Die 18. Verleihung der FIRST STEPS Awards fand am 18. September im Stage Theater des Westens in Berlin statt.
Moderiert wwurde die Gala von den Schauspielern Jerry Hoffmann und Aylin Tezel. Begleitet wurden sie von dem DJ Duo Porto Bello.
In diesem Jahr erhielt Casting Director Nina Haun den FIRST STEPS Ehrenpreis 2017.
Die Eröffnungsrede hielt die Präsidentin der Deutschen Filmakademie, Iris Berben.
Die 18. Verleihung der FIRST STEPS Awards fand am 18. September im Stage Theater des Westens in Berlin statt.
Moderiert wwurde die Gala von den Schauspielern Jerry Hoffmann und Aylin Tezel. Begleitet wurden sie von dem DJ Duo Porto Bello.
In diesem Jahr erhielt Casting Director Nina Haun den FIRST STEPS Ehrenpreis 2017.
Die Eröffnungsrede hielt die Präsidentin der Deutschen Filmakademie, Iris Berben.

FIRST STEPS AWARDS 2017

Preisträger und Jurybegründungen 2017

Abendfüllende Spielfilme
Die beste aller Welten, Regie: Adrian Goiginger

Mittellange Spielfilme
Final Stage, Regie: Nicolaas Schmidt

Kurz- und Animationsfilme
Watu Wote, Regie: Katja Benrath

Drehbuchpreis
Terra Murata, Drehbuch: Daphne Ferraro

Götz-George-Nachwuchspreis
Jonas Dassler in "LOMO – The Language of Many Others"

NO FEAR Award für NachwuchsproduzentInnen
Watu Wote, Produktion: Tobias Rosen

Dokumentarfilme
Ohne diese Welt, Regie: Nora Fingscheidt

Werbefilme
ABC of Death, Regie: Dorian Lebherz, Daniel Titz

Michael-Ballhaus-Preis für KameraabsolventInnen
LOMO – The Language of Many Others, Kamera: Michał Grabowski

Ehrenpreis 2017
Nina Haun, Casterin

Die Jurys 2017
Für die Spielfilme: Sonja Heiss, Jochen Laube, Claudia Michelsen, Ngo The Chau, Hannah Pilarczyk
Für die Dokumentarfilme: Mo Asumang, Arne Birkenstock, Enrique Sánchez Lansch, Britta Wauer, Marcus Winterbauer
Für die Werbefilme: Oliver Hack, Sven Kielgas, Palina Rojinski, Rolf Schröter, Anne Stilling
Für die Drehbücher: Jantje Friese, Heide Schwochow, Oliver Ziegenbalg
FIRST STEPS – Der Deutsche Nachwuchspreis wurde 1999 als private Initiative der Filmwirtschaft von den Produzenten
Bernd Eichinger und Nico Hofmann ins Leben gerufen. Er wird veranstaltet von der Deutschen Filmakademie e.V. in Partnerschaft mit ARRI, Mercedes-Benz, ProSiebenSat.1 TV Deutschland, UFA und Warner Bros., produziert von der DFA Produktion GmbH. Gefördert von Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH, unterstützt von cine plus Media Service Berlin.

Die Nominierungen in der Kategorie Kurz- und Animationsfilm

Ayny / Mein zweites Auge
Animationsfilm, 11′. Regie: Ahmad Saleh, Kunsthochschule für Medien Köln

Zwei Brüder sind mit ihrer Mutter auf der Flucht. Sie träumen davon, ihre Musik auf einer richtigen Gitarre, einer Oud spielen zu können. Für diesen Traum zahlen sie einen hohen Preis. – Mit einfachen Mitteln, einer poetischen Sprache und Puppen, die an Krippenfiguren erinnern, erzählt Ahmad Salehs Animationsfilm von den Kriegen, die Menschen heimatlos machen, von Flucht und Behelfsorten. Und von der Blume, die aus jedem zerschossenen Haus wächst, bis daraus eine neue Heimat entsteht. Die Blume der Sehnsucht und der Hoffnung. Eine universelle Geschichte über den Traum von einem sicheren Leben, von einer Heimat – in der es auch wieder möglich ist, Musik zu machen.

Sekundenschlaf
Kurzspielfilm, 25′. Regie: Lena Lemerhofer, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Nach einem Unfall bleiben die Eltern im Krankenhaus. Die kleine Tochter kommt zu Freunden. Die Gastfamilie ist liebevoll, aber niemand spricht wirklich über das Schreckliche, was passiert ist. Nur ab und an gibt es alarmierende Hinweise der Erwachsenen. – Mit seltener Konsequenz begibt sich der Film auf Augenhöhe mit dem scheinbar unverletzten, aber zutiefst verstörten Kind. Die großartige Kamera registriert den Schock, die Angst, die Sprachlosigkeit und begleitet den Rückzug des Kindes in sich selbst. Ein stiller Film über die Sekunde, die eine Familie weit über Knochenbrüche hinaus verletzt – gesehen mit den Augen des Kindes.

