Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA), Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, saß heute am 27. April 2022 beim „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ mit am runden Tisch .
Präsident Dr. Andreas Mattner nimmt an der Spitzen-Runde unter der Leitung von Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) in Berlin teil und fordert einen neuen Gründergeist als Antwort auf eine historisch beispiellose Situation: die Kumulation dreier Krisen, nämlich der Pandemie-, Ukraine- und Klimakrise.
„Die Baukosten sind in nie dagewesener Weise explodiert, Bauunternehmen sehen sich kaum noch in der Lage geschlossene Verträge einzuhalten, die Bauzinsen galoppieren, Fördermittel werden gestrichen, Effizienzanforderungen sollen steigen. Und das Ganze bei einem Bedarf von nicht mehr nur 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr, sondern – bedingt durch die Aufnahme hunderttausender Flüchtlinge – von eher 500.000 bis 600.000 Wohnungen. Es geht nicht mehr ohne mutige Einschnitte: Wir benötigen einen Regulierungsstopp und die Aussetzung zeitraubender Genehmigungsverfahren. Wobei die lobenswert zügig erfolgte Ausweitung für Flüchtlingsbauten ein sehr guter erster Schritt ist. Als nächstes brauchen wir einen Banken-Gipfel, um Maßnahmen gegen die Zinssteigerung zu finden sowie einen Material- und Lieferketten-Gipfel. Die Immobilienwirtschaft muss an diesen weichenstellenden Entscheidungen mitwirken können“, so Mattner.
„Des Weiteren benötigen wir eine degressive Afa sowie serielles und modulares Bauen, über das nicht nur gesprochen, sondern welches auch flächendeckend umgesetzt wird. Die Herausforderungen scheinen kaum lösbar – in Krisen liegt aber auch die Chance zur Veränderung und wir haben alle die Pflicht, diese zu forcieren“, so Mattner weiter.
Hintergrund: Die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Klara Geywitz (SPD) hat das Spitzen-Treffen „Bündnis bezahlbarer Wohnraum“ einberufen. Insgesamt soll es 35 ständige sowie weitere 12 beratende Mitglieder geben. Am runden Tisch auf dem EUREF-Campus werden heute zwischen 13 und 17 Uhr hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aller Regierungsparteien, der Länder Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Hessen, der kommunalen Spitzenverbände, der Branchen- und Wirtschaftsverbände sowie der Zivilgesellschaft und Kirchen teilnehmen.