„Das Kino kommt zurück“: Das bedeutendste Filmtheater Deutschlands wurde zu einem modernen
Premiumkino umgebaut / „State-of-the-Art“ Bild- und Soundtechnik, besonderer Service und Komfort /7 Säle bieten Platz für bis zu 1.650 Besucher / Berlinale wird ab 2014 wieder im Zoo Palast vertreten sein.
In wenigen Tagen ist es soweit – Berlin bekommt nach fast dreijähriger Bauzeit seinen legendären Kinopalast zurück. Am 27. November 2013 wird der Zoo Palast offiziell mit einer Galafeier für 800 geladene Gäste wieder eröffnet; bereits am nächsten Tag startet des reguläre Kinoprogramm.
„Für mich geht ein Traum in Erfüllung“, sagt Hans-Joachim Flebbe, Ideengeber und Betreiber des neuen Zoo Palast’, der in der Hauptstadt bereits die ASTOR Film Lounge am Kurfürstendamm betreibt. „Wir wollen unseren Besuchern ein besonderes, entspanntes Kinoerlebnis bieten, ein Kino, wie man es sich wünscht.“
Der ursprünglich 1957 erbaute Filmpalast am Bikini Berlin-Ensemble im Herzen der City West wurde aufwändig und denkmalgerecht restauriert sowie mit moderner Technik ausgestattet. Der Kinobetreiber investierte insgesamt 5,5 Millionen EUR in den Umbau.
Zur Foto-Galerie: Restaurierter Zoo Palast eröffnet als modernes Premiumkino
kombiniert mit dem Komfort heutiger Premiumkinos. „Der Zoo Palast wird das Grand Cinema für Berlin“,verspricht Hans Joachim Flebbe, Ideengeber und Betreiber des neuen Zoo Palast, der in der Hauptstadt bereits die Astor Film Lounge am Kurfürstendamm betreibt. „Wir wollen unseren Besuchern wieder ein besonderes,
entspanntes Kinoerlebnis bieten.“
Der Zoo Palast markiert die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts von Bikini Berlin der Bayerischen Hausbau – einem der wichtigsten Immobilienprojekte in Berlin. „Bikini Berlin steht ganzheitlich unter dem Motto‚ lebe anders’ und verbindet die Historie des Standorts mit modernem Zeitgeist. Diese Philosophie lebt der
neue Zoo Palast in vollem Maße: Kino wird hier zum Erlebnis, das alle Sinne anspricht – eben nicht nur den visuellen. Die Kulturinstitution erwacht aus ihrem Dornröschenschlaf, und ich prophezeie ihr eine glamouröse Zukunft. Also, Vorhang auf für eines der aufregendsten Kinos Berlins“, sagt Dr. Jürgen Büllesbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Hausbau.
Filmfans können sich auf innovative Technik, außergewöhnlichen Service und Komfort freuen: Das Kino bietet in sieben Sälen insgesamt 1.650 Ledersessel mit variabler Rückenlehne und großzügigem Reihenabstand.
Im Mittelpunkt steht der mit bis zu 850 bequemen Sesseln ausgestattete große Saal, der nicht nur
denkmalgerecht restauriert wurde, sondern als Berlins größtes Filmtheater auch wieder Premieren erleben wird. Die anderen sechs Säle (zwischen 50 und 300 Plätze) sind ebenfalls stilvoll und bequem ausgestattet.
Der Zoo Palast wird vor allem anspruchsvolle Unterhaltungs- und Familienfilme zeigen.
Um den Service für die Kinobesucher werden sich über 100 Mitarbeiter kümmern: Neben Logen mit Bedienservice,einer Garderobe im Foyer, einer Filmlounge und einer Cocktail-Espresso-Bar wird die technische Ausrüstung des Kinos kaum zu übertreffen sein. Bequeme Sessel mit großzügigem Reihenabstand, große Leinwände, digitale Bildtechnik (natürlich auch in 3-D) und das einzigartige Dolby-Atmos-Soundsystem im
großen Saal werden auch kinoentwöhnte Fernsehzuschauer zurück ins Kino locken und begeistern:
Der Zoo Palast wird seinem Namen wieder alle Ehre machen.
Der Zoo Palast im Herzen der Berlin City West, zwischen Bahnhof Zoo und Breitscheidplatz mit der Gedächtniskirche gelegen, ist für viele Berliner das schönste Kino überhaupt – und
weit über die Grenzen der Stadt hinaus das sicher bedeutendste Filmtheater Deutschlands. Dort, wo sich heute der 1957 entstandene, nun restaurierte, neue Zoo Palast erhebt, wird seit fast einem Jahrhundert europäische Film- und Kulturgeschichte geschrieben.
