Pfeffersport gewinnt den „Großen Stern des Sports“ in Gold
Bundeskanzlerin zeichnet Projekt „Mission Inklusion“ des Berliner Vereins aus.

– Der „Große Stern des Sports“ in Gold 2019 geht an den Verein Pfeffersport aus Berlin. Die Vertreter des Pankower Mehrspartenvereins nahmen den bedeutendsten Preis für Sportvereine in Deutschland in Verbindung mit einem Siegerscheck in Höhe von 10.000 Euro bei der feierlichen Verleihung am Dienstag (21. Januar) in der Berliner DZ BANK aus den Händen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), und Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), entgegen.

Pfeffersport setzte sich mit dem Erfolg gegen die 16 weiteren Sportvereine aus dem gesamten Bundesgebiet durch, die im Herbst 2019 jeweils auf Landesebene mit dem „Großen Stern des Sports“ in Silber ausgezeichnet worden waren und sich damit für die Gold-Verleihung qualifiziert hatten. Auf dem zweiten Platz landete die Interessengemeinschaft Sport Heddesheim aus Baden-Württemberg mit dem Projekt „Wir arbeiten zusammen!“. Dritter wurde der sächsische Sportclub Riesa mit dem Projekt „Sport ist Klasse“. Alle weiteren Finalisten wurden gemeinschaftlich auf den vierten Platz gewählt.

Die Bundeskanzlerin zeigte sich von den Leistungen der Vereine sehr angetan. „Mein herzliches Dankeschön geht an alle Vereine, die sich am Wettbewerb beteiligt haben. Mit Ihrem großartigen ehrenamtlichen Engagement bilden Sie eine zentrale Grundlage für das Gemeinwesen und leisten einen überaus wichtigen Beitrag für unsere demokratische Gesellschaft“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Meine besonderen Glückwünsche gehen natürlich an die Siegerinnen und Sieger von Pfeffersport, die hier in Berlin mit Leidenschaft ein ganz besonderes Projekt initiiert haben und mit Leben füllen.“

Auch DOSB-Präsident Alfons Hörmann zeigte sich sehr beeindruckt von den vielfältigen Projekten der 17 Finalisten, die stellvertretend für das Engagement der Vereine in Sportdeutschland stehen. „Der Vereinssport ist heute so vielschichtig und wertvoll wie wohl nie zuvor in seiner jahrhundertelangen Geschichte. Gerade in Zeiten der Digitalisierung geht an vielen Stellen in unserem Land der persönliche Kontakt der Menschen verloren. Im Vereinssport dagegen werden echte soziale Netzwerke aufrechterhalten und gemeinschaftlich gepflegt“, sagte Hörmann. „Der Siegerverein steht symbolisch dafür und lebt die bewährte Vereinsoffenheit vorbildlich.“

BVR-Präsidentin Marija Kolak lobte das große Engagement der Menschen in den Vereinen: „Alle Vereine und Projektbeteiligte, die an den ‚Sternen des Sports‘ teilgenommen haben, können sich als echte Gewinner fühlen. Sich gemeinsam für eine Sache stark zu machen, das Prinzip ‚einer für alle, alle für einen‘ prägt nicht nur die Vereine, sondern auch uns Genossenschaftsbanken.“

Pfeffersport bildet die gesamte Berliner

Vielfalt ab Der Verein Pfeffersport überzeugte die hochkarätige Gold-Jury mit dem Projekt „Mission Inklusion – ein kompletter Verein betreibt lokale Raumfahrt“. Mitten im bunten Pankow beheimatet, bietet Pfeffersport an mehr als 50 Standorten mit 350 bis 400 Sportgruppen gut 50 verschiedene Sport- und Bewegungsangebote. Dabei gehören Inklusion und Integration für den Verein so selbstverständlich dazu wie zu seiner Heimatstadt – „die gesamte Berliner Vielfalt“ werde abgebildet, so Jörg Zwirn, einer der Geschäftsführer des Vereins.

Seit seiner Gründung im Jahr 1990 hat sich Pfeffersport das Motto „Sport mit sozialem Anspruch“ auf die Fahne geschrieben. Und dazu gehört, dass alle Sportangebote für alle offen sind, ganz unabhängig von Alter, Handicap oder Herkunft. Der Pfeffersport-interne Inklusionsberater sorgt dafür, dass alle interessierten Menschen einen Platz in den Sportgruppen finden, und begleitet die Übungsleiter*innen bei ihrer Arbeit. Und dieses Konzept kommt an: bei den mehr als 4.600 Mitgliedern, von denen gut 80 Prozent Kinder und Jugendliche sind, bei den mehr als 160 Übungsleiter*innen, von denen viele ebenfalls ein Handicap haben, und bei den vielen Vereinen, die sich schon jetzt vom Vorbild Pfeffersport beraten lassen. Die Bewerbung wurde von der Berliner Volksbank unterstützt.

