Nach einem langen – und erfolgreichen – Weg ist es nun geschafft: Am 18. Februar 2015 eröffnet das weltweit erste Museum der KÖRPERWELTEN in Berlin.
Das Menschen Museum kann wie geplant am 18. Februar eröffnen. Das hat das Verwaltungsgericht Berlin heute entschieden. Der Eilrechtsschutzantrag der Museums-Initiatoren hatte Erfolg, weil das Gericht eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung hier nicht feststellen konnte. Bereits im Dezember hatte das Verwaltungsgericht eine Genehmigungsbedürftigkeit des Museums verneint. „Nach diesen eindeutigen Entscheidungen hoffe ich sehr, dass der Bezirksbürgermeister Dr. Hanke nun endlich die geltende Rechtslage akzeptiert“, sagt der Museums-Initiator Dr. Gunther von Hagens. Eröffnet werden soll das Menschen Museum nun wie geplant am 18. Februar.
Wie bereits in seinem Urteil aus dem Dezember 2014 stellte das Verwaltungsgericht klar, dass das Museum keiner Genehmigung des Bestattungsgesetzes unterworfen ist. Mit dem „Argument“, es sei anderer Auffassung als das Verwaltungsgericht, hatte das Bezirksamt gegen die erstinstanzliche Entscheidung Berufung vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) eingelegt. Ohne diese Entscheidung des OVG jedoch abzuwarten, hatte das Bezirksamt die Eröffnung der Ausstellung mitsamt einer Strafandrohung von 10.000 Euro je Öffnungstag untersagt. Diesem Vorgehen hat das Verwaltungsgericht nun einen Riegel vorgeschoben.
„Nach diesen eindeutigen Entscheidungen hoffe ich sehr, dass der Bezirksbürgermeister Dr. Hanke nun endlich die geltende Rechtslage akzeptiert“, sagt der Museums-Initiator Dr. Gunther von Hagens. „Es ist für mich als Bürger dieses Landes nicht nachvollziehbar, wie hier sehenden Auges Steuergelder für aberwitzige Auseinandersetzungen verschleudert werden, nur weil wir in Mitte ein Museum eröffnen wollen“, ergänzt Dr. von Hagens.
Bislang hat kein Gericht jemals eine Genehmigungsbedürftigkeit der Ausstellung festgestellt. „Wir können uns nun voll und ganz auf die letzten Detailarbeiten beim Aufbau des Museums konzentrieren, das in wenigen Tagen eröffnen wird“, fasst Kuratorin Dr. Angelina Whalley zusammen.
Dr. Gunther von Hagens, der vor seiner Flucht in den Westen in der DDR lebte, erlebt das Vorgehen des Bezirks als „mangelnden Respekt der Verwaltung vor den unabhängigen Gerichten“. Dr. Angelina Whalley ergänzt: „Selbstverständlich hätten wir ein anders lautendes Urteil des Verwaltungsgerichts akzeptiert. Wir gehen auch weiterhin davon aus, dass für das Bezirksamt nichts anderes gilt.“ Unterstützung erfährt das Menschen Museum derweil von der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) im DBB. In einer Presseerklärung schreibt der Vorsitzende Bodo Pfalzgraf: „Wir als Polizeigewerkschaft befürworten die Ausstellung.“ Ergänzend fügt der Vorsitzende hinzu: „Diese Ausstellung bietet einmalige Einblicke in den menschlichen Körper, die auch der kriminalistischen Ausbildung dienen können.“ Für interessierte Berufsgruppen wie Feuerwehrleute und Polizisten plant Dr. Angelina Whalley besondere Angebote, damit diese den Museumsbesuch optimal zur Fortbildung nutzen können.
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