Im Rahmen der dritten Sylt Art Fair in List, trafen sich der zeitgenössische Künstler Niclas Castello, VW-Designchef Klaus Zyciora und Galerist Dirk Geuer zu einem angeregten Kreativtalk. Im Zentrum stand die Frage zu den Unterschieden von Kunst und Design und der Bedeutung der Begriffe Transformation und Ikonen. Die anwesenden Besucher, darunter Prominente wie Schauspielerin Claudia Eisinger, waren begeistert.

Kreativtalk mit Künstler Niclas Castello, VW-Chefdesigner Klaus Zyciora und Galerist Dirk Geuer im Rahmen der Sylt Art Fair.

List auf Sylt. Galerist Dirk Geuer und die Sylt Art Fair haben den international gefeierten Künstler Niclas Castello und seine grenzüberschreitenden Arbeiten „Cube Paintings“ und Volkswagen Chef-Designer Klaus Zyciora und den von ihm gestalteten ID. Buzz auf Deutschlands beliebteste Urlaubsinsel eingeladen. Im Rahmen eines inspirierenden Kreativtalks unterhielten sich Galerist, Designer und Künstler über ihre Arbeit, Transformation und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Kunst und Design. Im Anschluss an das Gespräch gab es einen angeregten Austausch der hochkarätigen Gäste im ungezwungenen Rahmen. Nicht nur die Gäste gingen mit neuen Ideen und Einsichten nach Hause, auch die Paneltalk-Teilnehmer konnten neue Einblicke gewinnen.

Bereits zum dritten Mal in Folge ist die Sylt Art Fair auf Deutschlands schönster Insel zu Gast und präsentiert auf über 600 Quadratmetern hochkarätige Kunst von Malerei über Skulptur bis zur Fotografie. Ziel ist es, Menschen für Kunst zu begeistern und den Austausch darüber zu ermöglichen. „Ich möchte die Schwellenangst zu Kunst wegnehmen.“ beschreibt Dirk Geuer, der mit seiner Galerie Geuer & Geuer und dem artstar Verlag die Ausstellung realisiert, seine Motivation. Folgerichtig ist der Besuch der Ausstellung während der allgemeinen Öffnungszeiten kostenfrei möglich.

Der Kreativtalk folgt demselben Ziel und soll neue Einblicke in das Schaffen Kreativer bieten. In diesem Jahr hat Dirk Geuer dafür den gefeierten zeitgenössischen Künstler Niclas Castello und den erfolgreichen VW-Chefdesigner Klaus Zyciora eingeladen. Dirk Geuer: „Im Kreativtalk möchte ich herausfinden, was die unterschiedlichen Positionen von Künstler und Designer sind, ganz konkret: Wie arbeiten die?“

Auf seine Motivation angesprochen gibt Niclas Castello eine klare Antwort: „Was mich jeden Morgen aufstehen lässt ist der Antrieb, etwas Neues zu schaffen.“ Der Künstler sorgte unlängst mit dem von ihm geschaffenen Castello Cube international für Aufsehen. Ob in Manhattan oder am Lido: Das Kunstwerk aus massivem Gold polarisiert und inspiriert und wird intensiv diskutiert. Mit seinen „Cube Paintings“, Skulpturen, die aus Bildern entstehen, die der Künstler im Prozess zerstören muss, hat er sich in der internationalen Kunstszene einen Namen gemacht.

Dirk Geuer ist beeindruckt von dem Prozess der den Werken zu Grunde liegt: „Den Mut aufzubringen, das Bild zu zerstören, im Prozess, die Kraft die dafür nötig ist, das zu erleben ist schon einzigartig.“ Niclas Castello erklärt, dass es für ihn jedes Mal aufs Neue eine Überwindung ist: „Wenn du ein perfektes Kunstwerk nimmst und die Form umwandelst, die ersten Brüche machst, dann kannst du nicht mehr zurück. Jede Arbeit ist eine unheimliche Herausforderung, was genau dabei passiert kann ich schwer beschreiben, aber am Ende bin ich unheimlich stolz.“

Mut spielt auch für Klaus Zyciora als obersten Auto-Designer bei Volkswagen eine große Rolle, eine seiner Kernaufgaben ist es, die Designteams der Konzernmarken, die er verantwortet zu ermutigen, Neues zu denken. Den Prozess beschreibt er als „Breaking the Mold“, was so viel heißt wie „die bekannte Form zerbrechen.“ Womit eine klare Parallele zur Arbeit von Niclas Castello gefunden worden ist.

Für das Design des ID. Buzz, der elektrischen Re-Inkarnation des legendären T1 „Ur-Bulli“ von Volkswagen, war für Klaus Zyciora neben Mut vor allem Geduld entscheidend. 22 Jahre ist es her, dass er die ersten Ideen zu dem Konzept hatte. Die Ausdauer hat sich gelohnt: „Den ID. Buzz jetzt auf der Straße zu sehen und selbst fahren zu können, das ist schon megageil.“ Für den Designer, der mit dem Elektro-Bulli nach List gefahren ist, entscheidet sich auch erst hier, auf der Straße, ob ein Design gelungen ist. Messen und Premieren seien wichtig, aber bleiben doch ein künstliches Umfeld.

Für Niclas Castello ist die Öffentlichkeit ebenfalls der Lackmustest. Seinen 186 Kilogramm schweren Castello Cube aus 24 karätigem Echt-Gold, der schon durch den achtstelligen Materialwert zu den wertvollsten Skulpturen der Welt zählt, platzierte er ohne Sockel im winterlichen Central Park und anlässlich der Biennale in Venedig. Die Reaktion der Menschen auf das Kunstwerk haben Ihn beeindruckt, besonders die der Kinder. „Kinder sind fasziniert, ziehen ihre Eltern zu dem Cube, die manchmal gar nicht glauben können was sie sehen. Kinder verstehen es oft schneller!“

Nach knapp einer Stunde Gespräch ist klar: Künstler und Designer verbindet mehr, als man zuerst vermuten würde. Dabei liegen die Gemeinsamkeiten weniger im Arbeitsprozess selbst, als bei den Charaktereigenschaften, der eigenen Motivation und der großen Begeisterung, Dinge zu gestalten und die Reaktion der Menschen darauf zu beobachten.

Die Reaktionen des Publikums auf das Gespräch waren ebenfalls begeistert. Die anwesende FDP-Politikerin Claudia Cormann war beeindruckt von der Bodenständigkeit der Kreativen, mit ihren beeindruckenden Karrieren. Von vielen Seiten kam auch Zuspruch für das Talk Format und die Sylt Art Fair selbst. Die aufstrebende Künstlerin Anne Kutzner, die auf der Ausstellung mit Werken vertreten ist, findet, dass es Dirk Geuer sehr gut gelingt, dass Elitäre aus der Kunst zu nehmen. Die ebenfalls anwesende Schauspielerin Claudia Eisinger bringt es am Ende des Abends wunderbar auf den Punkt: „Das Tolle an der Sylt Art Fair ist einerseits, dass es so hochkarätige Kunst den Menschen zugänglich macht und zum anderen ist es ein toller Ort, wo Menschen aus unterschiedlichen Feldern ins Gespräch kommen.“

Von admin