Zweimal 5.000 Euro für zwei Spitzenväter und ein Sonderpreisgeld von 2.500 Euro für ein Pionier-Team.
Grußwort Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel , verlesen von Prof. Dr. Ulrike Detmers, Initiatorin Mestemacher Preis Spitzenvater des Jahres

Schirmherrin Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig

„Gleichstellung ist gleich Frauensache – das ist eine Gleichung, die nicht aufgeht. Es kommt ebenso auf die Männer an. Vor allem Väter spielen eine entscheidende Rolle“, betont Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in ihrem Grußwort anlässlich der zehnten Verleihung „Mestemacher Preis Spitzenvater des Jahres“.

 

PRESSEMITTEILUNG ZUR 10. VERLEIHUNG
„MESTEMACHER PREIS SPITZENVATER DES JAHRES“ 2015

Zur Förderung der Männeremanzipation würdigt das Familienunternehmen Mestemacher zum 10. Mal moderne Männer, die sich als Väter mit großem Engagement für ihre Kinder einsetzen und ihrer Partnerin den Rücken freihalten, damit diese in ihrem Beruf vorankommen kann.

„Partnerschaft und geschlechterdemokratische Beziehungen sind für Spitzenväter selbstverständlich. Sie brechen sich keinen Zacken aus der Krone, weil sie die Partnerin bei deren Karriere unterstützen und für die Kinder da sind", betont die Initiatorin des Gleichstellungspreises, Prof. Dr. Ulrike Detmers.

„Meine herzlichen Glückwünsche gehen an die diesjährigen Spitzenväter des Jahres 2015. Sie zeigen: Auch für Väter ist Zeit für die Familie wichtig. Sie wollen nicht mehr nur zum Gute-Nacht-Kuss zu Hause sein, sondern sich die Erziehung der Kinder partnerschaftlich teilen. Zwar wandelt sich die Arbeitszeitkultur schon in vielen Unternehmen, aber noch immer braucht es Mut, diesen Weg auch wirklich zu gehen. Viele Väter befürchten das Karriere-Aus, wenn sie sich eine Auszeit nehmen oder im Beruf kürzer treten. Daher gehört für mich die Förderung einer familienfreundlichen Arbeitswelt weiterhin ganz oben auf die Agenda.“, teilt Bundesfamilienministerin Schwesig mit.

WER SIND DIE SPITZENVÄTER DER 10. PREISVERLEIHUNG.

Muhittin Demir ist HNO-Facharzt in der Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie an der Uniklinik Münster. Für jedes seiner drei Kinder ist er in die Elternzeit übergewechselt. 2005 bis 2007 hat er sich um Eren, das erste Kind gekümmert. 2009, nach der Geburt von Kerem, übernahm Herr Demir zum zweiten Mal für 4 Monate die Kinderbetreuung in Elternzeit. Nach der Geburt des dritten Kindes Eymen folgte die dritte Elternzeit mit einer Dauer von 6 Monaten. Seine Frau Selvi Copur-Demir konnte mit der Hilfe ihres Mannes jeweils nach der Geburt der drei Söhne ihr Studium fortsetzen.

2006 erwarb sie an der Ruhr Universität Bochum im Fach Biochemie ihren Bachelor of Science. Seit dem Wintersemester 2014/15 studiert Frau Copur-Demir im Masterstudiengang der angewandten Ethik an der Universität Münster. Herr Demir teilt sich mit seiner Ehefrau die regelmäßigen Erziehungs- und Hausarbeiten. Morgens bringt er die drei Söhne zur Kita und zur Schule. Nachmittags übernimmt er die Hausaufgabenbetreuung, backt gemeinsam mit den drei Jungs und begleitet sie zum Sport. Das Experimentieren mit den Kindern hat ebenfalls einen festen Platz bei Herrn Demir. Für ihn ist die Bildung beider Elternteile ein elementarer Bestandteil für eine stabile und starke Familie. Trotz einiger Widerstände beim damaligen Arbeitgeber hat Herr Demir die Elternzeit in Anspruch genommen. Somit konnte seine Frau ihr Studium zu Ende bringen und eine eigene berufliche Karriere aufbauen.
Nach Meinung von Herrn Demir haben nur wenige Väter in den Industrieländern die Möglichkeit, in der Phase der frühkindlichen Entwicklung beim Kind zu sein. Beide Elternteile sollten die pädagogische Arbeit in der Familie gemeinsam stemmen. Somit werden sie bei der soziokulturellen und psychomentalen Entwicklung der Kinder aktiv beteiligt.

