GÖTZ GEORGE PREIS 2024 für Michael Mendl
Gestern abend, 26. Oktober 2024, wurde in Berlin der GÖTZ GEORGE PREIS 2024 vergeben. Die Ehrung gilt dem mehrfach ausgezeichneten Theater-, Film- und Fernsehschauspieler Michael Mendl. Der 80-Jährige nahm den Preis von Marika George entgegen, der Vorstandsvorsitzenden der GÖTZ GEORGE STIFTUNG, die den Preis einmal im Jahr vergibt. Die Laudatio hielt der preisgekrönte Filmkomponist Harold Faltermeyer, der Michael Mendl zudem musikalisch begrüßte.
Auszug aus der Jurybegründung, vorgelesen von Julia Windischbauer, der frisch gekürten Gewinnerin des diesjährigen GÖTZ GEORGE NACHWUCHSPREISES:
„Wegen seiner samtenen Stimme wird er rasch erkannt und verehrt, in Lesungen geschätzt für seinen vollkommenen Einsatz und geliebt für das Ergründen jeglicher Tiefe in Text und Haltung seiner Rollen. Verborgen in seinen Augen, der Art seiner Haltung, fällt etwas auf, das seine eigene Kunst des Schauspielens hervorhebt: Es scheint so, als schlüpfe er gänzlich in den Schmerz, zerteile das Lachen in Glück und Unglück, als empfinde er den Hass oder genieße die Liebe der Darzustellenden.“
Unter den Gästen der diesjährigen GÖTZ GEORGE-Preisverleihung im Berliner Kaiserin-Friedrich-Haus waren die Schauspieler*innen Thomas Arnold, Barbara Auer, Klaus J. Behrendt, Ilknur Boyraz, Harold Faltermeyer, Sylvester Groth, Rüdiger Joswig, Julia Jäger, Matthias Habich, Leslie Malton, Felix von Manteuffel, Wanja Mues, Reiner Schöne, Chiara Schoras, Gitta Schweighöfer, Ulrike C. Tscharre, Claudia Wenzel, Kai Wiesinger, Angela Winkler, Bettina Zimmermann, Petra Zieser und Daniel Zillmann, die Regisseure Hajo Gies, Andreas Kleinert, Titus Selge und Petra Wagner, Musiker Klaus Hoffmann und Sänger Johnny Logan, Guntbert Warns, Intendant des Renaissance-Theater Berlin, Anne Leppin, Geschäftsführerin der Dt. Filmakademie, sowie Michael Mendls Kinder Joana Fink und Marlon Fink.
Durch den Abend führte die Schauspielerin, Autorin und Regisseurin Adriana Altaras.
Der GÖTZ GEORGE PREIS wurde auf Wunsch von Götz George ins Leben gerufen. Mit der 10.000 Euro dotierten Auszeichnung werden Schauspieler*innen geehrt, die mit ihrem künstlerischen Wirken die Film-, Fernseh- und Theaterlandschaft geprägt haben. Die bisherigen Preisträger*innen sind Karin Baal (2018), Margit Carstensen (2019), Peter Striebeck (2020), Gudrun Ritter (2021), Matthias Habich (2022) und Angela Winkler (2003). www.goetz-george-stiftung.de
Kurzvita: Michael Mendl, 1944 in Lünen geboren, gilt als einer der markantesten Schauspieler Deutschlands. 25 Jahre lang stand er auf diversen Theaterbühnen, hatte Engagements in Hamburg, Darmstadt, bei den Salzburger Festspielen, an der Volksbühne Berlin, an den Kammerspielen München, am Residenztheater München. Dann kam das Fernsehen. Der Durchbruch gelang ihm 1989 mit seiner ersten Hauptrolle als Koslowski im „Tatort – Die Neue“ (Regie: Peter Schulze-Rohr).Mendls „Charakterkopf“ und seine feinnervigen Porträts von Ganoven, Ehemännern, Liebhabern, Charmeuren, tragischen Outlaws und historischen Persönlichkeiten prägen seit den 80er-Jahren viele Fernsehspiele und Filme.
Nach Dieter Wedels Mehrteiler „Der Schattenmann“ folgte u.a. Andreas Kleinerts Film „Kelly Bastian – Geschichte einer Hoffnung“. 2002 stand Michael Mendl unter der Regie von Oliver Storz als Willy Brandt für den Zweiteiler „Im Schatten der Macht“ vor der Kamera. Für ihn war es „Die Rolle meines Lebens“. 2004 erhielt er dafür die Goldene Kamera. Joseph Vilsmaiers Mehrteiler „Die Gustloff“ gehörte zu seinen Arbeiten wie auch internationalen Kinoproduktionen wie „14 Tage lebenslänglich“, wofür er den Bayerischen Filmpreis erhielt, „Amen. Der Stellvertreter“ von Costa-Gavras oder die Oscar nominierte Produktion „Der Untergang“ und die Spielfilme „Schlafes Bruder“ und „Barfuss“. Im Gespann mit Christiane Hörbiger bildete Michael Mendl ein Dreamteam der Fernsehunterhaltung – in „Mathilde liebt“ und „Der Besuch der alten Dame“. 2014 und 2015 konnte man Michael Mendl in „Sirenen“ und „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ auch erstmals in der Oper Frankfurt erleben, wo er neben seinem schauspielerischen auch sein gesangliches Talent eindrucksvoll präsentierte. 2016 und 2017 stand der Schauspieler wieder auf der Theaterbühne – mit dem Stück „Haus auf dem Land“ in Hamburg und Berlin. Die Netflixserie „Dark“ mit einer durchgehenden Rolle und „Polizeiruf 110 – Jenseits des Rechts“ unter der Regie von Dominik Graf gehören zu den jüngsten Arbeiten des Charakterdarstellers. Neben der Goldenen Kamera und dem Bayerischen Filmpreis wurde Mendl mit dem Jupiter-Award und dem Askania Award ausgezeichnet. Michael Mendl lebt in Berlin.