Fünf Schulen sind mit dem Deutschen Schulpreis 2022 ausgezeichnet worden. Der Hauptpreis ist mit 100.000 Euro, die weiteren Preise sind mit je 30.000 Euro dotiert. Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger gratulierte den Preisträgern. Das Wettbewerbsjahr stand unter dem Motto Unterricht besser machen.  Zeitgleich startete die Ausschreibung für den Deutschen Schulpreis 2023. Schulen können sich ab jetzt bis zum 15. Februar 2023 bewerben.

 

  • Robert Bosch Stiftung und Heidehof Stiftung vergeben in Berlin wichtigsten Preis für deutsche Schulen.
  • Bundeskanzler Olaf Scholz: „Die Preisträger-Schulen sind auch Vorbild für andere Schulen. Sie zeigen, wie Schule in all ihrer Vielfalt gelingen kann und wie mit gutem Unterricht jede Schülerin und jeder Schüler erreicht werden kann.“
  • Bewerbungen für den Deutschen Schulpreis 2023 sind ab sofort bis zum 15. Februar 2023 möglich.

Das Regionale Berufliche Bildungszentrum Müritz in Waren (MV) gewinnt den mit 100.000 Euro dotierten Deutschen Schulpreis 2022. Vier weitere Preise in Höhe von je 30.000 Euro gehen an die Havelmüller-Grundschule in Berlin (BE), die IGS Buchholz in Buchholz (NI), das Placida-Viel-Berufskolleg in Menden (NRW) und die Deutsche Europäische Schule in Singapur. Die weiteren Finalisten erhalten eine Anerkennung in Höhe von je 5.000 Euro. Den Hauptpreis überreichte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger heute im ewerk in Berlin in Vertretung des Bundeskanzlers, der wegen seiner Corona-Erkrankung nicht selbst vor Ort sein konnte. Mit dem renommierten Wettbewerb zeichnen die Robert Bosch Stiftung GmbH und die Heidehof Stiftung GmbH in Zusammenarbeit mit der ARD und der ZEIT Verlagsgruppe jährlich die besten Schulen aus.

„Gute Bildung braucht Wertschätzung. Dafür steht der Deutsche Schulpreis“, betont Bundeskanzler Olaf Scholz anlässlich der Verleihung des Deutschen Schulpreises. „Die heute gekürten Preisträger-Schulen sind auch Vorbild für andere Schulen. Sie zeigen, wie Schule in all ihrer Vielfalt gelingen kann und wie mit gutem Unterricht jede Schülerin und jeder Schüler erreicht werden kann.“ Die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger unterstreicht: „Gute Schulen und ihre innovativen Konzepte müssen sichtbar gemacht und gewürdigt werden. Das leistet der Deutsche Schulpreis. Meinen herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger.“

Berufliche Schule bildet für den Arbeitsmarkt der Zukunft aus 

Das Regionale Berufliche Bildungszentrum Müritz in Mecklenburg-Vorpommern ist eine staatliche berufliche Schule mit zwei Standorten und sechs Fachbereichen. Vom Koch bis zur Mediengestalterin lernen hier insgesamt 1.400 Jugendliche und bereiten sich auf den Arbeitsmarkt vor. „Obwohl Fachpraxisunterricht in Mecklenburg-Vorpommern nicht vorgeschrieben ist, hat es die Schule geschafft, die praktische Arbeit in erheblichem Umfang in den Unterricht zu integrieren“, lobt Michael Schratz, Gründungsdekan der School of Education der Universität Innsbruck und Sprecher der Jury des Deutschen Schulpreises. Sogenannte „SimLabs“ (Simulationslabore) unterstützen diesen Praxisbezug. In der Holzwerkstatt, der Lehrküche oder dem Lehrrestaurant lernen die Schüler:innen an oftmals moderneren Geräten als in den Betrieben. „Den Kern der Unterrichtsqualität – das hohe fachliche Niveau und der starke Bezug zur Lebenswelt – sichert das Team der didaktischen Jahresplanung“, erklärt Schratz. In diese Jahresplanung sind alle im Bildungsgang beteiligten Lehrkräfte über Fachgruppen eingebunden. Sie haben die sich verändernden Anforderungen des Arbeitsmarktes im Blick und entwickeln die individuellen Lernsettings kontinuierlich weiter.

Der Deutsche Schulpreis: ein Kreislauf, in dem sich gute Schulpraxis verstärkt und verbreitet

„Die Preisträger des Deutschen Schulpreises denken das Lernen und Lehren neu und haben damit großen Erfolg weit über das Klassenzimmer hinaus“, sagt Dr. Bernhard Straub, Geschäftsführer der Robert Bosch Stiftung. „Damit auch andere von diesen innovativen Ideen lernen können, bereiten wir die bewährten Praxiskonzepte gemeinsam mit Wissenschaftler:innen auf und stellen sie über Fortbildungen, Publikationen und die Online-Plattform „Das Deutsche Schulportal“ allen Schulen zur Verfügung.“

Die Robert Bosch Stiftung GmbH vergibt den Deutschen Schulpreis seit 2006 gemeinsam mit der Heidehof Stiftung. Er ist der bekannteste, anspruchsvollste und höchstdotierte Preis für gute Schulen im Land. Kooperationspartner sind die ARD und die ZEIT Verlagsgruppe.