Norman Heise übt wegen der Kindererziehung und seines starken ehrenamtlichen Engagements in der Kinder- und Jugendarbeit eine Teilzeittätigkeit aus. Herr Heise ist Vater zweier Söhne. Die Mutter der beiden Söhne, Christine Schulze, ist leitende medizinisch-technische Laboratoriumsassistentin und arbeitet in Vollzeit. Das Elternpaar ist ledig. Herr Heise hat sich zur Entlastung der Partnerin intensiv um Jared und Kendrick, so die Namen der beiden Söhne, gekümmert. Jared wurde 2003 geboren, Kendrick 2009. Norman Heise ist seit 2003 im IT-Bereich selbständig. Von 2004 bis heute führt er in Teilzeit als Betriebsleiter einen Getränkegroßhandel. An den Werktagen kümmert er sich morgens darum, dass die beiden Söhne versorgt werden. Nachmittags besuchen die Eltern gemeinsam mit beiden Kindern häufig den Spielplatz, um das soziale Miteinander zu unterstützen. Der engagierte Vater achtet sehr darauf, dass die Kinder gesund ernährt werden und viel an der frischen Luft sind.
Apropos Engagement: Norman Heise‘s Einsatz in der Kinder- und Jugendarbeit ist bewundernswert. Diese Arbeit übt er zumeist abends aus. In dieser Zeit ist dann seine Partnerin für die Kinder da. Seit über zehn Jahren engagiert sich Herr Heise als Elternvertreter in der Kita seiner Kinder. Ebenso lange vertritt er die Interessen der Kinder und Eltern dieser Kita im Elternbeirat des Kita-Trägers und im Bezirkselternausschuss von Berlin-Marzahn-Hellersdorf. Seit sieben Jahren ist er ohne Unterbrechung der Vorsitzende des Elternbeirates des größten Kita-Trägers von Berlin und seit drei Jahren ist er der Vorsitzende des Bezirkselternausschuss Kita von Berlin-Marzahn-Hellersdorf. Die Herausforderungen der Berliner Kita-Landschaft überschreiten jedoch auch die Bezirksgrenzen und müssen vielfach auf Landesebene geklärt werden. Diese Aufgabe hat Herr Heise im März 2012 übernommen, indem er zum Vorsitzenden des Landeselternausschusses Kita gewählt wurde. Seit September 2011 ist er auch Elternvertreter einer Grundschule und wurde hier über die Schule in den Bezirksausschuss Schule und von dort in Landeselternausschuss Schule gewählt. Auch dort ist er seit August 2014 der Vorsitzende. Herr Heisevertritt somit als oberster gesetzlich legitimierter Elternvertreter für Kita und Schule die Eltern-Interessen der ca. 500.000 Kita-Kinder und Schülerinnen und Schüler in Berlin. Anfang 2013 hatte er gemeinsam mit einer Kollegin aus der Kita-Landeselternvertretung den Kontakt zu Landeselternvertretung der Kitas in anderen Bundesländern gesucht.