Preisträger:
Watu Wote
Kurzspielfilm, 22′. Regie: Katja Benrath, Hamburg Media School
Eine junge Christin besteigt in Nairobi den Überland-Bus. Ihr Mann und ihr Kind wurden von Muslimen getötet. Sie will mit keinem ihrer muslimischen Mitreisenden reden und sie fürchtet sich. Unterwegs überfällt eine islamistische Miliz den Bus und verlangt, alle Christen auszuliefern. – Der Filmtitel heißt übersetzt: Wir alle. Dieser gemeinsame Abschlussfilm von vier AbsolventInnen basiert auf einer wahren Begebenheit. In knapp 20 Minuten lässt er ein Lebensgefühl erahnen, das von Terror und Willkür beherrscht wird. Er ist zugleich ein Plädoyer für Menschlichkeit, ein Appell an uns alle: Ihr seid nicht ohnmächtig, ihr könnt entscheiden und moralisch handeln.

Die Nominierungen in der Kategorie Mittellanger Spielfilm

Dunkle Stunden / Les Heures-Encre
Spielfilm, 29′. Regie: Wendy Pillonel, Zürcher Hochschule der Künste
Der Fabrikarbeiter Frank verbrennt sich aus Protest gegen den Leistungsdruck. Sein Kollege Igor findet ihn als erster und lässt seinen Abschiedsbrief verschwinden. Er fürchtet um seinen Arbeitsplatz, erkennt aber auch seine Chance und droht dem Direktor, den Brief zu veröffentlichen. – Wortkarg, schnörkellos, uneitel, im Stil des französischen Realismus, erzählt die Schweizerin Wendy Pillonel von den moralischen Verwerfungen im Postkapitalismus. Solidarität und Mitgefühl kann sich hier niemand mehr leisten. Und doch gibt es so etwas wie den aufrechten Gang.

Facing Mecca
Spielfilm, 27′. Regie: Jan-Eric Mack, Zürcher Hochschule der Künste
Rentner Roli wollte eigentlich mit seiner Frau Urlaub machen. Aber dann ist er zufällig dabei, als die Frau eines syrischen Asylsuchenden im Krankenhaus stirbt. Aus Mitgefühl und Verantwortungsbewusstsein hilft er Fareed, seine Frau nach muslimischem Recht zu begraben. In seiner kleinen schweizerischen Heimatgemeinde bringt er dadurch einiges ins Rollen. – Originell, mit leisem Witz und großer Empathie erzählt Jan-Eric Mack von den großen Folgen einer kurzen Begegnung: Du triffst jemanden in Not und hilfst ihm, so gut du eben kannst. Ein klassischer Kurzfilm zu einem der großen Themen unserer Zeit – ein Mutmacher.

Mikel
Spielfilm, 31′. Regie: Cavo Kernich, Universität der Künste Berlin
Der Nigerianer Mikel und sein Kollege sind ein desillusioniertes, aber gewitztes Team, das sich in den Mechanismen der Gentrifizierungs-Baustelle Berlin eingerichtet hat: Illegale Arbeiter bewohnen entmietete, verwahrloste Altbauwohnungen, bis sie diese renoviert haben. Danach fangen sie im nächsten Loch von vorne an, getrieben von der Angst erwischt zu werden und der Hoffnung, endlich die ersehnten Papiere zu bekommen. – Unprätentiös, in einem fast hyper-realistischen Stil beleuchtet Cavo Kernich die Not der Flüchtlinge und die neuen Ausbeutungsmechanismen – und wir zweifeln keinen Moment, dass er sehr genau recherchiert hat.

Stranden
Spielfilm, 28′. Regie: Moïra Himmelsbach, Kunsthochschule für Medien Köln
Zulay hat Schwierigkeiten an ihrem ersten Praktikumstag. Mila und David machen einen Schiffsausflug. Leonie möchte in einer Boutique ungestört ein Kleid anprobieren. Ruth und ihre Tochter Mira wollen im Wald die verstorbene Katze begraben. – Vier Episoden, vier Frauen, viermal Scheitern und Stranden. Schauplätze und Situationen kommen uns bekannt vor. Nie passiert etwas wirklich Schreckliches, aber was passiert, ist schrecklich peinlich – und schrecklich komisch. Mit fast Loriot’schen Beobachtungstalent inszeniert Moïra Himmelsbach die Absurdität des Alltags aus weiblicher Perspektive.

