Gewinner des VKU-Innovationspreises 2019Gewinner des VKU-Innovationspreises 2019

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hat gestern den VKU-Innovationspreis verliehen. Aus über 50 Bewerbungen wurden fünf VKU-Mitgliedsunternehmen für ihre herausragenden und zukunftsweisenden Projekte ausgezeichnet:

1. Preisträger in der Kategorie Kommunale Energiewirtschaft: RheinEnergie AG für das Projekt „Siedlungsmanagement“

2. Preisträger in der Kategorie Kommunale Wasser-/Abwasserwirtschaft: Berliner Wasserbetriebe für das Projekt „SEMA-Berlin – Digitaler Support für den analogen Kanal“

3. Preisträger in der Kategorie Breitband/Telekommunikation: Neubrandenburger Stadtwerke für das Projekt „Digitalisierungslösungen für Schulen in Mecklenburg-Vorpommern“

4. Preisträger in der Kategorie Kommunale Abfallwirtschaft und Stadtreinigung: Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Abfallbehandlung mbH (GAB) für das Projekt „#wirfuerbio – Biomüll kann mehr“.

5. Zusätzlich hat der VKU einen Sonderpreis „Innovatives Unternehmen“ an die Stadtwerk am See GmbH & Co. KG verliehen.

Die Preisträger repräsentieren die Spannbreite und Vielfalt kommunalwirtschaftlichen Engagements großer, mittlerer und kleiner kommunaler Unternehmen. „Die diesjährigen Preisträger verdeutlichen: Kommunale Unternehmen sind wichtige Impulsgeber und Innovationstreiber für Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland. Sie schaffen konkrete Mehrwerte für die Menschen vor Ort“, sagte VKU-Präsident Michael Ebling anlässlich der Verleihung in Berlin.

Der VKU-Innovationspreis wird alle zwei Jahre im Rahmen der Leitveranstaltung der Kommunalwirtschaft, der VKU-Verbandstagung verliehen. Entscheidend sind fünf Auswahlkriterien, darunter Übertragbarkeit und Regionalität. „Kommunale Unternehmen sind treibende Kräfte, das zeigt die Vielzahl an Bewerbungen. Sie gestalten die Zukunft vor Ort bereits heute, und zwar proaktiv, in der Stadt und auf dem Land. Dabei setzen sie auf moderne, nachhaltige und kundenorientierte Lösungen“, so Ebling bei der Übergabe der Preise.

Neben VKU-Präsident Michael Ebling, den VKU-Vizepräsidenten Karsten Specht und Patrick Hasenkamp sowie VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche sind in der Jury namhafte Experten aus Politik, Wissenschaft und Praxis vertreten:

  • Jochen Flasbarth, Staatssekretär bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
  • Thomas Bareiß, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie,
  • Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur,
  • Prof. h.c. Dr. Chirine Etezadzadeh, Gründerin und Institutsleiterin SmartCity.institute,
  • Frank Schmiechen, Mitglied der Chefredaktion bei Bild (zum Zeitpunkt der Abstimmung: Chefredakteur Gründerszene).

Der VKU-Innovationspreis ist nicht dotiert.

Kurzvorstellung der Projekte

Preisträger in der Kategorie Kommunale Energiewirtschaft:

RheinEnergie AG für das Projekt „Siedlungsmanagement“: Die Siedlungsmanagement-Software der RheinEnergie soll zukünftig die Energieanlagen von 16 Wohnblöcken mit mehr als 700 Wohneinheiten der Mülheimer Stegerwaldsiedlung steuern und optimieren. Der Clou: Mit Hilfe selbstlernender Algorithmen und Big Data-Analysen steuert das System Anlagen wie Batteriespeicher und Wärmepumpen so aus, dass der lokal erzeugte Strom möglichst vor Ort verbraucht wird. Die Basis dafür sind Wetter-, Verbrauchs- und Anlagendaten. Entwickelt wurde das intelligente Energiemanagementsystem für Quartiere im Rahmen des EU-Projekts „GrowSmarter“.

