Das Netzwerk foodiemeetup geht am 2. Dezember in die dritte Runde. Unter dem Motto „Glück im Glas – Wir backen für den guten Zweck“, probieren die beiden Organisatorinnen Sandra Anna Christen und Anne Ziege dieses Mal eine ganz neue Herangehensweise. Die Foodblogger backen gemeinsam Weihnachtskekse, die am Nikolaussonntag auf dem Weihnachtsmarkt verkauft werden und deren Erlös an die Berliner Tafel gespendet wird. Le Matin berichtet über die Erfolgsgeschichte des foodiemeetups.

 
Die Food-Blogging-Szene in Berlin gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Foodblogs holen immer mehr User an den Kochtopf und in die Gesellschaft all jener, die eine Leidenschaft für gutes Essen haben. Mit ihren vielen Ideen in den unterschiedlichsten Sparten der Nahrungszubereitung halten Foodblogger für jeden Geschmack etwas bereit. Von A wie Alleinstehend bis Z wie Zweckmäßig kommt jeder noch so ausgefallene Gaumen auf seine Kosten. Dass Foodblogger mit dem Zahn der Zeit gehen und Trends setzen, ist nicht nur für die Leser spannend. Viele Firmen und Marken stellen Bloggern bereitwillig ihre Produkte zur Verfügung, um in deren Texten als leckere Inhaltsstoffe, praktische Arbeitsutensilien oder reizvolle I-Tüpfelchen auf sich aufmerksam zu machen. Das foodiemeetup Berlin, bei dem seit August diesen Jahres regelmäßig interessierte Foodblogger zusammenkommen, will diese Haltung der Foodblogger aufbrechen und ihre Popularität dafür nutzen, einen gemeinnützigen Zweck zu stiften. 
Die beiden Initiatoren des foodiemeetups, Sandra Anna Christen und Anne Ziege, haben sich in diesem Juli auf den Foodbloggdays in Berlin kennengelernt. Noch am selben Tag philosophierten die beiden über die Idee, ein Netzwerk für Foodblogger zu etablieren und schon im August gab es das erste foodiemeetup in Berlin. „Unsere Zusammenarbeit hat sich von Anfang an wunderbar entwickelt“, freut sich Sandra. „Wie ein altes Ehepaar“ sagen die beiden über sich, „wo die eine ein Defizit hat, springt die andere ein und umgekehrt.“ Soviel Harmonie ist auch bei den foodiemeetups zu spüren. Obwohl sich die meisten Teilnehmer bei den Treffen zum ersten Mal sehen, herrscht eine Stimmung wie auf einer Klassenfahrt. Das liegt zum einen an der herzlichen und einladenden Art der beiden Gastgeberinnen und zum anderen an der gemeinsamen Leidenschaft für das Essen. „Bei unseren Treffen ist der Vorteil, dass wir Menschen zusammenbringen, die die gleichen Interessen teilen. Das schafft sofort eine Gesprächsgrundlage“, erklärt Anne. Deshalb habe es auch noch nie das Problem gegeben, dass die Treffen irgendwie verklemmt gewesen wären oder sich die Teilnehmer nicht wohlfühlten. Neue Gesichter sind beim foodiemeetup immer willkommen und die Gemeinschaft wächst. Zum dritten foodiemeetup haben sich bereits rund 50 Teilnehmer angemeldet.

Anne und Sandra kommen beide aus dem Foodbereich und haben ihren eigenen Foodblog. Anne ist waschechte Berlinerin und arbeitet hauptsächlich als Fotografin und als Rezeptentwicklerin für Magazine. Sandra gibt Kochkurse im Food Blogger Bar Camp Berlin und organisiert kulinarische Führungen durch die Hauptstadt. Im letzten Jahr hat sie auch ihre eigene innovative Müsliserie entwickelt, die sich durch die Verwendung von Ölsaatkuchen auszeichnet. Sandra und Anne nutzen das foodbloggen, um sich kreativ auszuleben und dem Alltag damit ein bisschen zu entfliehen. Sandra führt den Blog „Frau Bunt Kocht“ und Anne den Blog „Chévre Culinaire„.

Mit dem foodiemeetup haben sich Anne und Sandra das Ziel gesetzt einen Raum für Berliner Foodblogger, Redakteure und Sponsoren zu schaffen, in dem Erfahrungen ausgetauscht und neue Kontakte geknüpft werden können. Die Idee, sich dabei von Partnern und Sponsoren unterstützen zu lassen, die sich für die Netzwerk-Idee begeistern, ist für die beiden Organisatorinnen selbstverständlich. Schließlich können sie ihre Gäste nicht aus eigener Tasche bewirten. „Da die Teilnahme am foodiemeetup kostenlos ist, ziehen wir aus den Treffen überhaupt keinen finanziellen Gewinn. Unser primäres Ziel ist es den Bekanntheitsgrad der Foodblogger zu nutzen, um so das Bewusstsein für andere wichtige Themen zu schärfen und Raum zu schaffen, etwas Gutes für unsere Umwelt zu tun,“ bekräftig Sandra. Mit dem Netzwerktreffen aus der klassischen Blogger-Haltung auszubrechen und auf Nachhaltigkeit zu setzen, wird sich als roter Faden auch durch die kommenden Treffen ziehen. Wichtig ist den beiden Organisatoren dabei vor allem, dass auch ihre Sponsoren Wert auf Nachhaltigkeit legen. „Von dem vielen tollen Input, den wir regelmäßig bekommen, wollen wir bei all unseren foodiemeetups auch etwas zurückgeben. Deshalb backen wir an diesem Mittwoch für die Berliner Tafel und haben auch noch einen weiteren tollen Sponsor gefunden, von dem wir vorher noch nie etwas gehört haben“, lacht Anne. Die Rede ist von der Berliner Firma Flaschen und Gläser, die in Berlin produziert und die umweltbewusste Verpackung für die selbstgebackenen Plätzchen des Abends liefern wird.

Mit foodiemeetup-Netzwerk-Konzept sind die beiden Foodbloggerinnen die ersten, die Nachhaltigkeit und Foodbloggen in einer gemeinsamen Runde vereinen. Was Sandra und Anne zunächst nur für drei, vier Mal probieren wollten, sieht heute bereits nach einem Erfolgsrezept aus. Um es mit Annes Worten abzuschließen: „Nichts da von wegen alle guten Dinge sind drei. Nach dem foodiemeetup am Mittwoch kommt noch viel, viel mehr“.

 
 
(von Claudia Denecke) 

Login

Von admin

Schreibe einen Kommentar