Preisträger:
Final Stage
Spielfilm, 32′. Regie: Nicolaas Schmidt, Hochschule für Bildende Künste Hamburg
„Enjoy a contemporary Love Story“: Ein Junge wird von seinem Freund verlassen. Tränenüberströmt durchquert er in 16 Minuten Echtzeit Europas längste Shopping Mall, vorbei an allen Warenversprechen Hamburgs. Farbe und Musik führen durch die Tableaus des Films: die von Autos dominierte Stadt als Kulisse einer Trennung, der endlose Trauermarsch durch den Konsumtempel wie durch eine Gemäldegalerie, Trost und Versöhnung in einer von Vogelsang beschallten Stadtwüste, das gewalttätige Ende in einer romantischen Kulisse aus Mond und Bäumen. Ein mutiges und zugleich berührendes filmisches Experiment an der Grenze zur bildenden Kunst.
Die Nominierungen in der Kategorie Abendfüllender Spielfilm

Back for Good
Spielfilm, 91′. Regie: Mia Spengler, Filmakademie Baden-Württemberg Ludwigsburg
Reality TV-Sternchen Angie ist auf dem absteigenden Ast und muss vorübergehend bei ihrer Mutter unterkommen. Das bringt alte Familienkonflikte zum Ausbruch. Absolut glaubwürdig und mit ansteckender Empathie erzählt Mia Spengler das Milieu der Z-Promis – das Elend, aber auch den Glanz, die Lust an der Performance. Das ist toll und schnell inszeniert, vor allem aber sensationell gespielt von Kim Riedle. Schon nach kurzer Zeit verfällt man dieser Kämpferin, die ihren Körper lustvoll dekoriert und zur Schau stellt, die immer tiefer sinkt ohne sich je zu verlieren oder aufzugeben. Mehr von solchen Figuren, solchen Schauspielerinnen!

Detour
Spielfilm, 81′. Regie: Nina Vukovic, Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
Alma verlässt mit dem Sohn ihres Liebhabers das Haus. Sie überredet den Zeitungsfahrer Bruno, sie mit nach Berlin zu nehmen. – Der Film, halb Thriller, halb Beziehungsdrama, beginnt und endet mit einem Alptraum im Dunklen. Es sind Kleinigkeiten, die den fatalen Gang der Dinge bestimmen: ein vergessener Geldbeutel, ein verlorenes Handy. Tondesign und Musik, eine atmosphärische Kamera mit raffiniertem, cineastischem Hell-Dunkel-Spiel lassen den Film seinen unheimlichen Sog entwickeln. Der ist zudem sehr gut besetzt und inszeniert, vor allem Lars Rudolph zeigt zwischen ruppig-sympathischem Normalo und beängstigendem Psychopathen alle Facetten seiner Kunst.

Die Körper der Astronauten
Spielfilm, 73′. Regie: Alisa Berger, Kunsthochschule für Medien Köln
Das Abitur als kosmischer Unfall: Endlich könnten die Zwillinge der Tyrannei ihres alkoholabhängigen Vaters entfliehen – aber dann würden sie ihre kleine Schwester allein bei ihm zurücklassen. Während sie nach Auswegen suchen, driften ihre Körper langsam auseinander: Anton gibt seinen für den Traum vom Astronauten auf, Linda möchte ihren sexuell erfahren. Und Vater Anton hört auf sich zu waschen. – Rätselhaft, nah an den Figuren, ohne moralische Scheuklappen, mit kunstvoll gestalteten Bildern und einem klugen musikalischen Konzept erzählt Alisa Berger diesen Moment „emotionaler Schwerelosigkeit“, in dem eine Familie auseinander fällt.

LOMO – The Language of Many Others
Spielfilm, 101′. Regie: Julia Langhof, Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
Karl ist Abiturient. Seine Familie: reiches Bürgertum, emotionales Prekariat. Sein Lebensinhalt: sein anonymer Blog. Dann kommt die schöne Doro in die Klasse. Sie lieben sich in der Sauna, und das Smartphone schaut zu. Als sie ihn abserviert, taucht er ab in die Community seiner Follower. Damit gerät nicht nur seine eigene Welt aus den Fugen. – Julia Langhof nimmt uns mit auf einen brillant gestalteten und höchst beunruhigenden Trip, in dem das scheinbare Geborgensein in der anonymen Community nur eine Seite der Medaille ist. Die andere ist eine Gesellschaft, die sich ausschließlich über Geld und Status definiert.

Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes
Spielfilm, 100′. Regie: Julian Radlmaier, Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
Regisseur Julian R. lebt von Sozialhilfe und schreibt „ästhetisch-politisch-radikales“ Zeug. Um die schöne Camille zu erobern, wird er Erntehelfer auf einer Apfelplantage. – Selbstironisch und mit unzähligen Anspielungen spinnt Julian Radlmaier einen keineswegs ausgeträumten Traum vom Kommunismus, thematisiert die prekäre Situation junger Freischaffender und entwickelt dabei einen völlig eigenen Stil jenseits filmischer Erzähltraditionen. Der schließt alle möglichen Künste und Herkünfte ein: Darsteller aus vielen Berufen und Ländern, Schumann und die Internationale, Literatur, Politik, bildende Kunst … eine offene Gemeinschaft, im politischen, aber auch künstlerischen Sinn.

