Jedes Jahr bewertet das weltweit führende Markenbewertungs- und Beratungsunternehmen Brand Finance (http://brandfinance.com/) die Marken tausender der größten Unternehmen der Welt. Die 50 wertvollsten deutschen Marken sind im “Brand Finance Deutschland 50” Ranking enthalten.
Nivea ist die stärkste Marke Deutschlands mit einem Brand Strength Index (BSI-Wert) von 88. Nivea hat ein hohes Maß an Konsumentenvertrauen für die hervorragende Qualität und Zuverlässigkeit seiner Produkte entwickelt, und dies wurde durch zunehmend innovative Werbung ergänzt. Sein Sonnenschutz ist mit kreativen Kampagnen gefördert worden, darunter eine Puppe, die bei heißem Wetter rot wird, um Kinder an die Gefahr von Sonnenbrand zu erinnern; eine Wasserrutsche, die wasserdichtes Sonnenschutzmittel verteilt; und sogar eine Modellseemöwe, die Sonnencreme von ihrem hinteren Ende abgibt. Obwohl von einigen belächelt, ist dies ein Beispiel von Niveas Verpflichtung zur Verbesserung des Wohlbefindens der Kunden, die Nivea seit vielen Jahren fördert. Davon abgesehen, seine Kommunikationsstrategie war nicht immer so gescheit. Nivea zog die Verurteilung in diesem Jahr für seine "Weiß ist Reinheit" Kampagne, die von vielen als ethnisch kontrovers empfunden wurde.
Mit einem Markenwert von 33 Milliarden Euro verteidigt BMW im dritten Jahr in Folge seine Position als wertvollste Marke Deutschlands. BMW feierte 2016 sein 100. Jubiläum; sein Erbe ist Hauptantrieb von Nachfrage und Kundenbindung. Gleichzeitig ist das Unternehmen dank Investitionen in Innovationen, wie zum Beispiel die BMW i Elektroauto-Submarke, gut für die Zukunft vorbereitet. 2016 war ein Rekordjahr für BMW mit einem Nettogewinn von 6,9 Milliarden Euro und einem Umsatz von 94,2 Milliarden Euro.
In Sachen Markenwert bleibt die Automobilindustrie Deutschlands Top-Branche. Neben BMW schaffen es auch viele andere Autobauer auf die vorderen Plätze im Ranking. Mercedes-Benz nimmt mit 31,6 Milliarden Euro den dritten Platz im Brand Finance Deutschland 50 Ranking ein. Hauptgrund für die starke Leistung ist die Rekordnachfrage im Anschluss an die Einführung der neuen E-Klasse Limousine im vergangenen Jahr. Wie auch BMW ebnet Mercedes-Benz den Weg für die wachsende Kaufkraft der Milleniums-Generation. In diesem Zusammenhang wurde eine neue Marketing- Strategie angekündigt, basierend auf „menschenzentrierter Innovation“ und „kundenspezifischen Agenturen“. Der humorvolle Superbowl-Werbespot ist ein erstes Beispiel dieses neuen Ansatzes. Das „lockere“ und „unbeschwerte“ Image zielt darauf ab, die Marke für jüngere Menschen attraktiver zu machen, für die die technischen Spezifikationen der Ingenieurskunst von Mercedes mitunter weniger relevant sind.
Die Marke Volkswagen hat einen Wert von 22,255 Milliarden Euro – Zeichen der Erholung nach dem Abgasskandal im Jahr 2015. Die Volkswagentöchter Audi und Porsche landen auf Platz 9 und 10 mit Markenwerten von 11,2 Milliarden bzw. 11 Milliarden Euro.
Die Deutsche Telekom verteidigt ihren zweiten Platz mit einem Markenwert von 32,4 Milliarden Euro. Das Bonner Unternehmen ist Europas wertvollste Telekommunikationsmarke (siehe Brand Finance Telecoms 500 Bericht), auch wenn ihr Wachstum hauptsächlich auf Leistungen außerhalb Europas zurückzuführen ist. Die Telekom-Tochter T-Mobile US verzeichnet regelmäßig gute Ergebnisse und kündigte Pläne für eine Expansion an. Anlass dafür ist die Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen, bei der das Unternehmen jüngst mit seinem 8 Milliarden US-Dollar starken Angebot fast die Hälfte des gesamten Angebotsvolumens für sich beanspruchte. Im ersten Quartal 2017 übertraf die Neukundengewinnung in den USA die Markterwartungen, womit sich das rasante Wachstum fortsetzt, nachdem T-Mobile US erst 2016 schon rund 4,1 Millionen Neukunden gewinnen konnte. Die Telekom stärkt ihre Marke jedoch auch zu Hause. So investiert sie in Pläne, 1,4 Millionen deutsche Haushalte mit schnellerem Internet zu versorgen, sowie in Werbeaktionen und kreative Projekte, wie die vor Kurzem eingeführte Lenz App, die auf Magenta – die Farbe der Marke – reagiert.
Nach einem Rekordverlust des Markenwerts von 43% im Vergleich zum Vorjahr muss die Deutsche Bank nun hoffen, dass die guten Finanzergebnisse der ersten drei Monate von 2017 die ersten Anzeichen einer lang ersehnten Erholung sind. Aufgrund schwerer Probleme während der Finanzkrise fiel der Markenwert der Deutschen Bank konstant von 11,036 Milliarden Euro im Jahr 2013 bis auf nur noch 4,402 Milliarden Euro in diesem Jahr.
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