Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnete heute, am 13. April 2017 zusammen mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin Michael Müller, dem Präsidenten des Zentralverbands Gartenbau Jürgen Mertz und den IGA-Geschäftsführern Katharina Lohmann und Christoph Schmidt die Internationale Gartenausstellung (IGA) Berlin 2017. Begleitet wurde die Eröffnung zum größten Gartenfestival Berlins von einem fulminanten Bühnenprogramm, das auf die kommenden 186 Tage einstimmte.

 
Erstmalig ist die Hauptstadt Gastgeberin einer IGA, die alle zehn Jahre in Deutschland stattfindet. Unter dem Motto „Ein MEHR aus Farben“ lädt diese vom 13. April bis 15. Oktober 2017 für 186 Tage zu einem unvergesslichen Gartenfestival ein. Auf der IGA Berlin 2017 werden rund um die Gärten der Welt und dem neu entstandenen Kienbergpark internationale Gartenkunst erlebbar und neue Impulse für zeitgemäße Stadtentwicklung und eine grüne Lebenskultur gesetzt. Von spektakulären Wassergärten über sonnenbeschienene Hangterrassen bis hin zu wechselnden Blumenausstellungen, Open-Air-Konzerten der Extraklasse und einzigartigen Erlebnisspielplätzen – die IGA Berlin 2017 setzt auf vielfältige Naturerlebnisse, kulturelle Vielfalt und ein florales „Feuerwerk“ inmitten der Metropole. Stimmungsvolle Restaurants und Bistros setzen „schmackhafte“ kulinarische Akzente im gesamten Gelände. Mit Spannung erwartet wird Berlins erste Kabinen-Seilbahn, wie sie sonst vor allem in den Bergen zu erleben ist. Dass die IGA Berlin 2017 auch ein wegweisendes Stadtentwicklungsprojekt für die grüne Stadt von morgen ist, verdeutlichten hochkarätige Persönlichkeiten, die der Eröffnungsfeier beiwohnten.

Das Grußwort des Bundespräsidenten
Wer immer auf die Idee gekommen ist, diese Gartenausstellung ausgerechnet an einem Gründonnerstag zu eröffnen – es war eine geniale Idee!
Ich freue mich, bei Ihnen in Marzahn und Hellersdorf zu sein. Zum ersten Mal eröffnen wir heute eine Internationale Gartenausstellung im Riesen-Biotop Berlin – mit den Machern, den Anwohnern, den Gartenbegeisterten aus Berlin und ganz Deutschland. Aber uns allen wäre nur „Grün“ am Gründonnerstag nicht genug gewesen. Und ich kann mir vorstellen, dass die Verantwortlichen lange gezittert haben, ob sie denn zwischen dem Grünen auch was zum Blühen kriegen!

Jetzt schauen Sie sich um: Ist es nicht wirklich beeindruckend, was in den vergangenen Monaten hier gewachsen ist – in den „Gärten der Welt“ und auf dem Kienberg, zwischen Siedlungen und Plattenbauten? Herzlichen Dank an alle, die mit angepackt und diesen Park zum Blühen gebracht haben. Schauen Sie sich um: Sie dürfen stolz sein auf diese Pracht!
Gartenschauen haben in Deutschland eine lange Tradition. Schon im 19. Jahrhundert waren sie Großereignisse, die Pflanzenfreunde von nah und fern anzogen. Und nie waren die Gartenschauen nur etwas fürs Auge, für die Sinne. Das waren und sind sie zuallererst. Aber fast immer haben sie auch Impulse für die Stadtentwicklung gesetzt. Ob Gruga in Essen, Planten und Blomen in Hamburg, Britzer Garten oder konkret hier: die Verwandlung des Parks in Marzahn in die „Gärten der Welt“ – immer haben ihre Parks und ihre Baukunst Städte geprägt und ihnen ein neues Gesicht gegeben.
Auch die IGA 2017 soll etwas bewegen, hier in Berlin und darüber hinaus. Das ist gut so, denn wir stehen vor großen Zukunftsfragen: Wie können wir in unseren wachsenden Städten die Außenbezirke attraktiver machen? Wo können wir Grünflächen schaffen, wenn die Bebauung dichter wird? Und was kann jeder Einzelne tun, damit unsere Städte für alle lebenswert bleiben? Ich hoffe, dass viele Ideen dieser Ausstellung auf fruchtbaren Boden fallen.
Wie wichtig Gartenschauen für die Bürgerinnen und Bürger sind, wie sehr sie den Zusammenhalt in Gemeinden, Städten und Regionen stärken können, das habe ich vor zwei Jahren da erlebt, wo ich für fast zehn Jahre meine politische Heimat hatte: im Havelland! Die BuGa hat nicht nur die Havelregion zum Blühen gebracht, sie hat fünf Städte und ihre Menschen zusammengebracht und eine Region deutschlandweit als Tourismusregion bekannt gemacht.
Und auch hier in Marzahn-Hellersdorf liegt etwas von Aufbruch in der Luft. Hunderte Menschen aus dem Stadtteil sind als ehrenamtliche Helfer im Einsatz. Und viele Anwohner arbeiten dafür, dass das Lebensumfeld im Stadtteil attraktiver wird, und hoffen darauf, dass viel von dem, was jetzt entsteht, auch bleibt – nicht nur dieses Amphitheater und die Seilbahn, sondern auch der Stolz der Menschen auf ihren Bezirk.
 