Tiger Girl
Spielfilm, 91′. Regie: Jakob Lass, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Maggy fliegt durch die Polizeiprüfung. Sie traut sich einfach nichts. Dann trifft sie Tiger, die traut sich alles. Gemeinsam erproben sie spielerisch-absurd die Macht der Uniformen. Aber irgendwann läuft alles aus dem Ruder. – Dieser Film geht an die Grenzen, ist bunt, laut, intensiv, körperlich, gewalttätig. Die Kamera immer mittendrin. Regisseur Jakob Lass hat ein großes Talent, aus Improvisation und immer neuen Versuchsanordnungen kraftvolles Kino zu entwickeln: stilsicher, aus den Szenen heraus, mit eigener Ästhetik. Dazu hat er ein Interesse an skurrilen, aber realen Orten wie hier der Security-Ausbildungsstätte. In „Tiger Girl“ entfaltet er mit einem kongenialen Team ein regelrechtes „Martial Arthouse“-Feuerwerk.

Preisträger:
Die beste aller Welten
Spielfilm, 103′. Regie: Adrian Goiginger, Filmakademie Baden-Württemberg Ludwigsburg
Adrian ist sieben und will Abenteurer werden. Seine Mutter Helga ist heroinsüchtig. Vor allem aber ist sie eine fürsorgliche und fantasievolle Mutter, die für ihren Sohn täglich „die beste aller Welten“ erschafft. Der Film erzählt glaubwürdig, aus der Perspektive des Kindes, eine liebevoll behütete Kindheit – die von außen betrachtet ein traumatisierender Alptraum sein müsste. Regisseur Adrian Goiginger denunziert keine Figur, macht die Sucht als Lebensgrundlage verständlich. Er hat dafür großartige Schauspieler gefunden, allen voran der mitreißende Jeremy Miliker. Einer der bewegendsten Filme des Jahres.

Die Nominierungen in der Kategorie Dokumentarfilm

Das Ende vom Lied
Dokumentarfilm, 45′. Regie: Julia Küllmer, Hochschule für Bildende Künste Hamburg
Die Regisseurin Julia Küllmer begleitet ihren Großvater über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder mit ihrer Kamera. Er lebt alleine in seinem großen Haus. Im Willen, seine Eigenständigkeit nicht zu verlieren, stößt er mit zunehmendem Alter immer öfter an seine Grenzen. – Der Film berührt in seiner Direktheit und spürbaren Nähe zu seinem wunderbaren Protagonisten. Ungeschönt und realistisch gelingt es der Regisseurin, mit liebevollem Blick auch komische Momente im Tragischen herauszuarbeiten.

Dil Leyla
Dokumentarfilm, 71′. Regie: Aslı Özarslan, Filmakademie Baden-Württemberg Ludwigsburg
Eine mutige junge Frau, aufgewachsen in Deutschland, geht zurück in die Stadt an der kurdisch-syrischen Grenze, in der ihr Vater erschossen und die Mutter gefoltert wurde. Mit dem starken Wunsch dort etwas verändern zu wollen, wird sie zur jüngsten Bürgermeisterin der Türkei gewählt. Nach anfänglich positiven Entwicklungen folgen Anschläge, Ausgangssperren und Repressionen bis hin zu einem Amtsenthebungsverfahren gegen die kämpferische Leyla. – Dramaturgisch klug gebaut und sehr gekonnt fotografiert, lässt Aslı Özarslans Film uns die dramatischen Veränderungen im türkisch-kurdischen Verhältnis und den Kampf um eine wehrhafte Demokratie hautnah miterleben.

Eisenkopf
Dokumentarfilm, 92′. Regie: Tian Dong, Kunsthochschule für Medien Köln
Chinas Sportfunktionäre haben einen Plan: durch die Kombination von Kung-Fu und Fußball internationale Anerkennung zu erlangen. Drill und Disziplin bereiten den Nachwuchs darauf vor. Regisseur Tian Dong ist mittendrin im Großversuch, den Shaolin-Wirbelwind-Fuß oder Eisenkopf auf dem Fußballplatz einzusetzen und ermöglicht uns einen tiefen Einblick in das Leben chinesischer Kung-Fu-Internate. Ein unterhaltsamer und vielschichtiger Film, der sich nicht auf die Dramaturgie einer Sportdokumentation im exotischen Umfeld verlässt, sondern zugleich ein nahes und überraschend offenes Porträt chinesischer Jugendlicher im Konflikt zwischen Tradition und Moderne ist.

Liebes Ich,
Dokumentarfilm, 102′. Regie: Luise Makarov, Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
"Schreib dir selbst den Brief, den du schon immer bekommen wolltest!" – bittet die Berliner Regisseurin Luise Makarov Freunde, Verwandte, aber auch Unbekannte. Aus der Vielzahl der Zusendungen wählt sie eine Handvoll Protagonisten aus, die sie mit der Kamera besucht und denen sie mit Respekt und Offenheit begegnet. Dabei entstehen Momente voller Zauber, Komik und Aufrichtigkeit. Es sind die Träume, Wünsche und schmerzlichen Erkenntnisse ganz unterschiedlicher Menschen, die uns in diesem Film überraschen und berühren. Ein wunderbarer Dokumentarfilm, der uns mit Leichtigkeit und Tiefgang auf eine Reise zu uns selbst einlädt.

