Die zwölf nominierten Schweizer Produktionen gingen allesamt leer aus. Erfolgreich waren dagegen die Beiträge aus Deutschland. Deutsche Produktionen erhielten fünf von 14 Auszeichnungen. Die Berliner Journalisten Jo Goll und Matthias Deiss wurden für ihre TV- Reportage «Verlorene Ehre – der Irrweg der Familie Sürücü» mit dem Preis in der Kategorie Aktuelles geehrt. Der Film über den Mord an der jungen Deutsch-Türkin Hatun Sürücü überzeugte die Fachjury.
Auch die beste TV-Dokumentation kommt aus Deutschland: «Feindberührung», Heike Bacheliers Debütfilm für das ZDF, ist ein Stasi-Thriller über Freundschaft und Verrat und zeigt die seltene Begegnung von Tätern und Opfern des DDR-Regimes 30 Jahren später.
Online-Preis für Milieustudie
In der Drehbuchkategorie Prix Génève Europe siegte David F. Wendt, ein Absolvent der Potsdamer Filmhochschule mit seinem Abschlussfilm «Kriegerin». Erzählt wird die Geschichte einer jungen Frau aus dem Osten, die mit sich und ihrem Leben nicht mehr klarkommt und in eine Clique von Neonazis gerät.
Eine Überraschung gab es in der Online-Kategorie: Entgegen dem sonst erwarteten Tempo dieser Sparte siegte hier eine sehr intensive und genaue Milieustudie über Obdachlose in Frankreich.
Erstmals mit Lifetime Award
Weitere Auszeichnungen gingen etwa an die BBC-Erfolgsserie «Sherlock» oder die Radio-Dokumentation «Die Herrinnen. Szenen einer Zweckgemeinschaft» des ORF. An dem Wettbewerb beteiligten sich fast 240 Produktionen aus rund 40 Ländern.
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Prix Europa 2011
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