Preisträger in der Kategorie Kommunale Wasser-/Abwasserwirtschaft:

Berliner Wasserbetriebe für das Projekt „SEMA-Berlin – Digitaler Support für den analogen Kanal“: Das Prognoseinstrument der Berliner Wasserbetriebe und dem KompetenzZentrum Wasser Berlin schafft mit Statistik und Modellansätzen des maschinellen Lernens den Durchblick. Das Ergebnis: ein individuelles Alterungsmodell mit dem sich der zukünftige Sanierungsbedarf des Berliner Kanalnetzes vorhersehen lässt, langfristige Sanierungsstrategien nachhaltig aufstellen und finanzielle Mittel effizient einsetzen lassen. Berechnungsgrundlage sind neben Schadens- und Bestandsdaten erstmals auch offene Umgebungsdaten von anderen Infrastrukturträgern.

Preisträger in der Kategorie Breitband/Telekommunikation:

Neubrandenburger Stadtwerke GmbH für das Projekt „Digitalisierungslösung für die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern“:Flächendeckender Anschluss ans schnelle Internet: Die Neubrandenburger Stadtwerke ermöglichen mit ihren Tochterfirmen moderne und digitale Bildung. 30 Schulen in und um Neubrandenburg sind bereits in den kommunalen Rechenzentren der neu-itec an das von der neu-medianet betriebene Breitbandnetz angeschlossen. Mit verschiedenen Partnern und den schulischen Trägern wird zudem ein Handlungsleitfaden entwickelt, um den Wandel hin zu einer nachhaltigen IT-Ausstattung und Nutzung in den Schulen der Region umzusetzen. x^

Preisträger in der Kategorie Kommunale Abfallwirtschaft und Stadtreinigung:

Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Abfallbehandlung mbH für das Projekt „#WIRFUERBIO – Biomüll kann mehr“:Plastik im Bioabfall reduzieren – das ist das Ziel der Kampagne #wirfuerbio. Über 50 kommunale Abfallwirtschaftsbetriebe aus zehn Bundesländern haben sich zusammengeschlossen, um Verbraucher zu diesem Thema zu sensibilisieren. Neben klassischen Printmedien setzt die Kampagne auf ein crossmediales Kommunikationskonzept mit frischen Ideen, z.B. einem eigenem Song mit Musikvideo und lustigen Plakatmotiven.

Sonderpreis „Innovatives Unternehmen“:

Bei der Stadtwerk am See GmbH & Co. KG ist Innovation Programm: Der Geschäftsbericht als Film oder Azubi@Work – für Kundenbindung und Mitarbeitergewinnung setzt das Unternehmen auf digitale Lösungen. Mit Erfolg: Authentische, von den Azubis selbst-gedrehte, Spots über ihre Ausbildungsberufe und klassische Unternehmensinformationen auf spielerische Weise aufbereitet aktivieren die Zielgruppe. Kundenbindung fördert das Stadtwerk zudem mit Bürgerbeteiligungen mit Genussrechten. Der Clou: Kunden erhalten mehr als Nichtkunden, über Marktniveau, und die Zinsen fließen in die Region zurück. So werden weitere Zukunftsprojekte finanziert. Auch die Zukunft der Mobilität gestaltet das Unternehmen aktiv, durch Ladeinfrastruktur in Kooperation mit Handwerk und Gewerbe und Geschäftsmodellen für den Betrieb von Ladesäulen, E-Carsharing-Angebote und Beratungsleistungen für Kommunen und kommunale Unternehmen.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.460 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 260.000 Beschäftigten wurden 2016 Umsatzerlöse von knapp 114 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment große Marktanteile in zentralen Versorgungsbereichen (Strom 60 Prozent, Erdgas 65 Prozent, Trinkwasser 88 Prozent, Wärmeversorgung 72 Prozent, Abwasserentsorgung 43 Prozent). Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 66 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Die kommunalen Unternehmen versorgen zudem mehr als sechs Millionen Kunden mit Breitbandinfrastrukturen. Sie investieren in den kommenden Jahren mehr als eine Milliarde Euro in digitale Infrastrukturen von Glasfaser bis Long Range Wide Area Networks (LoRaWAN) in den Kommunen und legen damit die Grundlagen für die Gigabitgesellschaft.

Von admin