Diese Geschichte begann mit dem Aufstieg Berlins, als sich der damals junge Westen der Stadt zum kulturell-gesellschaftlichen Mittelpunkt der Weimarer Republik entwickelte. Berlin war mit über 400 Lichtspielhäusern
internationale Kinohauptstadt; alles was in Film, Kunst, Theater und Literatur Rang und Namen hatte, traf sich unweit im „Romanischen Café“. Von der künstlerischen Blüte und Freiheit der „Roaring Twenties“ profitierte auch das Kino: Der am 18. September1919 am heutigen Standort des Zoo Palastes eingeweihte UFA-Palast war eines der bedeutendsten Kinos der Welt. Bahnbrechende Filmwerke wie „Metropolis“, „M“,„Faust“ und viele andere wurden hier uraufgeführt.
Mit der „Machtergreifung“ der ationalsozialisten 1933 war es damit vorbei; im gleichgeschalteten Deutschland verkam der UFA-Palast zur Propagandakulisse, in dem das Regime seine „großdeutschen“ Träume auf die Leinwand brachte – damit ging es allerdings schon zehn Jahre später zu Ende, als der UFA-Palast (ebenso wie der benachbarte Gloria Palast) durch alliierte Bombentreffer schwer beschädigt wurde. Zwei
weitere Jahre Bombenkrieg, schließlich der Häuserkampf im April 1945, machten aus dem einst stolzen Viertel rund um die Gedächtniskirche das trostlose Zentrum des „Reichstrümmerfeldes“ Berlin.
Fünf Jahre nach Kriegsende ging es an den Wiederaufbau des Zooviertels – mit Blick auf die Internationale Bauausstellung (IBA) 1957 entstand das Viertel im modern-schlichten, an das Bauhaus angelehnten Architekturstil
neu. Der Breitscheidplatz entwickelte sich zum „Schaufenster des Westens“ im Kalten Krieg, ein
kulturelles Aushängeschild mit politischer Wirkung, an der Nahtstelle zwischen Ost und West – und ein repräsentatives Kino gehörte selbstverständlich dazu. Der Zoo Palast schloss die bauliche Lücke zwischen dem Zoo-Hochhaus und dem Bikini Berlin Komplex – das neue Kino, eröffnet am 28. Mai 1957 mit dem Film Zürcher Verlobung u.a. mit Liselotte Pulver, war dank seiner Dimension und der leicht nach außen gewölbten, gelb gekachelten, abends effektvoll illuminierten Fassade rasch eines der West-Berliner Wahrzeichen – die Berliner nannten „ihren“ Palast lieber „Klappstulle“ oder „Bi-Kino“. Diese schwungvoll-freundliche Architektur
war Ausdruck des Wirtschaftswunders.
Innen bot das von Gerhard Fritsche erbaute Lichtspielhaus gleich zwei Kinos, raumsparend übereinander angelegt, modernste Technik und im Hauptsaal eine 10×20 m große Leinwand sowie 1200 Sitze. Langjähriger Betreiber des Kinos war Max Knapp (bis 1992), der die deutsche Kinokultur im Nachkriegsdeutschland mit seiner Idee von zwei Kinos in einem Filmtheater nachhaltig prägte. So konnte man im Hauptsaal die publikumswirksamen Filmhits zeigen, während im darunter gelegenen „ Atelier“ anspruchsvolle Filme liefen.
Durch weitere Um- und Erweiterungsbauten in den 70er und 80er Jahren stieg die Kapazität des Zoo Palastes auf 2.758 Plätze in neun Sälen.
Der Zoo Palast war ab 1957 schließlich auch Heimat der Berliner Filmfestspiele – und sollte es bis 1999 bleiben: Die 50er und 60er Jahre waren das Zeitalter der großen, eleganten Filmtheater – und der Zoo Palast war darunter der unbestrittene Star, der Hollywood-Prominenz und US-Premieren ebenso wie deutsche Uraufführungen anzog. 1994 von der UCI übernommen, wurde es etwas ruhiger um den Zoo Palast, der sich dennoch erfolgreich gegen das Kinosterben am Kurfürstendamm behaupten konnte: Am 28. Dezember 2010 schloss der Zoo Palast schließlich – und kann jetzt nach zweijähriger Umbauphase mit dem neuen Betreiber Hans Joachim Flebbe eine glanzvolle Neueröffnung feiern: Das Kino kommt tatsächlich zurück.
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Restaurierter Zoo Palast eröffnet als modernes Premiumkino
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