Ich bin ein Gartenfan, wie viele in Deutschland inzwischen wissen – auch wenn mich meine Frau eher zu den weniger attraktiven Tätigkeiten – von Rasenmähen bis Laubsäcke tragen – einteilt. Aber auch bei mir im Bundespräsidialamt wird von der IGA geschwärmt: Vor wenigen Tagen habe ich mit einer Mitarbeiterin gesprochen, die in Marzahn aufgewachsen ist und sich gar nicht vorstellen kann, woanders zu wohnen. Sie hat mir erzählt, wie sie als Kind hier auf den Wiesen gespielt hat – noch zu DDR-Zeiten – und wie sehr sie sich jetzt darauf freut, dass viele sehen können, wie grün und vielfältig ihr Bezirk ist – ein Bezirk, der mit vielen Vorurteilen zu kämpfen hat und sich endlich einmal anders zeigen kann.
 
Den besten Überblick hat man natürlich vom Wolkenhain, dem neuen Wahrzeichen über den Wipfeln des Kienbergs. Ich hoffe, dass in den kommenden Jahren noch mehr zusammenwächst, was man von dort oben sehen kann: Parklandschaft und Siedlungen, Außenbezirke und Innenstadt, Metropole und Region. Denn das kommt allen zugute. Der Blick vom Wolkenhain reicht weit, aber in Berlin weiß man auch: Hinter dem Horizont geht’s weiter. Die IGA ist ein besonders schönes Symbol für die Weltoffenheit dieser Stadt und für den Dialog der Kulturen.
Landschaftsarchitekten von fünf Kontinenten haben Kunstwerke geschaffen, die uns Tradition und Moderne ihrer Länder nahebringen. Und auch in den „Gärten der Welt“ können wir erleben, wie unterschiedliche Kulturen ihre Ideen von Schönheit, Ordnung und Glück in der Natur zum Ausdruck bringen. Eines ist dabei allen gemeinsam: Überall auf der Welt ist der Garten ein Ort der Einkehr, der Begegnung und des Friedens.
Manchmal auch nur ein Ort der Hoffnung!
Wie wichtig das ist, habe ich selbst erlebt: Mitten im zerstörten Kabul in Afghanistan haben wir in meiner Außenministerzeit einen alten Gartenpark wieder auferstehen lassen. Für viele Generationen war das der Ort, wo am Sonntag die ganze Familie ihren Ruhetag im satten Grün, mit Wasserlauf und Swimmingpool verbracht hat. Heute ist der Babur-Garten nicht nur einziger grüner Fleck in einer von Zerstörung geprägten Stadt; er ist auch Anker der Hoffnung, dass er eines Tages wieder werden könnte, wie die Menschen ihn vor langer Zeit, zur Friedenszeit, erlebt haben: ein Ort der Ruhe und des Gesprächs.
Gärten verbinden, über Grenzen hinweg. Deshalb wünsche ich mir, dass der Park hier in Marzahn-Hellersdorf viele Besucher aus aller Welt anzieht – und dass er zu einem Ort wird, an dem Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur ins Gespräch kommen. Das große Interesse an der IGA macht klar: Gärtnern ist in Deutschland schwer im Trend. Alle Welt zieht es hinaus in die Natur, überall wird gebuddelt und gepflanzt, geharkt und gekappt. Die Statistik bestätigt das – mehr als die Hälfte der Deutschen verbringt ihre Freizeit am liebsten im Garten.
Besonders groß ist die Begeisterung hier in Berlin, nicht nur in den unzähligen Schrebergärten. Und viele von denen, die keine eigene Parzelle haben, erfinden einfach neue Formen des Gärtnerns: In Eigenregie setzen sie an öffentlichen Plätzen Blumen, Salat und Tomaten an. Oder sie tun sich mit Nachbarn zusammen und bepflanzen Bürgergärten. Und selbst Flugplätze bleiben von Gartenbegeisterung nicht verschont!
Landlust findet auch in der Stadt ihren Platz!
2006 war die Welt zu Gast bei Freunden, und es wurde ein Sommermärchen. Märchen lassen sich nicht planen. Aber wenn die Welt zu Gast bei Gärtnern ist, dann kann eigentlich nichts schiefgehen. Ich bin ganz sicher: Mindestens hier auf der IGA wird auch dieser Sommer märchenhaft!
Ich wünsche dem Bezirk, der Stadt und der Region, dass vieles bleiben wird vom frischen Wind der IGA – auch dann, wenn die Blüten im Herbst verblüht sind. Und den Besuchern viel Vergnügen: Kommen Sie und kommen Sie immer wieder und verwöhnen Sie Ihre Sinne!
 
Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin
„Mit der Berliner IGA wollen wir ein Zeichen über die Stadt hinaus setzen: Parks, Grünanlagen, Stadtnatur und Orte der Begegnung unter freiem Himmel sind für die Lebensqualität von dichtbesiedelten Metropolen unverzichtbar. Gerade in einer solchen dynamischen Phase der Stadtentwicklung wollen wir zeigen, wie wichtig es für die Lebensqualität ist, wertvolle Anlagen zu schaffen, die zur Erholung einladen und Abwechslung für die Großstädter bieten. Das ist kein überflüssiger Luxus, sondern mit entscheidend für eine gute Zukunft.“

Jürgen Mertz, Präsident Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG)

„Gartenschauen, und so auch die IGA, sind seit jeher wichtiger Impulsgeber und Motor für eine nachhaltige Grünentwicklung in Städten. Sie zeigen auch die Vielfalt der Branche und sind Spiegel des gärtnerischen Leistungsspektrums. Unsere Gärtner haben hier auf der IGA Berlin 2017 wahrhaftig ein MEHR aus Farben erblühen lassen!“

Die Kultband KARAT, der Elektroklangkünstler Schiller samt dem Berlin Show Orchestra sowie die IGA-Kulturbotschafter berge sorgten neben filmischen Einspielungen zur Programmatik der IGA Berlin 2017 für einen Vorgeschmack auf die Vielfalt, die die Gäste der IGA Berlin 2017 in den kommenden Monaten erwartet.

Öffnung des IGA-Geländes für Gäste aus aller Welt am 13.4.2017 ab 13.00 Uhr
Ab 13.00 Uhr ist das IGA-Gelände für Gäste aus aller Welt geöffnet. Mit dabei sind heute am großen Eröffnungstag neben der IGA-Parkband, die mobil im Park unterwegs sein wird, spektakuläre Walking-Acts und exotisch-poetische Theaterinszenierungen. Zum Abschluss des ersten IGA-Tages treten ab 18.00 Uhr in der Arena noch einmal die IGA-Kulturbotschafter berge und die Flying Steps, gefolgt von der Kultband KARAT auf. Der Tag endet mit einem Höhenfeuerwerk um 20.15 Uhr. Ab 17.00 Uhr gilt der Ticket-Tarif „Abendkarte“, der den Einlass auf das IGA-Gelände für 10 Euro ermöglicht.

Ausblick auf die ersten IGA-Veranstaltungstage
Das erste IGA-Wochenende bietet zu Ostern ein abwechslungsreiches Programm für jeden Geschmack. Am Karfreitag und Karsamstag sind ungewöhnliche „Wesen“ im IGA-Gelände unterwegs, am i-Punkt GRÜN gibt es u.a. Tipps zu Naschgärten und Heilkräutern und die ersten zwei Blumenhallenschauen „Aufbruch ins Meer der Farben“ und „Blütenwolken überm Horizont“ sind zu sehen: zum Auftakt der IGA gibt es hier unter anderem eine spektakuläre Orchideeninszenierung mit überdimensionalen feuerroten High Heels. Am Ostersonntag und -montag findet das beliebte Kirschblütenfest zu Ehren der „Sakura“ – der japanischen Kirschblüte statt. Unter dem Motto „O happy Day!“ wird am Montag ein ökumenischer Ostergottesdienst mit Rock, Pop und Gospel gefeiert.

Viele Wege führen zur IGA Berlin 2017
Mit der U-Bahnlinie 5 ist die Internationale Gartenausstellung vom Alexanderplatz aus in rund 25 Minuten zügig vom Stadtzentrum aus zu erreichen (Haltestelle „Kienberg – Gärten der Welt“). Die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Berlins ist mit dieser direkten Anbindung besonders zu empfehlen, zumal im Umfeld der IGA keine Parkplätze vorhanden sind. PKW-Anreisende können den ausgeschilderten IGA-Parkplatz an der L 33 (Berliner Str./ Ecke Louis-Lewin-Str.) nutzen, von dem aus ein Busshuttle regelmäßig direkt zum IGA-Haupteingang und -ausgang „Gärten der Welt“ am Blumberger Damm fährt (Shuttleservice 7 Euro inkl. ganztägiger Parkplatz für einen PKW). Zudem können Gäste direkt mit der Seilbahn in und über das IGA-Gelände fahren. Für Radfahrende, die z. B. den grünen Wuhletal-Rad-Wanderweg nutzen, sind mehr als 200 Fahrradstellplätze an den Haupteingängen vorgehalten.

 

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