Vor 250 Jahren gründete Friedrich der Große die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin. Anlässlich des Jubiläums der KPM setzt sich die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) in einer Ausstellung im Schloss Charlottenburg mit drei zentralen Aspekten auseinander, die das Leben mit Porzellan prägen.

Porzellan gestalten: Das KPM-Archiv – eine Sammlung stellt sich vor
Archive sind Orte, deren Schätze im Verborgenen bewahrt werden. Zugang zu ihnen findet oft nur das interessierte Fachpublikum. Zu Ehren des 250jährigen Geburtstags der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin öffnet das KPM-Archiv seine Sammlungsschränke und präsentiert eine Auswahl seiner vielfältigen Bestände: königliche Bestellakten, Entwürfe zu Porzellandekoren, seltene Bücher und Stichwerke, aber auch Gemälde, edle Seidenstoffe und botanische Studien wurden von der KPM in über 200 Jahren gesammelt. Wie diese Kostbarkeiten Inspiration für die Fertigung von Porzellanen lieferten, erläutert die Sonderpräsentation anhand ausgewählter Beispiele – und gewährt zugleich überraschende Einblicke in eine bislang verborgene Sammlung.

 

Zur Foto-Galerie: KPM. Gestalten Benutzen Sammeln 250 Jahre Porzellan aus der Königlichen Manufaktur in Berlin

Porzellan benutzen: Das Silberhochzeitsservice – eine Festtafel wird gedeckt
Im Jahr 1883 feierten Kronprinz Friedrich Wilhelm und seine Frau Victoria ihren 25. Hochzeitstag. Ein besonderes Geschenk erhielten beide aus diesem Anlass von mehreren preußischen Städten: Sie gaben eine komplettes neues Speisezimmer für das Berliner Palais des Paares Unter den Linden in Auftrag. Zu dessen Ausstattung gehörte neben Möbeln, Teppichen und Gemälden ein umfangreiches Tafelservice der KPM. Man entschied sich für eine Neuauflage des bewunderten sogenannten 2. Potsdam’schen Services, das Friedrich II. 1767 für das Neue Palais in Potsdam bestellt hatte. Im Gegensatz zu ihrem Vorbild umfasst die Variante von 1883 zahlreiche neu entworfene Geschirrteile, eine moderne und kunsthistorisch bedeutende Note erhielt das Ensemble jedoch vor allem durch die Beteiligung des Malers Adolph Menzel (1815-1905). Menzel schuf für die KPM sieben humoristische Miniaturen, nach denen eine Terrine und mehrere Schüsseln bemalt wurden. 2013 deckt die SPSG zum 250jährigen Gründungsjubiläum der Manufaktur in Schloss Charlottenburg eine Festtafel, auf der das 2012 zurückerworbene Silberhochzeitsservice, das im Laufe seiner Geschichte mehrmals den Besitzer gewechselt hatte, gemeinsam mit den Vorlagen nach Menzel erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Porzellan sammeln: Unbekannte Schätze aus Berliner Privatsammlungen
Die hier gezeigten ungewöhnlichen, faszinierenden und bisweilen spektakulären Porzellane aus drei Jahrhunderten sind bisher unbekannte Schätze aus Berliner Privatsammlungen. Mit diesen großzügigen Leihgaben wird die künstlerische Entwicklung der KPM Berlin von den Anfängen bis in die Gegenwart dargestellt.

Zur Ausstellung erscheint eine Sonderausgabe der von der Gesellschaft der Keramikfreunde e.V. herausgegebenen Zeitschrift KERAMOS (14,90 Euro)

Kuratorenführungen
Sa, 21.09.2013 / 11 Uhr
mit Dr. Samuel Wittwer, Direktor der Abteilung Schlösser & Sammlungen, SPSG

Sa, 26.10.2013 / 11 Uhr
mit Eva Wollschläger, Leiterin des KPM-Archivs (Land Berlin), SPSG

Sa, 07.12.2013 / 11 Uhr
mit Dr. Michaela Völkel, Sammlungskustodin, SPSG

Öffnungszeiten
bis 31. Oktober 2013
Dienstag bis Sonntag, 10–18 Uhr

1. November 2013 bis 5. Januar 2014
Dienstag bis Sonntag, 10–17 Uhr

Montag geschlossen
letzter Einlass 30 Minuten vor Schließzeit

Eintritt
12 Euro / ermäßigt 8 Euro, inklusive Besichtigung und Audioguide Altes Schloss

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Foto-Galerie

KPM. Gestalten Benutzen Sammeln 250 Jahre Porzellan aus der Königlichen Manufaktur in Berlin

© Fotos:Tamara Bieber / Le Matin

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Von admin

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