Office Impart erhält VBKI-Preis BERLINER GALERIEN 2023, Anerkennungs­preise für Galerien Haverkampf Leistenschneider und Noah Klink
BERLIN ART WEEK: Der Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) und der Landesver­band Berliner Galerien (lvbg) haben – unterstützt von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe und gefördert von der Fachspedition AGS Froesch – zum siebten Mal den mit 10.000 Euro dotierten VBKI-Preis BERLINER GALERIEN verliehen.
Der VBKI-Preisträger BERLINER GALERIEN 2023 steht fest: In Würdi­gung der Ausstellung „Sandbox Mode“ mit Arbeiten von Mitchell F. Chan, Stine Deja, Andreas Gysin, Sara Ludy, Cezar Mocan und The Roedalming Group erhält in diesem Jahr die Galerie Office Impart von Johanna Neuschäffer und Anne Schwanz den mit 10.000 Euro dotierten Berliner Galerienpreis. Neben den Preisträgerinnen aus Moabit wurden am Freitagabend bei einer feierlichen Preisverleihung auf dem EUREF-Campus während des VBKI-Sommer­festes auch die Galerien Haverkampf Leistenschneider aus Charlottenburg und Noah Klink aus Schöneberg geehrt und erhielten ein Preisgeld von jeweils 2.500 Euro. Alle drei Galerien waren im Juli von einer Experten-Jury für die diesjährige Shortlist des Preises nominiert worden. Bewertet wurden das eingereich­te Ausstellungskonzept, die realisierte Ausstellung und der Gesamtauftritt der Galerien.
Ziel des von VBKI und lvbg seit 2017 ausgelobten Preises ist es, Berlin als international bedeutenden und wichtigen Kunstmarktstandort weiter zu fördern. Großzügig unterstützt wird das Vorhaben von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe und erhält eine Förderung von der Fachspedition AGS FROESCH. Der VBKI-Preis BERLINER GALERIEN ist offizieller Programmpunkt der BERLIN ART WEEK 2023 (13.-17.09.).
In ihrer Begrüßung würdigten der langjährige VBKI-Kulturausschussvorsitzende Bernd Wieczorek und der Vorsitzende des Landesverbandes Berliner Galerien Werner Tammen die Entwicklung, die der Wettbewerb nach inzwischen sieben Vergaben genommen hat. Der VBKI-Galerienpreis sei heute ein weithin sichtbarer Impulsgeber und stärke die gesellschaftliche Wahrnehmung der Berliner Galerien in ihrer bedeutenden Rolle für den Kunst- und Künstlerstandort Berlin.
Die Veranstalter des Preises dankten der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe für die zuverlässige Förderung des Kunstmarktstandortes Berlin, insbesondere für
die kontinuierliche Unterstützung des VBKI-Preises BERLINER GALERIEN, und der Fachspedition AGS Froesch für die Finanzierung des Kurzfilms über die drei nominierten Galerien.
Die Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey, sagte in ihrem Grußwort: „Kunst ist eine universelle Sprache, die uns verbindet und uns ermöglicht, die Welt um uns herum auf eine einzigartige Weise zu interpretieren. Galerien stellen mehr als Kunstwerke aus. Sie sind auch Schmelztiegel der Kreativität und des kulturellen Austauschs. Wie der Kunstmarkt insgesamt, sind sie ein wichtiger Standort- und Wirtschaftsfaktor für unsere Stadt. Um die Arbeit der Galerien in der Kunstmetropole Berlin zu fördern und zu würdigen, finanziert die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe den VBKI-Preis BERLINER GALERIEN. Allen Preisträgerinnen und Preisträgern gratuliere ich herzlich.“
In ihrer anschließenden Laudatio würdigte Dr. Dorothea Schöne, Künstlerische Leiterin des Kunsthauses Dahlem, die diesjährigen Preisträgerinnen: „Mit ihrem Galerie-Programm haben sich die Galeristinnen Johanna Neuschäffer und Anne Schwanz auf ein (immer noch) neues Terrain begeben. Gegründet 2018 hat sich Office Impart beworben mit der Gruppenausstellung Sandbox Mode. Schon der Titel verweist auf die digitale Welt – Sandbox als eine isolierte Testumgebung zur Erprobung von Dateien oder Programmen. Weniger isoliert und doch zumindest in Teilen noch in einem Zustand der Erprobung erscheint auch der Kunst, Galerien- und Ausstellungswelt die digitale Erschaffung von künstlerischen Werken. Der Vertretung aber auch der Vermittlung dieser nunmehr gar nicht so neuen Kunstform haben sich die beiden Galeristinnen verschrieben.“
Die Begründer des VBKI-Preises BERLINER GALERIEN verstehen ihre Initiative als Förderung des Kunstmarktstandorts Berlin. Bewerben konnten sich Berliner Galerien mit mindestens drei und maximal fünfzehn Jahren Geschäftsbetrieb, die als sogenannte Erstgalerie am Markt aktiv sind und somit die Infrastruktur des Berliner Primärmarktes, das heißt den Handel mit Kunstwerken direkt aus den Ateliers, garantieren.
