Ulla und Heiner Pietzsch sind Kunstsammler aus Leidenschaft, die über Jahrzehnte eine einzigartige Sammlung großer Werke erworben haben. Die Sammlung des Berliner Ehepaares zählt zu einer der international bedeutendsten zur Kunst des Surrealismus und umfasst herausragende Werke von Max Ernst, Joan Miró, André Masson, Salvador Dalí, Réne Magritte, Paul Delvaux und Yves Tanguy sowie zahlreiche Arbeiten anderer Künstler aus dem surrealistischen Umkreis. Ein zweiter wichtiger Schwerpunkt der Sammlung Pietzsch liegt auf frühen Werken des Abstrakten Expressionismus in Amerika, jener Kunstrichtung, die sich direkt aus den Wurzeln des Surrealismus im New York der 40er und 50er Jahre entwickelt hat. Werke von so bedeutenden und inzwischen mythisch gewordenen Figuren des Abstrakten Expressionismus wie Jackson Pollock, Ad Reinhardt, Mark Rothko und Barnett Newman sind in der Sammlung ebenso vertreten, wie Werke der großen Mexikaner Diego Rivera und Frida Kahlo.

 

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Ulla und Heiner Pietzsch bereichern nach eigener Aussage ihr Leben durch die Kunst. Sie leben mit den Bildern und Skulpturen ihrer Sammlung und lassen gerne und bewusst zu, dass die Kunst ihr Denken und Fühlen immer wieder aufs Neue herausfordert und verändert. Um auch Anderen die Möglichkeit zu geben, sich von der Sammlung inspirieren zu lassen haben die Beiden entschieden, ihre Privatsammlung, unter dem Ausstellungsnamen „Bilderträume“, im Sommer 2009, in der Neuen Nationalgalerie Berlin, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und nach dem herausragenden Erfolg der Ausstellung entschloss sich das Ehepaar, „ihre Kinder“, wie sie die Werke selber nennen, zu verschenken, und zwar an die Stadt Berlin. Eine einzigartige Kunstsammlung von 150 Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen der Klassischen Moderne, die über fünfzig Jahren zusammengestellt wurde, gehen laut unterzeichnetem Schenkungsvertrag an das Land, um das kulturelle Erbe Deutschlands wieder aufleben zu lassen. Heiner Pietzsch erklärt dazu: „Meine Frau und ich sind glücklich darüber, dass damit der erste und ein entscheidender Schritt getan ist, damit unsere Surrealismus Sammlung auf Dauer in Berlin in der Nationalgalerie bleibt. Wir wissen, dass wir damit eine schmerzliche Lücke in dem Bestand der Nationalgalerie schließen können und hoffen nun sehr, dass die Pläne der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Räume zu schaffen, die es ermöglichen, einen signifikanten Teil unserer Sammlung eines Tages ständig zeigen zu können, realisiert werden.“ Mit dem an den Montblanc de la Culture Arts Patronage Award verbundenen Preisgeldes in Höhe von 15.000 EUR, werden Ulla und Heiner Pietzsch den „Checkpoint Ilgen“ fördern. Der Checkpoint ist ein Treffpunkt vieler an Kunst Interessierter und dient dazu, das Philosophische an der Kunst sichtbar zu machen und die persönliche Begegnung mit der Kunst zu fördern sowie einen Dialog mit ihr auszulösen.