Preisträger:
Ohne diese Welt
Dokumentarfilm, 115′. Regie: Nora Fingscheidt, Filmakademie Baden-Württemberg Ludwigsburg
Nora Fingscheidt entführt uns in den Norden Argentiniens, wo 700 deutschstämmige Mennoniten wie im 19. Jahrhundert ohne Strom, Telefon, Fernsehen oder Internet leben. Beeindruckend sind neben den stilsicheren Kinobildern auch der vertrauensvolle Zugang und die respektvolle Annäherung an diese Gemeinschaft, die Berührungen mit der Außenwelt ausdrücklich meidet. Wir erleben diese vollkommen entschleunigte und anachronistische Lebensweise mit strengen Regeln als Gegenentwurf zur modernen, von individueller Selbstverwirklichung geprägten Welt. Der Film lässt aber ebenso die Brüche erahnen, die sich in den heimlichen Wünschen und Sehnsüchten gerade der jungen Generation ausdrücken.
Die Nominierungen in der Kategorie Werbefilm

Bad Pets I+II
Werbefilm, 48“. Regie: Moritz Rautenberg, Hochschule für Fernsehen und Film München
Gäbe es den Tier-Oscar, hätten ihn Kitty und Bello in „Bad Pets I+II“ definitiv verdient. Die Darstellung der beiden ist atemberaubend und herrlich kompromisslos. Die Auflösung mag naheliegend sein, die Art der Exekution ist neu. Trotz der einfachen Mittel hat ein Spot selten so treffsicher auf das Produkt eingezahlt. Die Länge hat absolutes Kampfformat und würde auch lästige PreRoll Ads wieder konsumierbar machen. Sie möchten, dass Ihr Spot viral geht? Hier gibt’s die Anleitung. Ach, Werbung kann so einfach sein – bitte mehr davon.

LUBE-X I+II
Werbefilm, 53“. Regie: Noah Demirci, Hochschule Luzern – Design und Kunst
Trotz der vermeintlich flächendeckenden Aufklärung in Sachen Sex und Zubehör tut sich die Werbebranche meist schwer, das heikle Thema in ansprechende Spots zu verpacken. Weit gefehlt – dem Regisseur von „LUBE-X I+II“ gelingt dies eindrucksvoll. Die ideale Spotlänge, die herausragende Machart und der subtile bis gewollt infantile Humor überzeugen schon beim ersten Anschauen. Off-Stimme, Beats sowie Produkt-und Logoanimation setzen einen perfekten Schlussakkord. Bleibt uns nur noch zu sagen: Die Spotserie flutscht einfach richtig gut.

Roll the Old Chariot
Werbefilm, 90“. Regie: Ben Miethke, Filmakademie Baden-Württemberg Ludwigsburg
Kein Zweifel, der Regisseur von „Roll The Old Chariot“ muss Ire sein. Wie sonst kann er diese wunderschöne Geschichte auf eine so authentische Art und Weise erzählen. Der Spot verdient die Bezeichnung „klassisches Werbeformat“ – im positiven Sinne –, ist angenehm unprätentiös inszeniert und glänzt mit tollen Kamerafahrten. Eine beachtliche Regieleistung mit viel Gespür für künstlerische Akzente und filmische Details. Ein Sonderlob gibt es für das Location Scouting und den großartigen Cast: Sláinte!

Three Polar Bears
Werbefilm, 99“. Regie: Artjom Baranov, Hochschule für Fernsehen und Film München
„Three Polar Bears” bietet zunächst keinen Zugang. Gefühlt eine Basic-Produktion, die Darsteller agieren offensichtlich laienhaft und Schlagstöcke stechen negativ heraus. Was aber, wenn der Regisseur genau diese Reaktion auf Seiten der Zuschauer beabsichtigt? Beim zweiten Hinsehen weist die Banalität auf eine gewollte Trash-Produktion hin. Der Spot unterhält auf seine eigene Weise, folgt keinem Schema F, ist frisch, innovativ und birgt vielleicht sogar Kultpotenzial? Eins ist dem Spot auf alle Fälle gewiss: Aktueller könnte das Thema in Zeiten von #Dieselgate und Co. nicht sein.

Preisträger:

ABC of Death
Werbefilm, 43“. Regie: Dorian Lebherz, Daniel Titz, Filmakademie Baden-Württemberg Ludwigsburg
„ABC of Death“ bringt seine Werbebotschaft in Kürze auf den Punkt. Umso lobenswerter ist es, dass die Macher trotzdem sechs unterschiedliche Ideen im Spot integriert haben. Keine Sekunde vergeht, ohne dass dem Zuschauer etwas geboten wird. Ausstattung, Schauspiel und Musik harmonieren großartig. Auch der Hauch von britischem Humor steht dem skandinavischen Autohersteller gut zu Gesicht. Eine “light” Version des Spots hat Volvo unlängst selbst in die Rotation geschickt. Wir sind uns sicher, dass die tolle Arbeit des kreativen Regie-Duos hierfür als Grundlage diente. Hut ab!

