Die Preisträger sind: Petra Pinzler und Günther Wessel mit Franziska und Jakob (Autoren des Buches „Vier fürs Klima“), Momo Faltlhauser, (Radio Fritz, rbb), Holger Cappell, (WDR „Hier und heute“), Justus von Daniels, Stefan Wehrmeyer und Annika Joeres (correctiv.org) sowie Meike Gebhard (utopia.de)
Zum 23. Mal vergibt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) den UmweltMedienpreis im Rahmen einer Preisverleihungsgala am Mittwoch, 21. November 2018 im Meistersaal in Berlin. Die Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation ehrt damit Journalisten für herausragende Leistungen und die wirkungsvolle Präsentation von Natur- und Umweltthemen in den Medien.
„Den diesjährigen Preisträgern ist ein großer Idealismus gemeinsam: Ärmel hochkrempeln, anpacken und alte Muster aufbrechen. Sich selbst zu hinterfragen und das eigene Konsumverhalten radikal umzukrempeln. Seine große Reichweite zu nutzen und das Publikum nicht nur zu berieseln, sondern zum Mitmachen zu motivieren. Missstände nicht für ein paar billige Likes wie die Sau durchs Dorf zu treiben, sondern akribisch und sauber Politik und Unternehmen mit ihrem Fehlverhalten zu konfrontieren. Sie alle haben in ihrem Idealismus nicht nur etwas geschaffen, das bleibt; sie haben mit ihrer Begeisterung und ihrem Engagement andere angesteckt. Das Engagement und die Überzeugungskraft der Preisträger gibt uns Mut und die Zuversicht, dass auch unsere Arbeit auf fruchtbaren Boden fällt. Deshalb danken wir ihnen herzlich mit dieser Auszeichnung“, sagt der DUH-Vorsitzende Harald Kächele.
In der Kategorie Print zeichnet die Jury Petra Pinzler und Günther Wessel mit ihren Kindern Franziska und Jakob für ihr Buch „Vier fürs Klima“ aus. Die beiden renommierten Journalisten haben aus ihrer politischen Haltung private Konsequenzen gezogen, getreu dem Motto „Das Politische ist privat“. Unter tätiger Mithilfe von Tochter und Sohn stürzten sie sich in die Welt der CO2-Fussabdrücke und der Recherche über alternativen Konsum.
Momo Faltlhauser, Projektleiterin, und das Team von Radio Fritz (rbb) erhalten den UmweltMedienpreis in der Kategorie Hörfunk für die Aktion „Abbechern – Kampf den Pappbechern“. In nur fünf Wochen sparten ihre Hörer eine Million Coffee to go-Becher in Berlin ein. Mit originellen Ideen und „harten Fakten zum pappigen Becher“ motivierte Radio Fritz nicht nur seine Hörer, sondern auch zahlreiche Cafés und Bäckereien zum Mitmachen.
Das Insekten- und ganz besonders das Bienensterben ist eines der gravierendsten aktuellen Umweltprobleme. Den Redaktionsleiter von WDR „Hier und heute“, Holger Cappell, zeichnet die Jury für die Aktion „NRW summt“ aus. Vom Kindergarten bis zum Seniorentreff haben Tausende Zuschauer Blühstreifen angelegt, Bienenhotels aufgehängt und 10.000 Samentütchen ausgesät. Daraus ist eine nachhaltige Bürgerbewegung im Einsatz gegen das Bienensterben entstanden.
Das Recherchezentrum Correctiv steht für unabhängigen Journalismus und überzeugt mit aufwändiger Recherchearbeit und hochwertigen Reportagen. Justus von Daniels, Stefan Wehrmeyer und Annika Joeres erhalten für „Irrsinn der Agrarpolitik“ den UmweltMedienpreis in der Kategorie Online. Ihre Datenauswertung adressiert gleich zwei hochaktuelle und ernste Themen, die EU-Subventionen für Massentierhaltungsbetriebe und die Nitratbelastung des Grundwassers.
Erstmals hat die Jury dieses Jahr außerdem einen Publikumspreis ausgelobt. Über 11.000 Teilnehmer haben über die fünf Nominierten, Frank Elstner (Naturfilmreihe „Elstners Reisen“), Meike Gebhard (Nachhaltigkeitsportal utopia.de), Andreas Kieling (Terra X-Dokumentation „Kielings wilde Welt“), Ralph Ruthe (Umweltschutz-Cartoons) und Sigurd Tesche (Dokumentation „Der blaue Planet“) abgestimmt. Das Ergebnis des Votings wurde am Abend durch den Sänger und Entertainer Friedrich Liechtenstein bekanntgeben. Über den Preis freuen durfte sich Meike Gebhard, Geschäftsführerin der Nachhaltigkeits-Plattform utopia.de. Sie bekam die Auszeichnung für den Aufbau eines der erfolgreichsten deutschen Online-Portale für Nachhaltigkeit und bewussten Lebensstil.