Seit dem Start des Programms haben sich rund 2.500 Schulen für den Preis beworben. Bei der Entscheidung über die Preisträger bewertet die Jury sechs Qualitätsbereiche: „Unterrichtsqualität“, „Leistung“, „Umgang mit Vielfalt“, „Verantwortung“, „Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner“ und „Schule als lernende Institution“. Diese Merkmale sind inzwischen als Kennzeichen für gute Schulqualität allgemein anerkannt.

In diesem Jahr stand der Wettbewerb unter dem Motto „Unterricht besser machen“. Eine 50-köpfige Jury aus Bildungswissenschaft, Schulpraxis und Bildungsverwaltung hatte Anfang des Jahres 20 Schulen aus 81 Bewerbungen ausgewählt. Sie wurden im Mai und Juni von Juryteams besucht und begutachtet. Im Anschluss hat das Auswahlgremium 15 Schulen für das Finale nominiert.

Der Deutsche Schulpreis 2023: Jetzt bewerben

Alle allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in Deutschland sowie alle Deutschen Auslandsschulen können sich ab sofort bis zum 15. Februar 2023 für den Deutschen Schulpreis 2023 bewerben. Mehr Informationen unter www.deutscher-schulpreis.de/bewerbung

Die nominierten Schulen:

  • Die Deutsche Europäische Schule Singapur schafft es, mit einem eng kooperierenden Kollegium ihren Unterricht systematisch weiterzuentwickeln.
  • Das Evangelische Lichtenstern-Gymnasium Sachsenheim setzt auf lebensnahen, fächerverbindenden Unterricht. Die Berufsorientierung der Schule ist beispielhaft.
  • Die Ganztagsgemeinschaftsschule G. E. Lessing in Salzwedel (Sachsen-Anhalt) kämpft wie alle Schulen in der Altmark mit einem massiven Lehrkräftemangel. Dennoch gelingt es ihr unter anderem durch kreativen Unterricht und ihr Inklusionskonzept, alle Schüler:innen zum Abschluss zu führen.
  • Die Ganztagsgrundschule Saarbrücken-Scheidt (Saarland) versteht sich als offener Lebens- und Lernort für alle Mitglieder der Schulgemeinschaft – ein Ort, an dem alle mitgestalten, selbstständig handeln und Verantwortung übernehmen.
  • Teamwork statt Einzelkämpfertum: Mit dieser Haltung macht sich die Gemeinschaftsschule Harksheide in Norderstedt (Schleswig-Holstein) dafür stark, ihre Schüler:innen beim nachhaltigen Lernen zu unterstützen.
  • An der Gesamtschule Höhscheid (Solingen, Nordrhein-Westfalen) steht das eigenverantwortliche Lernen im Mittelpunkt. In individuellen Coachings lernen die Schüler:innen die dafür nötigen Kompetenzen, ein Logbuch gibt ihnen Orientierung.
  • Der Unterricht an der Grund- und Werkrealschule Villingendorf (Baden-Württemberg) ist stark handlungsorientiert und praxisnah. Insgesamt 50 Betriebe kooperieren mit der Schule und gestalten Unterrichtsangebote mit.
  • Die inklusive Havelmüller-Grundschule in Berlin zeichnet sich durch ihren individualisierten und interessengeleiteten Unterricht in Lernhäusern aus.
  • Die Heinrich-Lübke-Schule in Brilon (Nordrhein-Westfalen) setzt auf Individualisierung, Lernbegleitung und ritualisierte Tagesabläufe, um ihre Schüler:innen bestmöglich auf die Zukunft vorzubereiten.
  • Der Unterricht an der niedersächsischen IGS Buchholz, eine junge Gesamtschule, ist geprägt durch ein hohes Maß an partizipativer Mitbestimmung der Schüler:innen und digital gestütztem Lernen.
  • Am Montessori Zentrum Angell Freiburg (Baden-Württemberg) steht das selbstständige Arbeiten im Fokus. Über 1.100 Schüler:innen lernen von der Primarstufe bis zum Abitur auf einem gemeinsamen Campus.
  • Eine starke Beteiligung der Schüler:innen macht den Unterricht am Otto-Nagel-Gymnasium in Berlin besonders. So gestalten in der Interessengemeinschaft „IG Friedenstaube“ Schüler:innen selbstständig Lernangebote für den Ganztag.
  • An der inklusiven und jahrgangsübergreifenden Paula-Modersohn-Schule in Bremerhaven (Bremen) lernen die Kinder und Jugendlichen mithilfe von Kompetenzrastern, ihr Lernen selbst in die Hand zu nehmen.
  • Das Placida-Viel-Berufskolleg in Menden (NRW) verzahnt Elemente des Daltonplans mit Mentoring und Digitalisierung.
  • Das Regionale Berufliches Bildungszentrum Müritz in Waren (Mecklenburg-Vorpommern) bereitet auf den Arbeitsmarkt der Zukunft vor. Das gelingt ihr auch mit Hilfe einer didaktischen Jahresplanung.

Von admin