 

In Heddesheim wird vereinsübergreifend zusammengearbeitet

Mit einer ebenso einfachen wie genialen Idee schaffte es die badenwürttembergische Interessengemeinschaft Sport Heddesheim (IGSH) mit Unterstützung der VR Bank Rhein-Neckar auf den zweiten Platz: Mit dem Projekt „Wir arbeiten zusammen!“ baute die IGSH für teilnehmende Vereine ein Servicebüro auf, in dem neben der gemeinsamen Mitarbeiterverwaltung und allgemeinen administrativen Aufgaben die sportliche Entwicklungsplanung für neue übergreifende Sportprojekte übernommen wird. Das Besondere: Die Vereine bleiben dabei komplett selbstständig, die Ehrenamtlichen werden durch den Wegfall der zeitraubenden Bürokratie entlastet und die Mitglieder profitieren von einer besseren Koordination der Angebote. Die Gemeinde Heddesheim unterstützt dieses Projekt und beteiligt sich zum Beispiel durch Bereitstellung der Räumlichkeiten für das Servicebüro.

 

In Riesa lautet das Motto: „Sport ist Klasse“

Unterstützt von der Volksbank Riesa landete der Sportclub Riesa als Dritter auf dem Siegerpodest: Der Verein aus Sachsen hat es sich zum Ziel gesetzt, mehr Bewegung in die Schulen zu bringen. Um Sport und damit verbunden das Bewusstsein für ein aktives, gesundes Leben stärker in den Alltag von Kindern zu integrieren und um junge Talente für den Nachwuchsleistungssport zu gewinnen, wurde das deutschlandweit einzigartige Projekt „Sport ist Klasse“ ins Leben gerufen. In einer Grundschule, einer Oberschule und einem Gymnasium organisiert der Verein für jeden Jahrgang eigene Sportklassen, die zusätzlich zum normalen Sportunterricht zwei bis vier Sportstunden wöchentlich bieten. Eine Vielzahl an qualifizierten Trainer*innen, Übungsleiter*innen, Erzieher*innen, Ehrenamtlichen, Studierenden sowie Sponsoren, Partnern und Helfer*innen unterstützen den SC Riesa schon seit vielen Jahren.

 

Luca Biwer gewinnt den Publikumspreis

Neben den Auszeichnungen der Vereine durch die Gold-Jury wurde auch wieder ein Publikumspreis für außerordentliches Engagement und bemerkenswerten persönlichen Einsatz im Sportverein vergeben. Hier wählten die ARD-Zuschauer des Morgenmagazins und die breite Öffentlichkeit Luca Biwer zum Sieger. Der Saarländer ist seit einem Mountainbike-Sturz vom Hals abwärts gelähmt, woraufhin der Verein Bike-Aid das Projekt „Bewegung für Luca“ gründete, um den zur Zeit des Unfalls 22-Jährigen finanziell zu unterstützen. Luca Biwer benannte den Verein vergangenes Jahr in „Lucas Bewegung“ um. Mit dem neuen Projekt möchte er die Hilfe, die er selbst erfahren hat, an andere weitergeben und Sportler*innen nach einem schweren Unfall unterstützen. Zusätzlich zu der Auszeichnung freut sich Luca Biwer durch den Gewinn des Publikumspreises über eine Prämie in Höhe von 2.000 Euro.

Der DOSB und die Volksbanken Raiffeisenbanken würdigen mit dem Wettbewerb „Sterne des Sports“ seit 2004 außergewöhnliche Aktivitäten oder Angebote von Sportvereinen und deren besonderes Engagement. Projekte aus Bereichen wie Bildung und Qualifikation, Ehrenamtsförderung, Gesundheit und Prävention, Gleichstellung, Integration und Inklusion oder Klima-, Natur- oder Umweltschutz werden alljährlich ausgezeichnet.

 

 

1. Platz beim Bundesfinale und „Großer Stern des Sports“ in Gold 2019:

Pfeffersport

Der Berliner Freizeit- und Breitensportverein Pfeffersport verfolgt seit gut 25 Jahren die Vision eines integrativen und inklusiven Sportvereins für alle. Damit ermöglicht der Verein allen Menschen mit und ohne Handicaps sportliche Betätigung und lebendige Teilhabe, ganz nach den individuellen Möglichkeiten, Bedürfnissen und Stärken. Ein eigener Inklusionsberater sorgt dafür, dass alle an Pfeffersport interessierten Menschen einen Platz in den Sportgruppen finden, und begleitet die Übungsleiter bei ihrer Arbeit. Mit diesem besonderen Schwerpunkt ist Pfeffersport in den letzten Jahren zu dem größten Kinder- und Inklusionssportverein in Berlin geworden. Das Projekt „Mission Inklusion – ein kompletter Verein betreibt lokale Raumfahrt“, Gewinner des „Großen Stern des Sports“ in Gold 2019, bringt dieses umfassende Engagement des Vereins zum Ausdruck.

