Botschafterin Maria Theresa Dizon-De Vega bat in Berlin zum weihnachtlichen philippinischen Dinner. Sie präsentierte Food-Interessierten Gerichte und Spirituosen aus ihrer Heimat.

Die Botschafterin der Republik Philippinen in Deutschland, Maria Theresa Dizon-De Vega, bat in Berlin zu Tisch. Bei einem weihnachtlichen philippinischen Dinner im Hotel Waldorf-Astoria gewannen die Gäste einen Einblick in die Küche, Produkte und Getränke des südostasiatischen Inselstaates. Köchin Maite Hontiveros-Dittke aus Düsseldorf bereitete ein mehrgängiges Menü zu. Bulawan Callanta aus dem Berliner „Ayan“ reichte Streetfood-Snacks aus seinem Restaurant zu Cocktails mit philippinischem Rum und Mango-Likör zur Begrüßung.

„In der philippinischen Küche spiegeln sich Geographie und Geschichte unseres Landes“, so Botschafterin Maria Theresa Dizon-De Vega. „Daraus entwickelte sich eine sehr diverse und vielfältige Küche. Es gibt die Küchen verschiedener Regionen und ursprüngliche Gerichte, die unter anderem spanisch, chinesisch und amerikanisch beeinflusst sind.“ 7.641 Inseln, von denen 880 bewohnt sind, bilden das Archipel der Philippinen im Pazifischen Ozean. Das prägt die Küche, in der Fleisch und Fisch eine große Rolle spielen.

In Europa sind am ehesten Schmorgerichte wie „Adobo“ mit seiner Sauce aus Essig, Pfeffer, Sojasauce und Lorbeerblättern bekannt. Oder „Halo Halo“, ein „Shaved Ice“, das gern mit der violetten Ube-Wurzel, Jackfruit oder Sternapfel zubereitet wird. Der Name steht meist für die Zubereitungsart und Kochtechnik. Zu philippinischen Gerichten wird Reis gegessen. Die Gerichte zeichnen sich, im Gegensatz zur Küche der meisten anderen südostasiatischen Länder, durch vergleichsweise milde Würzung aus. Typisch sind die ausgeprägten salzigen, sauren, süßen und bitteren Noten. Säure ist die bestimmende Geschmacksrichtung. Charakteristisch ist vor allem die große Vielfalt von Essigen, die etwa aus Kokoswasser, Ananas, Zuckerrohr, Palmen, Bananen oder Cashews gewonnen werden. Speziellere Zutaten sind beispielsweise Bananenketchup oder „Bagoong“. Bananenketchup wurde als Ersatz für Tomatenketchup erfunden. Bagoong ist eine Paste aus fermentierten Shrimps oder Fischen. Mit ihr werden, ähnlich wie mit der Fischsauce Patis, milde Gerichte akzentuiert.

Zur Begrüßung ließ Botschafterin Maria Theresa Dizon-De Vega Rum und Likör von den Philippinen reichen. In der „Destileria Limtuaco“, der 1852 gegründeten ältesten philippinischen Brennerei, wird der „Very Old Captain“ Melasse-Rum hergestellt. Aus derselben Destillerie stammt der „Paradise Mango Rum“-Likör, der mit frischen philippinischen Mangos gemacht wird. Bulawan Callanta vom Restaurant „Ayan“ wählte aus der Vielfalt des philippinischen Streetfoods seine Favoriten zu den Drinks aus: „Longanisa“, eine philippinische Chorizo aus Schweinefleisch, sowie „Liempo“, marinierter und gegrillter würziger Schweinebauch, waren die fleischigen Begleithappen. Auf der Fisch-Seite gab es Fischbällchen am Spieß sowie „Salmon Kilawin“, in Essig eingelegte Lachswürfel auf Gurke. Als vegetarische Variante wurde „Adobong Taho“, ein nach Adobo-Art in Sojasauce und Essig marinierter und zweifach frittierter Tofu, gereicht.

 

  

Mit ihrem Menü präsentierte Maite Hontiveros-Dittke einen Querschnitt der philippinischen Küche. Zum Auftakt gab es „Binakol“, eine Hühnersuppe aus in Kokoswasser gekochtem Huhn mit grüner Papaya, Kokos und Gemüse. In zwei Arten von Frühlingsrollen wurden unterschiedliche Zutaten eingerollt: „Lumpiang Sariwa“ wurde mit Bananenblüte, gemahlenen Erdnüssen, gebratenem Knoblauch und Frühlingszwiebeln gefüllt. In die „Lumpiang Shanghai“ kamen Schweinefleisch, Garnelen, Wasserkastanien sowie eine süß-saure Sauce. Als vegetarische Alternative wurden „Dynamite“, mit Käse gefüllte und frittierte Chilischoten, gereicht. Zum Knuspern gab es salzig-saure „Chicken Sisig Flakes“ auf Salatblättern. Bei den Hauptgerichten kamen „Chicken Inasal“ mit „Adobong Kangkong“ auf die Teller. Die Oberkeulen vom Maishuhn wurden mit Limette und „Annatto“, dem gelb färbenden Samen des Orleanstrauches, gewürzt, gegrillt und mit einem Zuckerrohr-Essig-Dip serviert. Die Bananenblatt-Päckchen „Pinais“ boten nach dem Öffnen eine Überraschung: In ihnen verbarg sich das mit Ingwer, Knoblauch und Kokoscreme gekochte Krabbenfleisch. Als klassische Beilage gab es „Pinakbet“ – verschiedene Gemüse, die mit „Alamang“, einer Paste aus Mini-Shrimps, verfeinert wurden. Die zweite Lieblingsgeschmacksrichtung der Philippinen, die süße, wurde beim Dessert ausgiebig bedient. Ein aus Klebreis, Kokoscreme und „reichlich Zucker“, so Köchin Maite Hontiveros-Dittke, gebackener „Biko“-Reiskuchen wurde von Carabao-Mangos begleitet.

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