Die Gallery CENTRAL BERLIN am Strausberger Platz in Berlin, lädt dazu ein, die Architektur und das Interior-Design der DDR zu entdecken. Am 19 Mai wurde der außergewöhnliche Ausstellungsraum mit seinen sozialistischen Exponaten im Rahmen des Book Launches zu dem Bildband „CENTRAL BERLIN – DDR limited“ im Beisein von 150 geladenen Gästen feierlich eröffnet.

 
Wer die Gallery CENTRAL BERLIN betritt, dürfte sich weniger wie in einem klassischen Ausstellungsraum, sondern vielmehr wie in einem eleganten Wohnzimmer fühlen, wo der Charme der großmütterlichen Stube und die Eleganz der Moderne vereint werden. Interior Desinger Stephan Schilgen ist bekannt für seine umfangreiche Möbelsammlung, die der Künstler nutzt um private und öffentliche Räume eindrucksvoll in Szene zu setzen.

Mit der Gallery CENTRAL BERLIN am Strausberger Platz präsentiert Schilgen nun Möbeldesign und Einrichtungs-Inspirationen, in derenMittelpunkt ausgewählte DDR Klassiker stehen, die so sicher nicht in jeden Wohnzimmer Ostberlins vorzufinden waren, aber ihre Wirkung dennoch nicht verfehlen. In drei Living-Room- Konstellationen, die alle ihre ganz eigene Atmosphäre haben, werden originale Komponenten der Vergangenheit ausgestellt. Dabei bekommen Ausstellungsstücke wie die original Kronleuchter von Peter Rockel aus dem ehemaligen Bauministerium der DDR und Teile der Metalldecke aus der Nachtbar des Café Moskau einen ganz neuen Glanz als anmutende Accessoires mit eigener Geschichte.

Der minimalistische Stil, bei dem die historischen Möbelstücke mit edlen Materialien an Wand- und Boden kombiniert werden, gibt eine klare Vorstellung vom schnörkellosen DDR Design und eliminiert die kommunistische Trostlosigkeit dabei gekonnt. Diese sonderbare Authentizität spiegelt sich auch in den Bildern des Coffee Table Books „CENTRAL BERLIN; DDR limited“ wider. Mit Fotografien der Wohnungen am Strausberger Platz und der Karl-Marx-Allee im ehemaligen Ost- und heutigen einheitlichen Berlin, strebt der Bildband danach die Besonderheiten des sozialistischen Lebens und des besonderen Flairs der einst so prachtvollen Wohngegend rund um das Frankfurter Tor einzufangen und stilvoll in Szene zu setzen. Außergewöhnliche Erlebnisse sind dabei die, in die Buchseiten integrierten Duftproben, welche durch Berührung den Geruch des Berlins zu Zeiten der DDR und im Gegensatz dazu den Duft der Hauptstadt von heute entfaltet. Die Geruchsforscherin und Künstlerin Sissel Tolaas hat eigens für das Buch zwei Düfte kreiert, um damit die Wohnkultur der damaligen Zeit nicht nur visuell, sondern auch olfaktorisch für gegenwärtige Wahrnehmung nachvollziehbar zu machen.

Mit soviel Duft und schönen Formen schaffen die Kreationen des CENTRAL BERLIN einen einzigartig glanzvollen Blick auf ein Ostberlin, der sich all zu bewusst von der Realität der staubgrauen DDR distanziert.

von Claudia Denecke

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Von admin

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