„Besser kann man Inklusion nicht leben: Menschen mit und ohne Behinderung klettern gemeinsam, sichern sich gegenseitig, verlassen sich aufeinander und erfahren dabei nicht nur Glücksgefühle und große Zufriedenheit, sondern eröffnen sich wechselseitig völlig neue Horizonte“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. „Raus aus der Einsamkeit in die Gemeinschaft. In diesem Fall werden Menschen trotz ihrer Einschränkungen mit all ihren Möglichkeiten als gleichwertige Partner akzeptiert. Es ist ein herausragendes Beispiel, wie der Sport wertvolle soziale Brücken baut. Die Sportvereine als die sozialen Tankstellen in unserem Land entwickeln zielgerichtet und menschennah Initiativen und handeln aktiv. Sich gegenseitig unterstützen, um gemeinsam außergewöhnliche Ziele zu erreichen – der Sport beweist hier wieder einmal seine Kraft, unsere Gesellschaft entscheidend mitzugestalten.“
Bundespräsident Steinmeier zeichnet Wuppertaler Handicap-Klettergruppe aus
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Die inklusive Handicap-Klettergruppe „Die GäMSen“ gründete sich 2013 in der Sektion Wuppertal des Deutschen Alpenvereins. Durch sie erfahren viele Menschen mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen ein Gemeinschaftsgefühl, das ihnen im alltäglichen Leben oft verwehrt bleibt. Die ehrenamtlich tätigen Helferinnen und Helfern der „GäMSen“ durchbrechen die Isolation und helfen, einer Vereinsamung entgegenzutreten. Außerdem kann durch Erfolgserlebnisse in einem Umfeld, das für viele Menschen lange nicht erlebbar schien, Selbstbewusstsein aufgebaut werden. Zuerst waren es an MS erkrankte Menschen, die ihren Alltag im Rollstuhl verbringen müssen, die an der Kletterwand ein neues Bewegungsgefühl erfahren konnten. Gesichert werden sie durch ehrenamtliche Helfer und Helferinnen, oftmals aus dem Familien- und Freundeskreis. In der Entwicklungsphase der Gruppe wurde nur in der Halle geklettert, mittlerweile stehen jährliche Fahrten in die echten Berge auf dem Vereinsprogramm. Das Engagement wurde bei der Volksbank im Bergischen Land eG eingereicht.
„Stern des Sports“ in Gold 2017 für Wiesbadener Judoka und Leipziger Frauenlauf
Den zweiten Platz holte sich der Judo-Club Kim-Chi Wiesbaden. Die Hessen waren mit dem Engagement „Bewegung macht schlau – Opfer, nein danke!“ im Finale vertreten. Sie haben ein Bewegungs- und Selbstverteidigungskonzept für Kita- und Grundschulkinder entwickelt. Eingereicht wurde diese Initiative bei der Mainzer Volksbank eG. Der Verein „Laufen hilft“ wurde mit seinem Engagement „Sportlich aktiv und sozial engagiert“ Dritter. Dabei handelt es sich um einen Frauenlauf mit sozialem Hintergrund in Leipzig, der 2010 ins Leben gerufen wurde. Mit dem jährlich stattfindenden Lauf-Event wird auf das Thema häusliche Gewalt gegen Mädchen und Frauen aufmerksam gemacht. Der Erlös des Frauenlaufs kommt dem 1. Autonomen Frauenhaus zugute – Frauen laufen für Frauen. Das Engagement wurde bei der Leipziger Volksbank eG eingereicht. Bei der Preisverleihung waren insgesamt 17 Vereine aus ganz Deutschland dabei. Sie hatten sich mit ihren Initiativen zuvor in zwei Jury-Runden auf lokaler und regionaler Ebene durchgesetzt und damit für das große Finale in Berlin qualifiziert.
Rudergemeinschaft Olympos Würzburg e.V. gewinnt „Sterne des Sports“- Publikumspreis
Zum dritten Mal wurde der „Sterne des Sports“-Publikumspreis, eine Kooperation des DOSB und der Volksbanken Raiffeisenbanken mit der ARD, verliehen. Drei Kandidaten aus dem Kreis der Vereine, die auf Landesebene nicht den „Großen Stern des Sports“ in Silber gewonnen hatten und somit nicht im Bundesfinale vertreten waren, aber dennoch herausragende Initiativen auf die Beine stellten, standen zur Wahl. Die meisten Stimmen bei der Online-Abstimmung vereinigte die Rudergemeinschaft Olympos Würzburg mit der Initiative „ROW – Rudern für Alle!“ auf sich (47 Prozent). Auf Platz zwei folgt der Sportverein Grün-Weiß Braunshausen 1974 mit seinem Engagement „SPORTplus ein Zukunftsprojekt für die Lebenswelt ländlicher Raum“ und 35 Prozent vor dem SV Rot-Weiß Viktoria Mitte 08 und seiner Initiative „Viktoria Channel“ bei 18 Prozent. Die drei Vereine dürfen sich über Geldprämien von 2.000 Euro, 1.000 Euro und 500 Euro freuen.
Die Jury-Mitglieder „Sterne des Sports“ in Gold 2017:
Walter Schneeloch, DOSB-Vizepräsident
Claudia Bokel, ehemalige Spitzensportlerin und Vorsitzende der Athletenkommission des
IOC sowie derzeitige Präsidentin des Deutschen Fechter-Bundes
Kirsten Bruhn, mehrmalige Paralympics-Siegerin im Schwimmen
Martin Buth, Projektverantwortlicher „Sterne des Sports“ beim BVR
Axel Balkausky, ARD-Koordinator für Sport
Uwe Kirchner, Leiter der Sportredaktion im ARD-Morgenmagazin
Peter Leissl, Vertreter des Sports im ZDF
Anno Hecker, Ressortleiter Sport der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ)
Martin Romanczyk, bis Ende 2017 Sportchef, seither Nachrichtenchef der Deutschen
Presse-Agentur (dpa)
Prof. Dr. Maike Tietjens, Sportwissenschaftlerin an der Westfälischen Wilhelms-Universität
Münster
Clemens Löcke, Vertreter des Vorjahressiegers Eintracht Hildesheim von 1861
Historisches
Der Vereinswettbewerb „Sterne des Sports“ wird seit 2004 veranstaltet. Durch zusätzliche Geldprämien auf Regional- und Landesebene flossen so den teilnehmenden Sportvereinen in den zurückliegenden Jahren insgesamt 5,5 Millionen Euro als Anerkennung und zur Förderung ihres gesellschaftlichen Engagements zu. Im April wird bereits wieder die erste Bewerbungsrunde für die „Sterne des Sports“ 2018 auf lokaler Ebene ausgeschrieben. Mehr Infos zum Bewerbungsverfahren gibt es im Internet unter www.sterne-des-sports.de .
„Sterne des Sports“ in den sozialen Medien
Begleitet werden die „Sterne des Sports“ von zahlreichen Social Media-Aktivitäten des DOSB und des BVR. „Sterne des Sports“-Fans können auch in diesem Jahr ihre Kommentare zu Deutschlands wichtigstem Vereinssportwettbewerb wieder ganz einfach mit anderen teilen. Dafür genügt es, in den sozialen Netzwerken den Hashtag #SternedesSports zu verwenden. Alle so gekennzeichneten Beiträge laufen auf einer Social Wall auf der Webseite www.sterne-des-sports.de zusammen. Außerdem sind die „Sterne des Sports“ bei Facebook, Twitter, Instagram und bei YouTube mit eigenen Kanälen vertreten.
Bildquelle: © DOSB/BVR 2018