Das Ausschreibungsthema 2018 lautete: „Gemeinsam innovativ! Kooperationen kreativ für neue Bildungsideen nutzen“
Die Preisträger 2018 sind:
• Kategorie „Frühkindliche Bildung“: Bildungshaus Lurup in Hamburg
• Kategorie „Schulische Bildung“: Leonardo da Vinci Campus in Nauen, Brandenburg
• Kategorie „Berufliche Bildung“: Evangelisches Fachseminar für Altenpflege in Minden, Nordrhein-Westfalen
• Kategorie „Hochschulische Bildung“: NwT-Bildungshaus der Hochschule Esslingen, Baden-Württemberg
Der Deutsche Arbeitgeberpreis für Bildung wurde 2018 bereits zum 19. Mal vergeben.
Dr. Gerhard F. Braun, BDA-Vizepräsident und Juryvorsitzender:
„Moderner, innovativer und kooperativer: So sieht das Lernen der Zukunft aus. Bildungseinrichtungen, die über den eigenen Tellerrand hinausschauen und mit Partnern zusammenarbeiten, sind kreativer und haben im Wettbewerb um die besten Bildungsideen die Nase vorn. In unseren Unternehmen sind wir immer dann erfolgreich, wenn wir mutig Neues wagen. Das muss auch für unser Bildungssystem gelten. In neuen Ideen und innovativen Kooperationen liegt für Bildungseinrichtungen ein Riesenpotenzial, das noch weit stärker genutzt werden muss.“
Martin Seiler, Vorstand Personal & Recht, Deutsche Bahn AG:
„Ungewöhnliche Kooperationen führen oft zu außergewöhnlich guten Ergebnissen. In unseren Unternehmen erleben wir das Tag für Tag.
Querdenken, Out-of-the-box-Denken bringt uns weiter. Darum haben wir für den Deutschen Arbeitgeberpreis für Bildung 2018 Lehrkräfte und Einrichtungen gesucht, die ihre Netzwerke gezielt für neue Lehr- und Lernwelten nutzen und damit echten Mehrwert schaffen.“
Dr. Christian P. Illek, Personalvorstand, Deutsche Telekom AG: „Deutschland muss bei der Digitalisierung aufs Gaspedal drücken. Dafür brauchen wir Gestaltungswillen, Kreativität sowie den Mut ungewöhnliche Wege einzuschlagen und neue Ideen in Experimentierräumen auszuprobieren. Da macht der Bildungsbereich keine Ausnahme. Wir brauchen ein System, mit dem wir uns heute auf die Veränderungen von morgen vorbereiten können. Unterschiedliche Perspektiven, vielfältige Kompetenzen und silosprengende Partnerschaften sind der Schlüssel dafür. Unsere diesjährigen Preisträger bereiten ihre Lernenden gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern auf die veränderte Welt von morgen vor und zeigen uns, wie das geht.“
Informationen zu den Preisträgern
Bildungshaus Lurup in Hamburg
Das Bildungshaus Lurup der Evangelischen Stiftung Alsterdorf verfolgt unter dem Motto „Mit allen an die Spitze“ ein ganzheitliches, inklusives und träger- und behördenübergreifendes Konzept. Das Bildungshaus ist in einem der sozial schwächsten Stadtviertel von Hamburg angesiedelt. Die Mehrheit (über 90%) der 500 Kinder im Alter von acht Monaten bis zur vierten Klasse der Grundschule haben einen Migrationshintergrund. Ihnen soll durch das niedrigschwellige und umfassende Bildungs- und Unterstützungsangebot eine bruchlose Bildungsbiografie ermöglicht werden. Die Angebotspalette reicht dabei vom Eltern-Kind-Zentrum mit Sonntagsöffnung, Frühstück für alle Kinder vor der Schule, gemeinsame Sprachbildung mit Eltern, Kochen mit und für Senioren, bis zur Jugend-, Erziehungs- und Sozialberatung und zur Bildungs- und Mentorenprogramme für Eltern – alles an einem Ort und in Kooperation mit Therapieanbietern, Schulbegleitung, Jugendamt, Bibliotheken und Ehrenamtlichen. Mit ihrem weit in die Lebenswelt der Kinder hineinreichenden Angebot leistet das Bildungshaus Lurup auch einen Beitrag zur inklusiven Entwicklung des gesamten Quartiers Lüdersring in Lurup.