Die Nominierungen für den NO FEAR Award

Hard Way – The Action Musical
Spielfilm, 33′. Produktion: Viktoria Barkhausen, Hochschule für Fernsehen und Film München
So etwas muss man sich (zu)trauen: Nicht nur einen Action Film wollten sie drehen, sondern ein veritables Action-Musical mit internationalen Sängern und Tänzern und einem absehbar gigantischen Postproduktions-Aufwand. Für ihre Zielgruppe, ein genre-liebendes Publikum, fanden Regisseur und die Produktions-Absolventin Viktoria Barkhausen „amerikanische“ Drehorte in Dessau, bauten eine Infrastruktur vor Ort auf, entwickelten einen eigenen Look und Tanzstil – und begeisterten 7 VFX Firmen für die insgesamt 90 Effekte ihres Films. Das Ergebnis ist ein verblüffendes Beispiel für das, was man an einer Filmhochschule stemmen kann, Enthusiasmus vorausgesetzt: ein toller 30-minütiger Talentbeweis.

Luft
Spielfilm, 91′. Produktion: Isabelle Bertolone, Hochschule für Fernsehen und Film München
Für diesen sehr atmosphärischen Film, der von der zarten ersten Liebe zwischen zwei Schülerinnen erzählt, entwickelte ein bereits während des Studiums aufeinander eingeschworenes Team ein kreatives Gesamtkonzept. Produzentin Isabelle Bertolone scheute das Risiko nicht, als GbR hafteten sie und ihr Partner mit ihrem Privatvermögen für das Gelingen dieser für einen Abschlussfilm sehr aufwändigen Reiseproduktion, gedreht an der deutsch-französischen Grenze und in Südfrankreich. 27 Drehtage, 3 Länder, 38 Motive, 28 Darsteller, 211 Komparsen – ein solches Abschlussprojekt zu ermöglichen und zusammenzuhalten, ist eine wirklich außergewöhnliche und furchtlose produzentische Leistung!

Preisträger:
Watu Wote
Spielfilm, 22′. Produktion: Tobias Rosen, Hamburg Media School
Auslöser war eine Zeitungsmeldung: Insassen eines kenianischen Busses weigerten sich, ihre christlichen Mitreisenden an islamistische Milizen auszuliefern. Mit einer klaren inhaltlichen Vision gewann der Produktionsstudent Tobias Rosen zahlreiche Unterstützer und ein entschlossenes Team für das aufwändige Projekt. Der zentrale Dreh in einer afrikanischen Salzwüste, an dem insgesamt 130 Menschen beteiligt waren, war – geschuldet einem unbedingten Willen des Produzenten an Originalschauplätzen zu drehen – eine riesige Herausforderung, die mit Bravour gemeistert wurde. Tobias Rosens Überzeugungsarbeit verdanken wir einen atemberaubenden Film, der in nur 20 Minuten ein großes menschliches Thema verhandelt.

Die Nominierungen für den Michael-Ballhaus-Preis

Luft
Spielfilm, 91′. Kamera: Julian Krubasik, Hochschule für Fernsehen und Film München
Erste Liebe: Zwischen der verträumten Manja und dem blonden Wirbelwind Louk scheint die Luft zu flimmern. Wie aber zeigt man Luft? Diffuses Waldlicht, Unschärfen, warmes Gold in der Wohnung, Wind weht durch die Kleider, durch Louks goldenes Haar auf dem Moped, manchmal fließen ihre Gesichter und Haare ineinander als wären sie ein einziges Wesen, Regen und Nebel hüllen sie ein, Licht und Schatten, die Helligkeit des südlichen Frankreich, das Feuer ihrer ersten Liebesnacht… In Einklang mit einem komplexen Ton- und Musikkonzept schafft Julian Krubasiks Kamera eine außergewöhnliche Atmosphäre des magischen Realismus, die den Film durchweht.

2557
Spielfilm, 111′. Kamera: Roland Stuprich, Filmakademie Baden-Württemberg Ludwigsburg
Ein Erinnerungsfilm an das Jahr des Militärputsches in Thailand: 2557. Ein Gangsterfilm, ein Geisterfilm, ein No-Budget-Film mit großer Liebe zum asiatischen Kino, kleinster Technik und ganz eigenständiger Ästhetik verwirklicht. Die Kamera sitzt mit am Tisch oder betrachtet die Stadt durch Frontscheiben wie auf einer Leinwand. Roland Stuprich nutzt virtuos nächtliche Lichtquellen: Scheinwerfer von Fahrzeugen, kaltes Neonlicht der Imbisse oder buntes der Reklametafeln und Discos, Displays von Mobiltelefonen. Dabei entsteht eine fast surreale Vision von Thailand jenseits aller Klischees. Ein außergewöhnliches filmisches Experiment, das sich jeder Zuordnung entzieht.

