Isa Genzken kommt nach Berlin! Der Martin-Gropius-Bau beherbergt vom 9. April bis 26. Juni ihre Ausstellung „Mach dich hübsch!“ und zeigt damit zum ersten Mal Teile des Lebenswerkes der eigensinnigen Künstlerin in der Hauptstadt. Die bunte und detailverliebte Ausstellung ist sogleich eine Homage an Berlin und beleuchtet darin Themen wie das moderne Leben, der menschliche Körper sowie urbane Kultur und Architektur.

 
 
 
„Ich wollte schon immer den Mut haben total verrückte, unmögliche und auch falsche Dinge zu tun.“ Mit diesem Credo wurde Isa Genzken zu einer der bemerkenswertesten Frauen Deutschlands. Mal mehr mal weniger abstrakte Skulpturen prägen ihr künstlerisches Gesamtwerk, das auf ein über dreißigjähriges Schaffen zurückblickt. Die Besonderheit ihrer Arbeit zeigt sich in der visuellen Sprache und im ungezwungem Einsatz verschiedenster Medien.
 
Ihre Kunst ist häufig verspielt, manchmal kunterbunt, aber niemals oberflächlich. Mit ihrem Gespür für Materialien und deren Arrangements entwirft Isa Genzken Arbeiten, die zum Nachdenken anregen. Ihre Innovationskraft und Ideen sind reich an autobiographischen Elementen und subtilen Kommentaren zur Gesellschaft und dienen als Bezugspunkt und Inspirationsquelle für Generationen von Künstlern. In ihrem Streben nach künstlerischer Erneuerung war Genzken schon immer bereit, alles zu riskieren. Dabei entwickelte sie mannigfache Arbeiten, die sich mit dem Thema Schönheit für das Wesentliche und Absolute beschäftigen.
 
Die am Freitag eröffnete Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Stedelijk Museum Amsterdam und wurde von Beatrix Ruf und Martijn van Nieuwenhuyzen kuratiert. Sie präsentiert die Bandbreite von Genzkens Arbeiten, seit ihren frühen Filmen, Zeichnungen, Ellipsoiden und Betonskulpturen bis zu den komplexen narrativen Collagen und in Bildmontagen integrierten Alltagsgegenständen.  Dazu gehören Skulpturen aus nacktem Gips oder Beton, Collage-Bücher, komplexe Assemblagen aus industriell gefertigten Materialien und Alltagsgegenständen, verschiedene Filmformate, Fotografie, Gemälde und Architekturmodelle. Die Kunstwerke wirken machmal befremdlich und vertraut zugleich. Immer aber offenbaren sie kleine Details aus Genzkens Leben und regen dazu an, die Gedanken schweifen zu lassen.
 
 
Über Isa Genzken
 
Das künstlerische Schaffen von Isa Genzken begann bereits in den 1970er Jahren mit ihrem Studium der Malerei bei Almir Mavgier an der Kunsthochschule Hamburg. Die gebürtige Schleswig-Holsteinerin zeigt sich schon damals äußerst innovativ, denn sie produzierte ihre Skulpturen mit dem Computer. Auf die so entstandenen langen, elegant-schlanken Holzskulpturen, sogenannte Ellipsoide und Hyperbolos, folgte ein radikaler Schritt nach dem anderen. 
 
Die mehrfache documenta Teilnehmerin (1982, 1992, 2002) ist 1948 in Bad Oldesloe, Schleswig-Holstein, geboren. Sie studierte Kunstgeschichte und Malerei in Hamburg, Köln und Berlin und schloss ihr Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf ab. Isa Genzken bespielte auf der Biennale in Venedig 2007 den Deutschen Pavillon. Im Jahr 2013 widmete ihr das Museum of Modern Art (MoMA), New York, eine erste umfassende Gesamtausstellung, die durch Amerika tourte und im Museum of Contemporary Art, Chicago, und dem Dallas Museum of Art zu sehen war. Isa Genzken lebt und arbeitet in Berlin. 
Ihre Arbeitsweise beschreibt sie mit zwei Zitaten: „Ich verknüpfe gerne Dinge, die vorher zusammenhanglos dastanden. Diese Verbindung ist wie ein Händedruck zwischen Menschen.“ Und: „Ich bin gerne frech.“

(Claudia Denecke)

 

 

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