Unter den vielen Auszeichnungen, die Leistungen in Kunst und Kultur würdigen, ist der Montblanc de la Culture Arts Patronage Award etwas ganz Besonderes, denn er ehrt Menschen, die sich abseits des Rampenlichts kontinuierlich für kulturelle und künstlerische Förderung einsetzen. Der jährlich verliehene Preis wurde 1992 von der Montblanc-Kulturstiftung ins Leben gerufen und erkennt herausragende Leistungen und außergewöhnliches Engagement zeitgenössischer Kunstmäzene in verschiedenen Ländern rund um den Globus an. Jedes Jahr wählt eine internationale Jury aus Künstlern und einflussreichen Persönlichkeiten aus der Kunstwelt die Preisträger des Awards aus. Die Montblanc-Kulturstiftung bringt die Jury – ein erfahrenes Netzwerk aus besonders kreativen und passionierten Köpfen – zusammen, um Ideen auszutauschen und die Kandidaten aus den einzelnen Ländern sorgfältig zu prüfen, ehe die Entscheidung getroffen wird. Die Gewinner müssen sich über lange Zeit persönlich für Kunst engagieren, mit dem Anliegen, der breiten Öffentlichkeit den Zugang zu kulturellen Projekten zu vereinfachen. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem Seine Königliche Hoheit der Prinz von Wales, der russische Maestro Waleri Abissalowitsch Gergijew, der US-amerikanische Musiker Quincy Jones, der italienische Architekt Renzo Piano und die japanische Künstlerin Yoko Ono. Die Gewinner aus den einzelnen Ländern erhalten eines von auf elf Stück limitierten Montblanc Patrons of Art Schreibgeräten, die jedes Jahr speziell zu diesem Anlass in den Künstlerateliers von Montblanc von Hand gefertigt werden, sowie 15.000 Euro für ihre jeweiligen Kunstorganisationen. Um sein Engagement zur Unterstützung der Künste zu unterstreichen, bringt Montblanc jedes Jahr eine Limited Edition heraus, die einem großen Kunstmäzen gewidmet ist. In diesem Jahr handelt es sich um den Wohltäter und Vater des modernen Flügels Henry E. Steinway. Inspiriert ist die aufwändige Gestaltung des Schreibgeräts von Steinways Errungenschaften im Klavierbau sowie von seinem bemerkenswerten Engagement für die Künste. Dieses spiegelt sich beispielsweise im Programm „Steinway Artists“ und der Steinway Hall in New York City wider, die erbaut wurde, um Musik einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Die Limited Editions der Montblanc Patron of Art Schreibgeräte sind in jedem Jahr auf eine Stückzahl von 888 bzw. 4810 beschränkt. „Montblanc ist seit jeher fest davon überzeugt, dass Kunst und Kultur lebenswichtig für die Gesellschaft sind. Schließlich stellen sie das Fundament unserer Zivilisation dar. Sie vereinfachen die zwischenmenschliche Kommunikation und schenken uns gemeinsame Werte. Vor allem stiften sie eine gemeinsame Identität“, erklärt Lutz Bethge, Vorsitzender der Montblanc-Kulturstiftung. „Ohne das kontinuierliche Engagement zeitgenössischer Mäzene wäre eine kulturelle Weiterentwicklung in der Form gar nicht möglich. Deshalb sind wir hocherfreut, das persönliche Engagement dieser Menschen mit unserem einzigartigen Award honorieren und feiern zu dürfen. In den vergangenen 22 Jahren hat die Auszeichnung mehr als 3,5 Millionen Euro für Kulturprojekte in aller Welt gestiftet.“
Das sind die Gewinner des Montblanc de la Culture Arts Patronage Awards 2014:

Liu Yi Qian und Wang Wei (China) für die Gründung des „The Long Museum“, welches ihre Kunstsammlung in einer spektakulären neuen Galerie in Shanghai beherbergt. Neben dem Ausstellen einer der bedeutendsten Sammlungen der traditionellen chinesischen Kunst, chinesische Revolutionskunst sowie moderner und zeitgenössischer Kunst, präsentiert dieses einflussreiche KunstPaar auch Weltklasse-Ausstellungen über das ganze Jahr und beherbergt ein strukturiertes Ausbildungsprogramm.

Steve und Chiara Rosenblum (Frankreich) für „The Rosenblum Collection and Friends“. Sie gründeten eine neue öffentliche Galerie, in der das Publikum Kunst auf eine völlig andere Art und
Weise erleben kann. Außerdem nutzt das Ehepaar ganz gezielt die Reichweite und Macht des Internets und der sozialen Netzwerke, um Künstler miteinander in Kontakt zu bringen.

Heiner und Ulla Pietzsch (Deutschland) für die „Sammlung Pietzsch“ mit insgesamt 150 Meisterwerken des Surrealismus und abstrakten Expressionismus, die das Ehepaar der Stadt Berlin geschenkt hat, um das kulturelle Erbe Deutschlands wieder aufleben zu lassen.