Preisträger

LOMO – The Language of Many Others
Spielfilm, 101′. Kamera: Michał Grabowski, Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
Das Leben von Abiturient Karl findet in seinem anonymen Blog im Internet statt. Wie visualisiert man diese Welt? Michał Grabowski entwickelt seine Bilder aus der inneren, sehr speziellen Wahrnehmung des Protagonisten. Die Kamera kehrt immer wieder zu Karls Gesicht, zu seinen Augen zurück, spürt die kleinsten Regungen auf. Sehr helles, fast überstrahltes Licht in der realen Welt kontrastiert mit verpixelten, gerasterten Bildschirm-Impressionen und verschwommenem Flackern von Spy Cams. Der Film scheint dadurch voller Licht und gleichzeitig düster zu sein. Unverwechselbare Ästhetik und ein intelligentes visuelles Konzept ermöglichen uns einen ungewöhnlichen Trip in Karls Welt.

Die Nominierungen für den Drehbuch-Preis

Back for Good
Abendfüllender Spielfilm. Drehbuch: Stefanie Schmitz, Filmakademie Baden-Württemberg Ludwigsburg
Angie ist sich für nichts zu schade. Hauptsache, ein Marktwert sein – und sei es im Fernsehen niederster Schublade. Als sie abgebrannt wieder bei Mutter und Schwester aufkreuzt, sind die nicht erbaut. Angie, Moni, Kitti – alle wollen sie ein Stück vom Kuchen des Lebens abhaben. Und so lachhaft ihr Verhalten manchmal ist: Das Lachen bleibt einem bei „Back for Good“ im Halse stecken. Denn die Figuren sind von einer Bedürftigkeit, die auf seltsam schöne Art anrührt. Stefanie Schmitz verrät sie nie, bleibt immer liebevoll an ihnen dran. Es ist ihr gelungen, eine Geschichte mit einer ganz eigenen, frischen Sprache zu erzählen, die sich auf dem schmalen Grat zwischen Tragik und Komik bewegt.

Wasser
Abendfüllender Spielfilm. Drehbuch: Silke Eggert, Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
Zwei Schwestern finden Unterschlupf im Haus der Großmutter – gleich neben dem tiefen, dunklen See, in dem sich ihre Mutter ertränkt hat. Es ist ein verlorener Ort, an dem es den beiden immer schwerer fällt, einander den so schmerzlich ersehnten Halt zu geben. – Silke Eggert erzählt subtil und feinfühlig über das Erwachsenwerden und die Einsamkeit des Außenseitertums. Sie erschafft eine düstere und atmosphärische Welt, in die man mit jeder Faser eintauchen möchte. Jede Seite steckt voller Magie und Poesie. Eggerts Sprache entwickelt einen Sog, dem man sich schwer entziehen kann. Wir möchten unbedingt mehr lesen von diesem Ausnahmetalent.

Preisträger

Terra Murata
Abendfüllender Spielfilm. Drehbuch: Daphne Ferraro, Hochschule für Fernsehen und Film München
Italien 1962: Der junge Gustavo tritt seine Stelle als Gefängnisarzt auf einer Insel vor Neapel an. Dort lernt er den ebenso faszinierenden wie undurchschaubaren Todeskandidaten 443 kennen. Nach und nach erfährt er die schockierenden Gründe für dessen Verurteilung. Überzeugt von seiner Unschuld, versucht Gustavo ihn mit allen Mitteln zu retten. „Terra Murata“ ist gleichermaßen historisches Drama, Mafia-Epos und große Liebesgeschichte. In dem sehr schwierigen Stoff sitzt jeder Ton, die Dialoge sind intelligent, die Dramaturgie ist packend und nahezu perfekt. Mit Daphne Ferraro hat die deutsche Filmlandschaft eine wirklich begabte Drehbuchautorin hinzugewonnen.

Die Nominierungen für den Götz-George-Nachwuchspreis

Jonathan Kwesi Aikins
„Mikel“, Spielfilm, 31′. Regie: Cavo Kernich, Universität der Künste Berlin
Jonathan Aikins gibt der Figur des Illegalen eine selten gesehene Facette: Hier ist ein Flüchtling, der sich weigert, dafür dankbar zu sein, dass jemand seine Notlage ausnutzt. Unter seiner stoischen Haltung lauert eine ständig unterdrückte Wut. Der Ekel vor den zugemüllten Wohnungen, in denen er schlafen und die er verlassen muss, wenn er sie endlich bewohnbar gemacht hat. Die Ortlosigkeit, wenn er versucht, am Leben um ihn herum teilzuhaben. – Aikins’ Mikel ist kein ethnokitschiger Gutmensch oder afrikanischer Spaßvogel. Er will hier ankommen, weil er woanders weg musste. Wenn er am Ende sein Telefon auseinander nimmt und geht, würden wir gerne mitgehen: Er hat uns neugierig gemacht.

