MAN Energy Solutions (ES) und Renk eine zukunftsweisende, industriell sinnvolle Lösung zu entwickeln. Hierbei steht die Eröffnung einer Zukunfts- und Wachstumsperspektive für den Maschinenbau im Konzern etwa durch ein Joint Venture, Partnerschaften oder eine teilweise oder vollständige Veräußerung im Fokus.
Außerdem wurde beschlossen, einen Börsengang der TRATON SE vorzubereiten und vorbehaltlich der weiteren Kapitalmarktentwicklung vor der Sommerpause 2019 durchzuführen.
„Wir haben heute im Aufsichtsrat wesentlichen strategischen Weichenstellungen für den Volkswagen Konzern zugestimmt. Im Rahmen unserer umfangreichen Elektro-Offensive wollen wir unsere Batteriekapazitäten im Rahmen von strategischen Partnerschaften absichern. Zudem wollen wir unsere Produktionskapazitäten in Europa ausweiten, um unsere Wachstumspläne zu unterstützen. Die Fokussierung auf das Kerngeschäft ist essenziell vor dem Hintergrund einer immer komplexer werdenden Industrie und den entsprechenden Herausforderungen“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch.
„Die Automobilindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, den wir auch bei Volkswagen mit Vehemenz voranbringen. So konsequent wie kein anderer Automobilhersteller treiben wir die Elektrifizierung und Digitalisierung unserer Flotte voran. Gleichzeitig bauen wir in den kommenden Jahren im Hinblick auf innovative Mobilitätsdienste innovative Geschäftsfelder auf. Es geht darum, den Volkswagen Konzern so auszurichten, dass wir die umfassende Transformation unserer Industrie an entscheidender Stelle mitgestalten. Die heutigen Entscheidungen sind dabei wichtige Meilensteine für die Zukunft von Volkswagen“, sagte der Vorstandsvorsitzende von Volkswagen, Herbert Diess.
Der Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh sagte: „Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat begrüßen die Entscheidungen und unterstützen sie ausdrücklich. Es handelt sich um Weichenstellungen, mit denen wir sowohl Beschäftigungssicherung als auch Wirtschaftlichkeit nachhaltig weiterentwickeln können.“
Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil erklärte dazu: „Der heutige Beschluss des Aufsichtsrats ist ein Durchbruch für die Batteriezellproduktion in Niedersachsen. Für das Autoland Nr.1 ist die Produktion von Batteriezellen zwingend notwendig. Für den Standort Salzgitter sind das positive Signale. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Batteriezellproduktion in Deutschland zu wettbewerbsfähigen Bedingungen stattfinden kann.“