Der Berliner Sportverein, der an mehr als 50 Sportstandorten auch an den Kiezen in Prenzlauer Berg, Pankow und Kreuzberg aktiv ist, hat über 4.600 Mitglieder, davon rund 80 Prozent Kinder und Jugendliche. Zu den Angeboten gehören inklusive Sportarten wie Rollstuhlbasketball, Wheel-Soccer oder Bewegung Integrale, Trendsportarten wie Beachvolleyball, Parkour oder Tamburello sowie klassische Sportarten wie Fußball, Handball oder Basketball. Unterstützt wurde der Verein von der Berliner Volksbank.

 

2. Platz beim Bundesfinale und „Stern des Sports“ in Gold 2019:

Interessengemeinschaft Sport Heddesheim

Professioneller denken und offen sein für Entwicklungen: Unter diesem Motto trat die Interessenvertretung der Heddesheimer Sportvereine (IGSH) im ersten Quartal 2015 an, um die Vereinsarbeit neu zu denken. Die Idee dabei ist so einfach wie genial: Die IGSH baut im Auftrag der beteiligten Vereine ein Servicebüro auf, in dem neben der gemeinsamen Mitarbeiterverwaltung und allgemeinen administrativen Aufgaben die sportliche Entwicklungsplanung für neue übergreifende Sportprojekte übernommen wird. Das Besondere: Die Vereine bleiben dabei komplett selbstständig, die Ehrenamtlichen werden durch den Wegfall der zeitraubenden Bürokratie entlastet und die Mitglieder profitieren von einer besseren Koordination der Angebote. Die Gemeinde Heddesheim unterstützte dieses Projekt durch eine überproportionale finanzielle Beihilfe in den ersten drei Jahren und beteiligt sich darüber hinaus durch die Bereitstellung der Räumlichkeiten für das Servicebüro im Jugendhaus. Unterstützt wurde der Verein von der VR Bank Rhein-Neckar.

 

 

3. Platz beim Bundesfinale und „Stern des Sports“ in Gold 2019:

Sportclub Riesa

Der Sportclub Riesa ist der größte Sportverein in der Region, betreibt selbst drei Kindertagesstätten und einen Hort mit sportlichem Schwerpunkt und hat es sich zum Ziel gesetzt, mehr Bewegung an Schulen zu bringen. Um Sport und damit verbunden das Bewusstsein für ein aktives, gesundes Leben stärker in den Alltag von Kindern zu integrieren und um – ein weiteres Anliegen des Vereins – junge Talente für den Nachwuchsleistungssport zu gewinnen, wurde das deutschlandweit einzigartige Projekt „Sport ist Klasse“ ins Leben gerufen. In einer Grundschule, einer Oberschule und einem Gymnasium organisiert der Verein für jeden Jahrgang eigene Sportklassen, die zusätzlich zum normalen Sportunterricht zwei bis vier Sportstunden wöchentlich bieten. Der SC Riesa ist mit seinem 22 Sportarten und rund 2.400 Mitgliedern der größte Verein im Kreis Meißen. Eine Vielzahl an qualifizierten Trainern, Übungsleitern, Erziehern, Ehrenamtlichen, Studenten sowie Sponsoren, Partnern und Helfern unterstützen den Sportclub schon seit vielen Jahren. Der Großsportverein beteiligt sich darüber hinaus an vielen sozialen Projekten in Riesa. Unterstützt wurde der Verein von der Volksbank Riesa.

 

Luca Biwer von Bike-Aid gewinnt den „Sterne des Sports“-Publikumspreis für besonderes persönliches Engagement

Zum fünften Mal haben der DOSB und die Volksbanken Raiffeisenbanken im Rahmen des Wettbewerbs „Sterne des Sports“ in Zusammenarbeit mit der ARD einen eigenen Publikumspreis verliehen. Zur Abstimmung durch das Publikum des Morgenmagazins und der breiten Öffentlichkeit standen zwei Einzelpersonen und ein Dreier-Team, die durch ihr besonderes persönliches Engagement für einen Sportverein herausragten. Die meisten Stimmen erhielt Luca Biwer von Bewegung für Luca e.V./Lucas Bewegung e.V. aus dem Saarland, der sein eigenes Schicksal zum Anlass genommen hat, um anderen zu helfen (52 Prozent). Auf dem zweiten Rang landete das Trio Lina Jost, Morrison Owusu und Reginald Schulz vom KSC Bensheim in Hessen, das sich in besonderem Maße für das Kinder- und Jugendprogramm des Vereins verdient gemacht hat (25 Prozent). Dritter wurde Sebastian Ploog vom Verein Parkour Creation aus Hamburg. Als Vorsitzender und Mitgründer des gemeinnützigen Vereins hat er Integration durch Sport nachhaltig in der HafenCity verankert (23 Prozent). Die drei Vereine der Nominierten dürfen sich über Geldprämien in Höhe von 2.000, 1.000 und 500 Euro freuen.

 

Von admin