25 Jahre barrierefreie City-Toiletten in Berlin

Seit 1991 bilden die Toilettenanlagen der Wall GmbH in Berlin die zweitgrößte urbane und barrierefreie Toiletten-Infrastruktur weltweit

Der erste Proto-Typ stand in Berlin-Friedrichshain: Vor genau 25 Jahren, im November 1991, baute das Service-Team des Berliner Stadtmöblierers und Außenwerbers Wall in diesem Stadtbezirk die erste vollautomatische und barrierefreie City-Toilette Berlins auf. Dies war der Beginn der Installation der heute zweitgrößten und dichtesten, öffentlichen Toiletten-Infrastruktur in einer Großstadt weltweit. Gleichzeitig stellte der Aufbau einen Meilenstein für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen in Berlin dar, da erstmals eine großflächige barrierefreie Infrastruktur in der Stadt entstand.

Wenige Monate später übernahm Wall die Bewirtschaftung aller öffentlichen Toilettenanlagen, als Vertragspartner des Landes Berlin. Das Unternehmen sorgt seitdem nicht nur für die örtliche Bereitstellung der Anlagen, sondern übernimmt durch eigenes Service-Personal auch ihre regelmäßige Reinigung und Wartung. Heute gehören hierzu 172 vollautomatische, barrierefreie City-Toiletten, die an sieben Tage in der Woche rund um die Uhr benutzbar sind, sowie 86 weitere öffentliche Toilettenanlagen, darunter auch die unterirdischen WC-Center am Alexanderplatz und am Joachimsthaler Platz sowie 13 historische Café Achteck-Anlagen.

 
Sämtliche Kosten für Aufbau, Pflege, Instandhaltung und Service-Personal werden im Rahmen des integrierten Geschäftsmodells des Unternehmens durch Wall getragen und durch die Vermarktung von Außenwerbeflächen in Berlin refinanziert. Durch dieses erfolgreiche Private-Public-Partnership-Modell entstehen der Stadt keinerlei Kosten für die Infrastruktur. Zum Vergleich: Vor der Übernahme durch Wall musste das Land Berlin rund 30 Mio. DM für den Betrieb der öffentlichen Toiletten aufwenden, die sich trotz des hohen Kostenaufwands in einem wenig zufriedenstellenden Zustand befanden und vor allem kaum barrierefrei ausgestattet waren.

Pro Jahr nutzen rund 3 Mio. Menschen die Wall-Toilettenanlagen in Berlin. Davon entfallen rund 1,5 Mio. Nutzungen auf die vollautomatischen City-Toiletten. Rund 350.000 Nutzungen pro Jahr können auf die Nutzung per Euro-Schlüssel und damit durch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zurückgeführt werden.

Wall hat bei seinen City-Toiletten konsequent eine hundertprozentige Barrierefreiheit umgesetzt und damit für alle Einwohner und Touristen, ob mit oder ohne Mobilitätseinschränkungen, mehr Unabhängigkeit geschaffen. Bereits in der Entwicklungsphase wurden alle Aspekte der Barrierefreiheit mit Verbänden und Initiativen besprochen und Anregungen von Betroffenen in die Produktplanung aufgenommen. Frühzeitig stattete Wall daneben alle City-Toiletten mit dem in ganz Europa gültigen "Euro-Schlüssel"-Schließsystem aus, durch das mobilitätseingeschränkte Personen die Anlagen kostenfrei nutzen können.

Die Produktion der Wall-Toiletten erfolgt direkt vor den Toren Berlins, im brandenburgischen Velten. Hier unterhält Wall seit 1992 ein eigenes Produktionswerk mit über 10.000 qm Produktionsfläche. Heute produziert das Unternehmen jedoch nicht mehr nur Toilettenanlagen für deutsche Städte, sondern für die JCDecaux-Gruppe auch für andere Metropolen in Europa und Übersee.

Patrick Möller, Geschäftsführer Städtemarketing & Service der Wall GmbH: "Die Installation der ersten City-Toiletten von Wall in Berlin ist damals als erstes echtes Integrationsprojekt in der Stadt bewertet worden und der Umfang der heutigen öffentlichen Toiletten-Infrastruktur spricht für sich. Und dies alles ohne Kostenbelastung für die Stadt Berlin! Dass diese Erfolgsgeschichte auch über die deutschen Landesgrenzen hinaus so wahrgenommen wird, zeigen unsere aktuellen Aufträge: Wall hat erst in diesem Jahr 50 für die schwedische Hauptstadt Stockholm entwickelte City-Toiletten produziert. Für weitere Metropolen, wie z.B. San Francisco/ USA und Sydney, sind Anlagen in Planung. Unsere Kompetenz in diesem Stadtmöblierungssegment ist also weltweit anerkannt."

Der Vertrag über den Betrieb der öffentlichen Toilettenanlagen zwischen dem Land Berlin und der Wall GmbH endet zum 31. Dezember 2018.

Volltext nach Login

Von admin

Schreibe einen Kommentar