Gelungener Einstand für das ISTAF INDOOR in der Berliner O2 World. Bei der Erstauflage am 1. März 2014 feierten 10.847 begeisterte Zuschauer in sieben Disziplinen vier deutsche Erfolge, eine Weltjahresbestzeit und gleich mehrere persönliche Bestleistungen. Das Konzept, Spitzensport und Show zu kombinieren ging voll auf. Die meisten der 55 Athletinnen und Athleten aus 24 Nationen schwärmten abwechselnd von der „gigantischen“, „fantastischen“ oder „super geilen“ Stimmung in der Arena. Mehrfach schwappte die La Ola-Welle durch das Rund.

Für einen Paukenschlag gleich zum Auftakt sorgte die australische Hürdensprinterin Sally Pearson. Die Olympiasiegerin und Weltmeisterin verbesserte im Vorlauf über 60mH die Weltjahresbestzeit auf 7,79 s. Das Rennen gewann sie später mit einer Hundertstel mehr vor Nadine Hildebrand vom VfL Sindelfingen (7,98 s).

 
Der zweifache Kugelstoß-Weltmeister David Storl vom LAC Erdgas Chemnitz stieß zum sechsten Mal in diesem Jahr über 21 Meter auf 21,20 m und gewann mit nur einem gültigen Versuch vor dem Bulgaren Georgi Ivanov (20,40 m).

Deutschlands beste Sprinterin Verena Sailer (MTG Mannheim) stellte ihre persönliche Bestzeit über 60m ein (7,12 s) und siegt vor Tahesia Harrigan-Scott (Britische Jungfern-Inseln). Nach dem Rennen sagte sie: „Das ist so geil hier, ich hatte noch Minuten nach dem Rennen Gänsehaut. Die Leichtathletik braucht das, sie muss sich in diese Richtung weiter entwickeln.“

Bei den Männern setzte sich im Sprint der frühere 100m-Weltmeister Kim Collins von der Inselgruppe St. Kitts & Nevis in 6,52 s vor Lokalmatador Lucas Jakubczyk (SC Charlottenburg) durch. Jakubczyk, einziger Berliner Starter bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Polen, verbesserte seine persönliche Bestzeit um fünf Hundertstel auf 6,56 s.

Dayron Robles sorgte im Hürdensprint für einen Favoritensieg. Er ging in 7,53 s über die fünf Hürden, gefolgt vom amtierenden US-Hallenmeister Omo Osaghae (7,63 s) und dem Griechen Konstadinos Douvalidis (7,64 s).

Stabhochspringer Malte Mohr vom TV Wattenscheid 01 verbesserte bei seinem Siegsprung über 5,90 Meter seine persönliche Bestleistung um drei Zentimeter und schwang sich damit zum Mitfavoriten für die Hallen-Weltmeisterschaften in Sopot auf. Den zweiten Platz teilten sich Konstadinos Filippidis (Griechenland) und Jan Kudlicka (Tschechien) mit übersprungenen 5,70 Meter. „So eine unglaubliche Stimmung habe ich noch nie erlebt. Das Publikum hat mich zur Bestleistung getragen“, so Malte Mohr.

Eine der größten Überraschungen gab es im abschließenden Diskuswurf mit Olympiasieger Robert Harting. Aus dem erwarteten Duell mit seinem ewigen Konkurrenten Piotr Malachowski (Polen) wurde ein Dreikampf mit einem lachenden Dritten: Martin Wierig aus Magdeburg gewann mit 64,82 m vor Malachowski (63,73 m), dessen Landsmann Robert Urbanek (62,27 m) und Robert Harting (62,20 m). Sieger Martin Wierig: „Ein geiler Wettkampf. Die Atmosphäre hat mich angetrieben, die großen Jungs zu ärgern.“ Robert Harting: „Natürlich bin ich mit meiner Leistung nicht zufrieden, ich werde weiter viel trainieren. Die Hauptsache ist, dass die Zuschauer zufrieden sind.“

Zufrieden ist auch Meeting Direktor Martin Seeber: „Glückliche Athleten, super Stimmung und zufriedene Zuschauer, was will man mehr? Unser Experiment, die besten deutschen und internationalen Athleten eingebettet in ein Showprogramm zu präsentieren, ist geglückt. Ich danke allen unseren Partnern und Sponsoren, die das ISTAF INDOOR möglich machten. Wir werten die Veranstaltung jetzt in Ruhe aus und konzentrieren uns dann auf das 73. ISTAF am 31. August im Olympiastadion.“

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Von admin

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