Wenn das Adlon ein Mensch wäre, dann wäre dieser nicht nur unglaublich alt, er könnte auch mit vielen spannenden Anekdoten glänzen. Das legendäre Adlon in Berlin ist ein Urgestein der Hotellerie, das seit der Eröffnung zahlreiche Besucher aus Europa und der ganzen Welt anlockte. Vor allem Amerikaner waren verrückt danach und sind es bis heute. Das Hotel hat Generationen überlebt und hat seinen Mythos dabei nie verloren. Was kann interessanter sein, als an solch einem Ort einmal durchs Schlüsselloch zu schauen? Zum Anfang des neuen Jahres hat das Fernsehpublikum endlich die Gelegenheit dazu: Am 06.01, 07.01. & 09.01.2013 jeweils um 20:15 strahlt das ZDF den hochkarätig besetzen Dreiteiler "Das Adlon. Eine Familiensaga" aus und setzt damit auf eine bildgewaltige fiktionale Geschichte im spannenden geschichtlichen Kontext.
Um sich jetzt schon einmal in die Geschichte des Adlon hineinzuversetzen gibt es an dieser Stelle einige der wichtigsten Ereignisse und die spannendsten Anekdoten dieses einzigartigen Hauses in Kürze zusammengefasst:
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Rund 17 Millionen Goldmark soll er für den Bau investiert haben – das wären heute rund 350 Millionen Euro. Trotzdem wirkte das Adlon von außen eher schlicht: kein palastähnlicher Prunkbau, sondern klare Linien dominierten.
· Am 24. Oktober 1907 eröffnete das Adlon und das gesellschaftliche Leben in Berlin hatte einen neuen Mittelpunkt. Der Luxus, der diesen Bau umgab, konnte selbst Kaiser Wilhelm II. imponieren, der von nun an öfter im Adlon residierte.
· Am 7. April 1921 starb Lorenz Adlon an den Folgen eines Unfalls mit einem Lastkraftwagen. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Louis die Leitung des Hotels.
· Der Liebeskummer des Baron Lasotto soll 1928 den Dichter Julius Brammer zum Liedtext von „Schöner Gigolo, armer Gigolo“ inspiriert haben. Gigolos gab es übrigens reichlich im Adlon. Es soll Hedda Adlon gewesen sein, die nach 1918 verarmten Adeligen und Offizieren mit diesem Job ein Auskommen verschaffte.
· Marlene Dietrich wurde angeblich im Adlon entdeckt: Schauspieler Emil Jannings soll sich bei Louis Adlon beklagt haben, dass für seinen neuen Film noch keine Hauptdarstellerin gefunden werden konnte. Adlon soll ihm den Tipp gegeben haben, sich einmal eine Revue mit der Dietrich anzusehen.
· 1931 war auch Charlie Chaplin zu Gast im Adlon. Dabei verlor er fast seine Hose, weil ihm begeisterte Berliner Fans die Knöpfe seiner Hosenträger abrissen.
· In den 30ern war Hans Albers einer der größten Stars im deutschsprachigen Raum.
Am 27. Februar 1933 speiste er mit seiner jüdischen Freundin Hansi Burg im Hotel Adlon und begann beinahe eine Schlägerei mit einem SA-Mann, der sich offensichtlich an seiner Begleitung störte. Nur ihrem beherzten Eingreifen ist es zu verdanken, dass die Situation nicht eskalierte und der Skandal verhindert werden konnte.
· Während Berlin im zweiten Weltkrieg schon bombardiert wurde, durfte im Adlon noch diniert werden. Ein wohlklingender Gong warnte die Gäste im Alarmfall und man traf sich im hauseigenen Bunker.
· In der Nacht vom 2. auf den 3. Mai 1945 brannte das Adlon aus – warum wurde nie ganz geklärt. Gerüchten zufolge hatten russische Soldaten einen Brand im Weinkeller ausgelöst.
Nur der Seitenflügel blieb vom verheerenden Brand im Weinkeller verschont. Dieser wurde noch bis in die 1980er von der DDR als Hotel und Unterkunft für Lehrlinge genutzt. Die Pagen, die in dieser Zeit dort arbeiteten, trugen sogar weiterhin die Original-Uniformen des ursprünglichen Adlon.
· Nachdem die Mauer fiel, konnte die Kempinski Hotelbetriebsgesellschaft die Genehmigung für den Wiederaufbau des Hotel Adlon erwerben. Schon in den 1950er Jahren hatte Hedda Adlon das Vorkaufsrecht für das Adlon-Grundstück der Kempinski AG überlassen.
· Am 23. August 1997 konnte das neue Hotel Adlon an seinem historisch bedeutsamen Standort vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog wiedereröffnet werden. Es dauerte nicht lange, bis es erneut zum Treffpunkt für bedeutende Persönlichkeiten aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens wurde.
Nicht nur die ersten 90 Jahre Adlon waren äußerst bewegt. Auch in der jüngeren Geschichte seit 1997 ist das Adlon noch immer ein Ort, der die Leute beschäftig. Wer nun diese spannende Geschichte eintauchen möchte, lässt sich den Dreiteiler im ZDF nicht entgehen.
Sendetermine: Sonntag, 6.Januar 2013, 20.15 Uhr, Montag, 7. Januar 2013, 20.15 Uhr und Mittwoch, 9. Januar 2013, 20.15 Uhr im ZDF.
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"Das Adlon Eine Familiensaga"
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