Carl-Clemens Köhler und Thomas Bohnenstengel produzieren und vertreiben Bio-Trinkschokolade. Doch obwohl sie das erst seit 2014 machen, ist die Geschichte des Hamburger StartUps COW COW schon über ein Jahrhundert alt: 1901 gründete Carl Köhler, Urgroßvater von Carl-Clemens Köhler, eine Kakaohandelsfirma in der damals neu entstandenen Hamburger Speicherstadt. Damit gehörte die Familie zu den Erstmietern der historischen Lagerhäuser im Hamburger Hafen.

Drei Generationen lang blieb das Unternehmen in Familienhand, bis der Commodity-Handel in der Speicherstadt sich schließlich den Global Playern geschlagen geben musste. Und trotzdem lebt das Erbe der Familie Köhler heute in COW COW weiter: Denn der Kakao, der zur Schokoladenherstellung verwendet wird, lagert wie früher in denselben Speichern von H.D. Cottorell, mit deren Quartiersleuten schon der Vater von Carl-Clemens Köhler zusammenarbeitete. Verarbeitet wird der Kakao von Schokoladenherstellern in Lübeck – exklusive Kontakte, die ebenfalls seit Generationen bestehen.

Doch natürlich hat sich auch vieles verändert, etwa der Kakao. Denn was zu Zeiten seiner Vorväter noch undenkbar gewesen wäre: Carl-Clemens Köhler setzt heute auf nachhaltige Kooperationen mit peruanischen Kleinbauern, die seit gut 10 Jahren vermehrt staatlich subventioniert werden. Köhler begrüßte die Gegenbewegung gegen die Massenfertigung – vermisste aber ein entsprechendes Qualitätsprodukt im Kühlregal.

 
„Viele Schokoladengetränke von heute sind häufig zu süß oder zu wässrig“, so der junge Gründer. „Deshalb wurde es Zeit für eine Trinkschokolade, die vor allem schokoladig schmeckt.“ Und so wird die Geschichte der Kakaohändlerfamilie Köhler weitergeschrieben. Nur eben mit Bio-Trinkschokolade statt mit Kakaobohnen. Und statt in der Speicherstadt auf der Schanze in der Rindermarkthalle – aber das passt ja irgendwie auch zu Kakao.

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Von admin

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