Daraus ist dann schnell die Idee geworden eine Bundeselternvertretung zu gründen, was im November 2014 auch gelungen ist. Herr Heise ist seitdem einer von fünf Sprecherinnen und Sprechern der Bundeselternvertretung der Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege, in der die Landeselternausschüsse und Landeselterninitiativen aller Bundesländer vertreten sind. Herr Heise übernimmt selbstverständlich regelmäßig anfallende Hausarbeiten wie Abwasch, Wäsche waschen, Hausputz, Aufräumen und vieles mehr. Er bricht sich dabei keinen Zacken aus der Krone. Frauen haben für ihn ein Recht auf Selbstbestimmung und Erwerbsarbeit. In den ehrenamtlichen Gremien trifft er häufiger auf Frauen als auf Männer. Warum das so ist, kann er sich nur damit erklären, dass die meisten Väter mehr Zeit für den Beruf als für die Familie aufwenden.

Sonderpreis: 2.500 Euro

Sonderpreisträger
„Das Team ehrenamtlicher Väterbeauftragter der Charité – Universitätsmedizin Berlin“

Dr. Jan-Peter Siedentopf schreibt stellvertretend für das Team.

Ich verstehe diese Auszeichnung jedoch nicht als eine rein persönliche Auszeichnung. Nachdem es an der Charité schon vor einigen Jahren über kurze Zeit einen „hauptamtlichen“ Väterbeauftragten gab, hat sich die Leitung 2012 für die Einsetzung eines Teams von ehrenamtlichen Väterbeauftragten entschieden. Derzeit besteht dieses Team aus fünf Personen, die hauptberuflich in den Bereichen ärztlicher Dienst, Pflege und Verwaltung tätig sind. Ich würde den Preis daher – am liebsten gemeinsam mit Herrn Greif – stellvertretend für das Team der Väterbeauftragten der Charité entgegennehmen.

Ich bin 1970 in Frankfurt am Main geboren, habe 1989-90 Zivildienst am Evangelischen Krankenhaus in Oldenburg i.O. geleistet und von 1990 bis 1997 in Berlin Medizin studiert. Seit 1998 arbeite ich am Campus Virchow-Klinikum der Charité – Universitätsmedizin Berlin, seit 2006 als Oberarzt in der Klinik für Geburtsmedizin. Neben der Arbeit im Kreißsaal stellt die Betreuung von Suchtmittel konsumierenden Schwangeren einen Schwerpunkt meiner Arbeit dar, wobei wir insbesondere die Vermeidung von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft auf unserer Agenda haben.

Im Mai 2010 ist mein erster Sohn Kasimir, im April 2013 mein Sohn Gustav geboren. Bei Kasimir hatte ich je einen Monat Elternzeit um die Geburt und um den ersten Geburtstag, bei Gustav einen Monat um die Geburt und vier Monate um den ersten Geburtstag. Meine Frau, Dr. Nina Siedentopf, Fachärztin an der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Martin-Luther-Krankenhaus in Berlin.

Sie hat sich insbesondere während meinen vier Elternzeitmonaten beruflich weitergebildet. Unsere Söhne gehen beide in eine Kita die einen „Versorgungsvertrag“ mit der Charité hat. Meistens bringe ich Sie dort hin und hole sie auch ab. Eine wichtige Rolle der Väterbeauftragten der Charité sehe ich in der Propagierung von Elternzeit auch für Väter in leitenden Positionen und sehe mich hierin durch die ideelle Unterstützung der Leitungsebene der Charité bestärkt.

ÜBER DIE INITIATORIN
Prof. Dr. Ulrike Detmers ist Unternehmerin, Wirtschaftsexpertin und Frauenrechtlerin. Die Gesellschafterin der Mestemacher-Gruppe und Mitglied der Unternehmensleitung ist Professorin am Fachbereich Wirtschaft der FH Bielefeld. Als Frauenrechtlerin setzt sie sich seit über 10 Jahren für Männeremanzipation und die gesetzliche Frauenquote ein. Die Mutter von 2 erwachsenen Kindern und 2 Enkelkindern ist seit 1975 mit Albert Detmers verheiratet.

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Von admin

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