Maria Flora Monini (Italien) für die Gründung und Leitung der „Fondazione Monini“, die das Erbe des Komponisten Gian Carlo Menotti durch Aus- und Fortbildungsmaßnahmen sowie Freizeitaktivitäten wahren und das von ihm ins Leben gerufene Festival dei Due Mondi in Spoleto wiederbeleben möchte.

Seiji Ozawa (Japan) für die „Seiji Ozawa Ongaku-juku“, auch bekannt als „The Music Academy“, die der renommierte Dirigent in der Schweiz gegründet hat, um junge Musiker zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben, bei Opernauftritten erste Berufserfahrung zu sammeln.

Sam-Koo Park (Korea) für die „Kum Ho Asiana Cultural Foundation“, die die Entdeckung und Förderung junger Talente aus den Bereichen klassische Musik und bildende Kunst unterstützt. Außerdem organisiert die Stiftung Konzerte, bietet Weiterbildungsprogramme an, verleiht kostenfrei seltene Musikinstrumente und fördert junge Musiker durch Stipendien.

Alejandro Ramirez Magana (Mexiko) für das „Morelia Film Festival“, eines der führenden Filmfestivals in Lateinamerika und eine der wichtigsten internationalen Plattformen für die Darstellung und Verbreitung des mexikanischen Films.

Mikhail Piotrovsky (Russland) für seine Arbeit bei der „Eremitage“ in Sankt Petersburg. Das Konzept „Hermitages Abroad“ zum Verleih von Sammlungen ins Ausland hat weltweiten Einfluss erlangt. Darüber hinaus hat Mikhail Piotrovsky den „Special Endowment Fund of the State Heremitage“ ins Leben gerufen, um Gelder für die weltberühmte Eremitage zu sammeln.

Helga de Alvear (Spanien) für die „Fundación Helga de Alvear“, eine unabhängige, gemeinnützige Kunstorganisation, die die private Kunstsammlung der Mäzenin präsentiert sowie für den Bau eines Forschungs- und Bildungszentrum für zeitgenössische Kunst in ihrem Heimatort Caceres.

Paul Ruddock (United Kingdom) für seine langjährige Unterstützung der Künste, insbesondere sein großes Engagement für das „Victoria & Albert Museum“ in London, für das er eine der größten Fundraising-Initiativen aller Zeiten in Großbritannien konzipiert hat, sowie seine Arbeit für das British Museum, bei dem er die Renovierung der „European Medieval Gallery“ finanziert hat.

Jane Rosenthal (USA) für ihre Rolle als Mitbegründerin des „Tribeca Film Festivals“, einem der wichtigsten Events für Filmschaffende, sowie als Anerkennung ihrer Unterstützung zahlreicher vielversprechender Filmemacher im Rahmen des Festivals.

Die Montblanc Kulturstiftung initiiert und unterstützt seit 1992 Projekte auf der ganzen Welt im Bereich des Kunstmäzenatentums, der zeitgenössischen Künste, des jungen Theaters und der klassischen Musik. Im Mittelpunkt stehen die Förderung junger Künstler, die mit dem PRIX Montblanc oder dem Young Directors Award ausgezeichnet werden, die Vergabe des Montblanc de la Culture Arts Patronage Awards an Kunstmäzene in unterschiedlichsten Ländern, die Zusammenarbeit mit kulturellen und sozialen Einrichtungen und die Einbindung von Kunst und Kultur in das eigene Unternehmen durch die Montblanc Cutting Edge Art Collection. Der Großteil der Exponate der Montblanc Cutting Edge Art Collection ist für Zuschauer in den Montblanc Produktionsstätten in Hamburg zugänglich. Des Weiteren ersteht die Stiftung alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit der Hamburger Kunsthalle ein Kunstwerk. Die Stiftung ist in Hamburg registriert. Lutz Bethge ist Vorstandsvorsitzender, Violante Avogadro und Tobias Woischke sind leitende Geschäftsführer. Die Montblanc Kulturstiftung unterstützt ausschließlich ihre eigenen Projekte und nimmt keine Förderungsanträge an.

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Montblanc de la Culture Arts Patronage Award 2014

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