Menschenrechte, Meinungsfreiheit und Demokratie mit den künstlerischen Mitteln des Films zu fördern ist das Ziel der Cinema for Peace Foundation, die jetzt ein persönliches Treffen zwischen dem chinesischen Künstler Ai Weiwei und Menschenrechtsaktivisten sowie Schauspielern in Berlin ermöglicht hat.

So traf Ai Weiwei am gestrigen Sonnabend u.a. die Gründerin der russischen Künstler- und Politgruppe Pussy Riot, Nadeschda Tolokonnikowa, sowie u.a. den deutschen Schauspieler Daniel Brühl. Der chinesische Künstler, der in Kürze seine Gastprofessur an der Universität der Künste in Berlin antritt, ist seit seiner Verhaftung in 2011 mit der Cinema for Peace Foundation verbunden – ebenso wie die russischen Künstlerinnen von Pussy Riot. Jetzt konnten sich beide erstmals persönlich kennenlernen und über ihre Erfahrungen in Russland und China austauschen. Beide sind Preisträger der Cinema for Peace Gala 2014 und 2015.

Die Zusammenarbeit zwischen Ai Weiwei und der Cinema for Peace Foundation umfasste Filmscreenings und Solidaritätsveranstaltungen, u. a. 2012 in der Fondation Beyerler auf der Art Basel, sowie einen Besuch in Peking während seines Hausarrestes – letzteren im Rahmen der regelmäßigen Reisen in Brennpunkt-Regionen der Welt, wie zuvor u.a. nach Syrien mit Jan Josef Liefers, nach Eastern Congo und Haiti mit Sean Penn, dessen Plattform „Help Haiti Home“ von Cinema for Peace gegründet und finanziert wurde.

Bei dem damaligen Besuch in Peking gab Ai Weiwei dem Gründer von Cinema for Peace die Kopie seines filmisches Schaffens, das hauptsächlich aus Dokumentarfilmen zu Missständen besteht. Im Februar 2015 wurde Ai Weiwei im Rahmen der Cinema for Peace Gala für dieses filmisches Schaffen, welches 26 Filme umfasst, geehrt. Damals durfte er nicht ausreisen und rief in einer Videobotschaft dazu auf, die Meinungsfreiheit zu verteidigen: „Wenn wir alle daran arbeiten, unsere Menschenrechte zu verwirklichen, hilft das nicht nur mir, sondern allen.“ Im Mai dieses Jahres richtet

 

Cinema for Peace Foundation fördert Austausch zwischen Künstlern, Filmemachern und Menschenrechtsaktivisten in Berlin.

Cinema for Peace hatte 2014 nach der Freilassung von Nadeschda Tolokonnikowa und Marija Aljochina aus dem Gefängnis diese nach Brüssel, Washington, D.C., Los Angeles und zu den Filmfestspielen nach Cannes eingeladen sowie mit Politik und Filmwelt verknüpft. Daraus erfolgten unter anderem Anhörungen im Europäischen Parlament, dem US-Senat, ein nicht in dieser Form geplanter Auftritt bei den Olympischen Spielen in Sotchi sowie in der neuen Staffel der US-Serie House of Cards mit Kevin Spacey. Die beiden Bandmitglieder hatten bei der Cinema for Peace Gala Berlin 2014 ein Statement gegen den Machtmissbrauch in Russland und die menschenunwürdigen Verhältnisse in Gefängnissen und Arbeitslagern abgegeben. Cinema for Peace hatte überdies bei einem Fundraiser mit Roland Emmerich in Los Angeles die Grundfinanzierung ihrer weltweiten NGO zur Wahrung von Rechten Gefangener sichergestellt.

Cinema for Peace hat in den Vorjahren immer wieder Demokratie und Meinungsfreiheit in Russland unterstützt und unter anderem einen Film über Anna Politowskaja co-produziert. Zum Mauerfalljubiläum am 9.11.2014 richtete die Cinema for Peace Foundation ein Symposium mit Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow gegen den Kalten Krieg aus und fungierte als sein Gastgeber in Berlin, wo er sich auch mit Kanzlerin Merkel, Altbundeskanzler Helmut Kohl sowie auf Vermittlung von Cinema for Peace mit Tom Hanks traf. Solche informellen Treffen sind Bestandteil der regelmäßigen Arbeit von Cinema for Peace.

Im Juli hatte die Cinema for Peace Foundation ihren ersten völlig eigenständig produzierten abendfüllenden Dokumentarfilm The Voices of Srebrenica vor tausenden von Menschen zum 20. Jubiläum des Genozids am Schauplatz des Geschehens gezeigt.

Über die Cinema for Peace Initiative

Die globale Cinema for Peace Initiative wurde im Anschluss an die Ereignisse des 11. September 2001 mit führenden Repräsentanten aus Film, Politik, Medien, Wirtschaft und Philanthropie ins Leben gerufen, um mit Hilfe des Mediums Film humanitäre Missstände, soziale Ungleichheit sowie Menschenrechtsverletzungen zu bekämpfen. Cinema for Peace wurde in den vergangenen Jahren u.a. unterstützt von Angelina Jolie, Nicole Kidman, Julia Roberts, Charlize Theron, Leonardo DiCaprio, George Clooney, Sean Penn, Richard Gere, Ben Affleck, Brad Pitt sowie von Persönlichkeiten wie UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow, Oprah Winfrey, Bill und Hillary Clinton, Muhammad Ali, Bischof Tutu, Bono, Bob Geldof, den Dalai Lama und Nelson Mandela.

Bei den diversen Plattformen wurden mehr als 10 Milliarden Medienkontakte sowie mehr als 10 Millionen Euro an Spenden erzielt. Die wichtigste Veranstaltung ist die jährliche Cinema for Peace Gala in Berlin, welche den wertvollsten Filmen der Welt eine Award- und Kampagnen-Plattform bietet. Bei dieser jährlichen Cinema for Peace Award Gala in Berlin und weiteren Cinema for Peace-Veranstaltungen in Cannes, New York, Los Angeles und Afrika werden das humanitäre Engagement von Filmschaffenden gewürdigt sowie besonders wertvolle Filmproduktionen zu aktuellen Problemstellungen und Krisenherden unserer Zeit einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.

Weitere Informationen unter www.cinemaforpeace.com.

Über die Cinema for Peace Foundation

Aus der Cinema for Peace Initiative sind drei Stiftungen hervorgegangen: Die Cinema for Peace Foundation in Berlin sowie seit dem 11. September 2012 die Cinema for Peace Foundation USA. Der Hauptfokus einer weiteren temporären Stiftung in Bosnien-Herzegowina liegt auf dem Projekt Genocide Film Library, das dazu beiträgt, das Massaker von Srebrenica aufzuarbeiten und zu dokumentieren.

Die Cinema for Peace Foundation in Berlin wurde 2008 gegründet, um an die Arbeit der Cinema for Peace Initiative anzuknüpfen. Die Stiftung hat es sich zum Ziel gesetzt, gegen soziale Missstände und Ungerechtigkeit mit Hilfe des Mediums Film vorzugehen sowie für Frieden einzutreten. Die Cinema for Peace Foundation arbeitet mit Filmen, die sich mit humanitären Fragen, Krankheitsprävention, Terrorismus, Umweltverschmutzung, Krieg, Armut oder Menschenrechtsverletzungen beschäftigen.

Weitere Informationen unter www.cinemaforpeace-foundation.com

Volltext nach Login

Von admin

Schreibe einen Kommentar