Die derzeitige Weltlage führt uns vor Augen, wie aktuell die Werte von Woodstock auch in 2022 noch sind. Das dreitägige Festival, das als die „Mutter aller Open Airs“ gilt, wurde über die Jahre zum Sinnbild einer Gegenkultur, die für Antimilitarismus, für Gleichberechtigung von Frauen, Schwarzen und Homosexuellen, für eine künstlerische und sexuelle Befreiung steht wie kein anderes Musikevent des Planeten.
Die umfangreiche Werkschau des Woodstock Fotografen Elliott Landy, die den Geist des Festivals in einmaligen Impressionen weiterträgt wie nichts Anderes auf der Welt, ist nun erstmals in Berlin zu sehen. Neben Landys meterhohen Portraits der „Götter des Rock“, erhalten die Besucher:innen in vier Sektionen ein authentisches Gefühl für den Zeitgeist der späten 60er Jahre. Gezeigt werden hier großflächige Fotoinstallationen, hautnahe Portraits, eine audiovisuelle Psychedelic Show und ein Woodstock Cafe, die den „Woodstock Dream“ direkt in die Berliner City transportieren! Die Ausstellung eröffnet am 1. April 2022 im Kranzler Eck unter Einhaltung aller behördlich vorgegebenen Abstands- und Hygieneregeln für Museen.
Tickets (14 Euro, Vergünstigungen für Schüler, Studenten und Gruppen) sind unter www.visitberlin.de sowie an der Tageskasse erhältlich.
Vom 15. – 17. August 1969 erlebten rund 500.000 Menschen auf einer Milchfarm bei New York für drei Tage ein gemeinsames Abenteuer, das einen Wendepunkt in der Geschichte markierte. In Woodstock wurde der Beweis lebendig, dass ein friedvolles, umsichtiges und achtsames Miteinander auch unter widrigsten Umständen möglich ist.
Dieser unbedingte, kollektive Wille zur Veränderung, musikalisch von Bands und Künstler:innen wie Jimi Hendrix, Janis Joplin, Joan Baez, The Who, Santana, Sly & The Family Stone und Joe Cocker vertont, begegnet uns seitdem bis heute. Ob bei der Freilassung Nelson Mandelas oder dem Fall der Berliner Mauer. Auch in Zeiten der Corona-Pandemie und dem Überfall auf die Ukraine ist der Geist von Woodstock, der vor 2 Jahren sein 50. Jubiläum feierte, spürbarer denn je.
Die Entstehung des Mythos Woodstock erklärt sich durch seine historische Einordnung. 1969 markiert das Ende der Swinging Sixties – einem Jahrzehnt, das von weltweiten gesellschaftlichen Umbrüchen geprägt ist! Jahrhundertereignisse wie die erste Mondlandung stehen hier Seite an Seite mit dem Aufblühen einer internationalen Pop-Kultur, aber auch dem Vietnam-Krieg, der Kuba-Krise und den Ermordungen von John F. Kennedy, Martin Luther King und Che Guevara. Die jüngere Generation sendete mit dem Aufkommen der Bürgerrechts-, Friedens- und Studentenbewegungen daraufhin ein unüberhörbares Signal des starken gemeinsamen Willens zur Veränderung und des Umdenkens – das sich in Woodstock endgültig Bahn brach.
Seitdem gilt das erste Mega-Event der Rock-Geschichte als Blaupause für die friedliche, musikalische Botschaft von Love, Peace & Unity. Eben jenem „Woodstock-Dream“, der rasend schnell den gesamten Erdball umarmte und bis heute spürbar nachhallt.
Fotograf Elliott Landy (geb. 1942) trug mit seinen epochalen Aufnahmen maßgeblich dazu bei, diesen „Woodstock-Dream“ visuell einzufangen. Als erster künstlerisch anerkannter Musikfotograf begleitete der US-Amerikaner schon früh Stars wie Janis Joplin, Jimi Hendrix, Bob Dylan und The Band auf Tournee und gehörte zu den wenigen, die während des Festivals auf der Bühne fotografieren durften. Seine Bildbände beeindrucken bis heute als Dokumentationen des Lebensgefühls einer ganzen Generation. In Berlin zeigt der berühmte Fotograf und Autor im Rahmen der Woodstock Ausstellung 160 seiner bekanntesten Aufnahmen, darunter auch fotografische Zeitdokumente, die den Geist dieser Epoche auch abseits des Festivals einfangen.
Ab Freitag, 1. April 2022 | Mi – So von 12 – 20 Uhr Berlin Kranzler Eck, Ecke Kantstr. / Joachimsthaler Str. (früher Karstadt Sporthaus)