Ella Rumpf
„Tiger Girl“, Spielfilm, 91′. Regie: Jakob Lass, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Ella Rumpf ist die kongeniale Verkörperung von Tiger Girl. Ein Mädchen, das sich selbst ermächtigt: Das willst du, das kriegst du. Mit jeder Faser feiert sie die Entgrenzung. Dabei spricht sie überzeugend den Jargon ihrer Generation. Sie scheint ihre Kunst aus dem Moment heraus, aus der Szenen selbst zu entwickeln. Sie ist fast beiläufig furchtlos, frech und respektlos, und man nimmt ihr in jedem Moment den Spaß ab, den sie dabei hat. Aber sie zeigt auch die andere Seite dieser Löwin: die kindliche Liebe zu ihren Freunden und die Verlorenheit. Eine wirklich andere, nicht psychologisierte, unerhört kraftvolle Frauenfigur. Präsent, lebendig, verletzlich in ihrer ganzen Kraft.

Preisträger

Jonas Dassler
„LOMO – The Language of Many Others”. Spielfilm, 101′. Regie: Julia Langhof, Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin
Kein sympathischer Typ, dieser Karl. Unausgeglichen, von geballter, geradezu körperlicher Renitenz, wortkarg, arrogant und den Blick immer aufs Handy gesenkt. Es dauert eine ganze Weile, bis er mal den Kopf hebt. Dann aber mit offener Aggression. Dabei kann er mit seiner Schwester sogar fröhlich und verspielt sein. Und als die Neue bei ihm klingelt, zeigt er eine überraschende Mischung aus Schüchternheit und Hingerissenheit. Was in diesem Gesicht allein in den ersten Minuten dieser Begegnung passiert, ist faszinierend. Jonas Dassler macht sichtbar, was Karl hinter lässiger Dauerattitüde zu verbergen sucht: einen um Anerkennung ringenden, in der Liebe unerfahrenen, verletzlichen Jungen.

FIRST STEPS Ehrenpreis
Nina Haun, Castingdirektorin
Wir ehren Nina Haun für ihr langjähriges Engagement und ihre fortgesetzte, loyale Begleitung junger Filmschaffender.
Nina Haun, längst zuhause in großen Film- und Fernsehproduktionen, begann ihre berufliche Laufbahn an einer Filmhochschule, und ihre Neugier, ihre Leidenschaft verbinden sie bis heute mit jungen Talenten.

Der Regisseur Chris Kraus sagt über sie:
"Nina Haun entdeckt keine Schauspieler, sondern Menschen, und zwar mit solcher Leidenschaft und Neugier, als wären es riesige Kontinente, die noch niemand vor ihr betreten hat. Die Welt des Films hat sie um einige Erdteile bereichert, die nun jeder kennt. Wir Regisseure und Schauspieler, die alle mal jung und unbekannt und bereit waren, von irgendjemandem gesehen zu werden, sind voller Dankbarkeit, ausgerechnet in ihren unbestechlichen, alles durchschauenden und nichts übersehenden Blick geraten zu sein. Ich kenne niemanden in unserer Branche, der sein Herz so sehr auf den Augen trägt wie Nina Haun. Diese großartige Auszeichnung trifft genau die Richtige."
Nina Haun baute fast zeitgleich mit der Gründung von FIRST STEPS ein Castingbüro für Studentenfilme auf. Bis heute finden wir in den Abspännen der eingereichten Abschlussfilme ihren Namen als Casterin, und viele der für den deutschen Nachwuchspreis nominierten FilmemacherInnen haben ihre ersten großen und dann weitere Filme mit Nina Haun gemacht – von Stefan Krohmer bis Alain Gsponer, von Maren Ade bis Chris Kraus. Neben ihrer erfolgreichen Tätigkeit in großen Kino- und Fernsehproduktionen vermittelt sie an vielen Filmhochschulen Produktions- und Regiestudenten, wie man castet.
Sie selbst würde sich nie als Entdeckerin bezeichnen, aber Schauspieler wie Volker Bruch, Hannah Herzsprung, Trystan Pütter oder Mark Waschke verdanken Nina Haun ihre ersten herausfordernden großen Kinorollen. Der Spiegel schrieb, Nina Haun habe Lars Eidinger mit dem Film „Alle Anderen“ in die „cineastische Königsklasse katapultiert“.
Gerade in diesem Jahr, in dem erstmals der Götz-George-Nachwuchspreis an junge DarstellerInnen verliehen wird, möchten wir mit dem Ehrenpreis zugleich einen Berufsstand würdigen, dessen Bedeutung für das Gelingen eines Films und die langfristige Zusammenarbeit junger Talente noch viel zu oft unterschätzt wird.
Der FIRST STEPS Ehrenpreis würdigt Personen und Haltungen, die beispielhaft und unterstützend für den Filmnachwuchs sind. Zu den letzten Preisträgern gehörten Knut Elstermann, Heinz Badewitz und One Fine Day Films.

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Von admin

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