Der Karlsruher Stadtgeburtstag sorgt für Gesprächsstoff in der Bundeshauptstadt. Seit dem gestrigen Montagabend, 8. Juni, wird die Landesvertretung von Baden-Württemberg durch eine drei Meter große Version des KA300-Logos den ganzen Sommer lang bis September 2015 geziert. Vor zahlreichen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Medien – darunter viele Bundestagsabgeordnete und hochrangige Unternehmensvertreter – präsentierte die badische Metropole in Berlin das Programm zum 300. Stadtjubiläum. Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup betonte hier: „Toleranz, Offenheit, Liberalität – diese Werte standen am Anfang von Karlsruhe, und sie zeichnen die Stadt bis heute aus. Diese Tradition bestimmt den Stadtgeburtstag. Deshalb ist dieser auch ein Fest für alle Bürgerinnen und Bürger, für alle Nationalitäten, für alle Glaubensrichtungen.“ Das Miteinander der Menschen und Kulturen komme in den mehr als 500 Veranstaltungen während des dreimonatigen Festivalsommers deutlich zum Ausdruck.

Stadt des Rechts, Internethauptstadt, Kulturmetropole, Innovationszentrum, alleine in diesen vier für Karlsruhe prägenden Beschreibungen spiegle sich die Vielfalt der Stadt und seiner Menschen wider. Seine beispielhafte Umsetzung in die 100-tägigen Feierlichkeiten finde das in der multimedialen Eröffnungsshow. „Diese ist eine Hommage an Carl Benz, Henrich Hertz und die vielen anderen berühmten Köpfe dieser Stadt. Diese ist ebenso eine Hommage an die vielen heutigen Talente von Karlsruhe“, sagt KA300-Projektgeschäftsführer Martin Wacker. Dabei wird die 180 Meter breite Schlossfassade zu einer einzigen Leinwand und auf den verschiedenen Bühnen spielen die Profimusiker der Badischen Staatskapelle gemeinsam mit Nachwuchsmusikern der Musikschulen. Da trifft Oper auf Hip-Hop. Da treten die besten Tänzerinnen und Tänzer der KA300-Dance Competition auf. „In dieser Show wird Karlsruhes Geschichte, Gegenwart und Zukunft lebendig“, so Wacker.

 
Dem folgen Ausstellungen und Kunstereignisse wie die „GLOBALE“, denen die Süddeutsche Zeitung eine ganze Seite gewidmet hat. Beileibe nicht das einzige Echo, das der Stadtgeburtstag in den nationalen Medien gefunden hat. Den 300-Jahr-Feierlichkeiten widmeten Cicero – das Magazin für politische Kultur – und Monopol – das Magazin für Kunst und Leben – eine Sonderausgabe. Erstmals arbeiteten dabei beide zusammen an einem solchen Projekt. Und „Die Welt“ machte jüngst mit einer Headline von Peter Weibel auf, dem Chef des ZKM, der Kultureinrichtung von Weltrang. „Was gibt es schöneres, als von anderen gelobt zu werden?! Für uns und unsere Arbeit ist das eine wundervolle Bestätigung und Ansporn gleichermaßen“, betont Martin Wacker.

Vor allem zeige es, welchen Wandel die Stadt in der öffentlichen Wahrnehmung erfahren habe, findet der KA300-Projektgeschäftsführer und zitiert stellvertretend die Süddeutsche Zeitung: „Karlsruhe hat ein eher behäbiges Image – ist aber in Wahrheit eine Boomtown.“ Der wesentliche Grund hierfür liegt ebenfalls im Miteinander der Bürger, im Miteinander der gesellschaftlichen Gruppen. So engagieren sich über 10.000 Karlsruherinnen und Karlsruher beim Stadtgeburtstag. Und die Wirtschaft unterstützt die Feierlichkeiten sowohl mit eigenen Aktivitäten als auch mit einem finanziellen Beitrag in Höhe von über 3,7 Millionen Euro. Das ist deutlich mehr als beispielsweise München bei seinem runden Geburtstag aus der Wirtschaft erhielt. „Das zeigt die Verbundenheit der Unternehmen mit Karlsruhe und der Region. Das belegt zudem die Attraktivität der TechnologieRegion Karlsruhe als Wirtschaftsstandort“, so Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup.

Das Miteinander von Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Justiz, Verwaltung und Politik hat die TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) zu einer der ersten Adressen in Europa gemacht. Abzulesen ist das in diversen Rankings, die die TRK in Sachen Innovationsstärke, Dynamik und Lebensqualität immer in der Spitzengruppe ansiedeln. Dieser Tradition des Miteinanders, der Offenheit und Toleranz fühlt sich Karlsruhe im besonderen Maße verpflichtet. Mit der Eröffnung des Gartens der Religionen setzt die Stadt ein besonderes Zeichen für das Miteinander der Religionen und Glaubensrichtungen. Steht doch die Religionsfreiheit an erster Stelle im Privilegienbrief des Stadtgründers Markgraf Karl Wilhelm. Auch das ein wesentliches Ziel des Stadtgeburtstages, so Wacker: „Den Anstoß für Neues zu geben und Bleibendes zu schaffen.“

Die Feierlichkeiten zum 300. Geburtstag der Stadt Karlsruhe beginnen am 17. Juni, dem Tag der Grundsteinlegung des Karlsruher Schlosses, und enden am 27. September, dem Wochenende nach dem Jahrestag der Ausgabe des Karlsruher Privilegienbriefes, der am 24. September 1715 veröffentlicht wurde. In diesen 100 Tagen finden mehr als 500 Veranstaltungen statt. Das Gesamtprogramm sowie mehr Informationen gibt es unter www.ka300.de.

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Von admin

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