Die nominierten Galerien:
Die Galerie Haverkampf Leistenschneider, 2016 von Philipp Haverkampf gegründet und seit 2017 gemeinsam mit Carolin Leistenschneider geführt, zeigt in der Ausstellung “Song of Summer” (01.09.-14.10.2023) eine neue Werkgruppe mit Gemälden und Arbeiten auf Papier der US-amerikanischen Künstlerin EJ Hauser. Die quasi-abstrakten Gemälde setzen sich aus Schichten von Pixeln, Textfragmenten und schi­­mären­haften Figuren zusammen, die auf Netzwerke sowohl in der Natur und Pflanzenwelt hinweisen wie auch auf digitale Systeme und Verflechtungen in unserer menschlichen Kommunikations­welt.
Die Galerie Noah Klink, gegründet 2016 und im Jahr 2020 schon einmal für die Shortlist des VBKI-Preises BERLINER GALERIEN nominiert, präsentiert mit “CAT” (13.09.-14.10.2023) die erste Einzelausstellung des US-amerikanischen Künstlers David L. Johnson außerhalb der USA. Johnson beschäftigt sich mit dem Stadtraum von New York City. Mit dem Aufkommen neuer privat finanzierter Bauprojekte werden sowohl Menschen als auch Tiere aufgrund der Auswirkungen der Gentrifizierung an den Rand der Stadt gedrängt. Die Ausstellung zeigt eine Gruppe neuer großformatiger Fotografien mit improvisierten Unterkünften und die Videoinstallation CAT zu diesem Thema.
Office Impart, von Johanna Neuschäffer und Anne Schwanz 2018 gegründet und bereits 2022 für die Shortlist des VBKI-Preises BERLINER GALERIEN nominiert, möchte mit der Ausstellung „Sandbox Mode“ (08.09.-20.10.2023) mit Arbeiten der Künstlerinnen und Künstler Mitchell F. Chan, Stine Deja, Andreas Gysin, Sara Ludi, Cezar Mocan und The Roedalming Group den Diskurs über digitale Kunst und deren Präsentations­formen intensivieren und die Bedeutung der Kunstform im Kontext der sich entwickelnden digitalen Technologien erforschen. Die Ausstellung wurde von den beiden Galeristinnen gemeinsam mit den Kuratorinnen Maria Paula Fernandez und Stina Gustafsson erarbeitet.
Der Experten-Jury 2023 gehören an:
Thomas Fischer, Inhaber der Galerie Thomas Fischer und VBKI-Preisträger BERLINER GALERIEN 2022; Dr. Dorothea Schöne, Kunsthistorikerin, Kuratorin und Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin des Kunsthauses Dahlem; Klaus Siegers, Vorsitzender des Vorstandes der Weberbank Actiengesellschaft, Mitglied im VBKI-Präsidium und VBKI-Kulturausschuss; Beate Scheder, Autorin, Kunstkritikerin und Redakteurin im taz-Kulturressort.

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