Der Verein und die Fans des 1. FC Kaiserslautern hätten mit ihrer öffentlichen Verurteilung von Antisemitismus und Rassismus in einem deutschen Fußballstadion "alles richtig gemacht" und "damit mehr als das Übliche getan für den Ruf ihres Klubs", sagte der frühere FCK-Trainer Otto Rehhagel am Dienstag in seiner Laudatio vor rund 300 geladenen Gästen im "Bärensaal" im Alten Stadthaus in Berlin. Weitere Auszeichnungen gingen an Projekte aus Berlin und Frankfurt.
Der mit insgesamt 20.000 Euro dotierte Julius-Hirsch-Preis richtet sich an Initiativen, die sich für Toleranz und gegen Rassismus und Antisemitismus engagieren. Das Kaiserslauterer Fanprojekt hatte in der vergangenen Saison unter anderem mit einer Stadionchoreografie auf antisemitische Parolen pöbelnder FCK-Fans gegen den im eigenen Klub spielenden israelischen Nationalspieler Itay Shechter reagiert.
In dieser Saison ist Shechter an Premier-League-Klub Swansea City verliehen und dankte Klub und Fans des FCK in einer Videobotschaft für die ihm entgegengebrachte Solidarität.

 

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Die Idee zu diesem Preis reicht zurück in das Frühjahr 2005, als Nils Havemann uns die Ergebnisse des historischen Gutachtens „Fußball unterm Hakenkreuz“ zur Geschichte des DFB im Nationalsozialismus vorgelegt hatte. Nach intensiven Gesprächen mit der Versöhnungskirche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau, dem Zentralrat der Juden in Deutschland und nicht zuletzt der Familie Hirsch wurde uns klar, dass wir nun die Lehre aus der Geschichte des DFB ziehen und in konkretes Handeln umsetzen mussten. Ende 2005 wurde die Idee Wirklichkeit und der Julius Hirsch Preis in Leipzig erstmals verliehen.

Mit der Erinnerung an Julius Hirsch wendet sich der DFB seiner Vergangenheit bis in die Zeit des Nationalsozialismus zu. Julius Hirsch steht stellvertretend für viele bedeutende jüdische Spieler, Trainer und Funktionäre, die den deutschen Fußball bis 1933 maßgeblich geprägt haben. Unter dem Druck des menschenverachtenden Naziregimes haben sich der DFB und seine Vereine von diesen Helden und Pionieren abgewandt und sie damit ihrem Schicksal ausgeliefert. Per DFB–Dekret aus dem April 1933 mussten die jüdischen und kommunistischen Mitglieder ihre Heimatvereine verlassen. Viele von ihnen wurden ermordet.Nie wieder darf so etwas geschehen.

Mit der Stiftung des Julius Hirsch Preises erinnert der DFB nicht nur an die Opfer. Er will ein öffentliches Zeichen für die Unverletzbarkeit der Würde des Menschen setzen, in den Stadien und in der Gesellschaft. Die Vision des jüdischen Fußball-Pioniers Walther Bensemann, Gründungsmitglied des DFB und vieler bis heute populärer Vereine, lebt: Fußball kann Menschen und Völker in ihrer bunten Vielfalt verbinden und dadurch Frieden stiften.

Mit der Stiftung des Julius Hirsch Preises fordert der DFB seine Mitgliedsverbände und Vereine, seine mehr als sechs Millionen Spieler, Trainer, Funktionäre und besonders die Jugend in seinen Reihen auf, sich gegen Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen auf dem Fußballplatz, im Stadion und in der Gesellschaft zu stellen. Wir wollen mit diesem Preis das Engagement unserer Vereinsmitglieder, Fans, Freunde und Anhänger, verstanden als Arbeit für den Frieden in der Gesellschaft, unterstützen und fördern.

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Julius-Hirsch-Preis des DFB 2012

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Von admin

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