Leonardo da Vinci Campus in Nauen, Brandenburg
Das Ganztagsgymnasium des Leonardo da Vinci Campus kombiniert mit einem innovativen Ansatz digitale und kulturelle Bildung. In der Oberstufe erstellen Schülerinnen und Schüler im Bereich „Medien und Kommunikation“ für kulturelle Einrichtungen ein konkretes Medienprodukt. So haben sie bereits eine multimediale Ausstellung, Audioguides, eine App, Website und einen Comic entwickelt und produziert. Ständiger Partner ist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Kultureinrichtungen wechseln je nach Schwerpunkt. Die Produkte werden in allen Schritten gemeinsam mit fachlichen Partnern erarbeitet und umgesetzt, auch mit mehreren Hochschulen und unterschiedlichen Unternehmen aus der Region. Nicht nur die Schülerinnen und Schüler, auch die Lehrkräfte sind durch den Praxisbezug hoch motiviert. Die Ergebnisse werden öffentlich präsentiert und auch anderen Schulen bekannt gemacht. Die Schülerinnen und Schüler dokumentieren die Ziele, die Umsetzung und ihre eigenen Lernfortschritte in einem Portfolio; am Ende erfolgen eine Benotung und eine Evaluation des Projekts. Die Schule ist durch eine hohe Kooperationskultur geprägt und hat für ihre hervorragende Berufs- und Studienorientierung das Berufswahl-SIEGEL erhalten.
Evangelisches Fachseminar für Altenpflege der Diakonie Stiftung Salem in Minden, Nordrhein-Westfalen
Das Evangelische Fachseminar für Altenpflege der Diakonie Stiftung Salem hat in seinem Curriculum das „Training von Problemlösefähigkeiten in komplexen Situationen in der Pflege“ als durchgängiges Schwerpunktthema verankert. Angehende Pflegefachkräfte werden frühzeitig darauf vorbereitet, in der Praxis fachlich, rechtlich und ethisch verantwortbare Entscheidungen zu treffen. In verschiedenen Schulprojekten und unter Einsatz digitaler Medien werden Kompetenzen in Stressbewältigung, Teamarbeit, Beziehungsgestaltung mit pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen sowie Vernetzung mit anderen Einrichtungen und Berufsgruppen vermittelt. Als besonders innovativ sticht dabei das Projekt „Schüler leiten einen Wohnbereich“ hervor: Die Schülerinnen und Schüler leiten und betreuen für zwei Wochen eigenständig einen Wohnbereich einer stationären Pflegeeinrichtung, Fach- und Lehrkräfte sind nur im Hintergrund als Ansprechpartner dabei. Die Azubis übernehmen verschiedene Rollen, z.B. muss jede/r mindestes einmal die Leitung übernehmen. Der umfassende Ansatz des Fachseminars zeichnet sich zudem durch die regelmäßige Evaluierung und die hohe Übertragbarkeit aus. Außerdem werden die Herausforderungen in der Altenpflege und die hohe Wertigkeit dieses Berufs aufgezeigt.
NwT-Bildungshaus der Hochschule Esslingen, Baden-Württemberg
Mit dem NwT-Bildungshaus will die Hochschule Esslingen gezielt Kindern und Jugendlichen Interesse und Spaß an Naturwissenschaft und Technik vermitteln – je früher desto besser. Das Angebot des Bildungshauses umfasst frei buchbare Kurse für Kinder und Jugendliche, Programme für Kindergärten und Schulen, Studienangebote für Studierende und Weiterbildungsmöglichkeiten für Erziehende und Lehrkräfte. Das Bildungshaus kooperiert hierfür mit rd. 20 Kindergärten und 40 allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in der Region. Das Besondere: Die Kurse werden nicht nur durch Lehrpersonen der Hochschule geleitet, sondern durch die Studierenden selbst. Studierende aus der Ingenieurpädagogik für Berufsschulen oder aus dem Bereich Naturwissenschaft und Technik für Lehramt können sich hier in der Praxis erproben. Zugleich bringen sie Kindern und Jugendlichen altersgerecht und ohne hohe Hürden Technik näher. Das Bildungshaus arbeitet mit mehreren Unternehmen der Region zusammen, bietet Firmenbesichtigungen an und schafft Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, die Arbeitswelt 4.0 kennenzulernen. Ein Kooperationsnetzwerk, von dem alle Seiten profitieren.