Maria Sakkari und Belinda Bencic ebenso unter den letzten Vier
Für Sabine Lisicki geht es Samstag auch um Einzug ins Endspiel
Was wird das für ein Halbfinal-Samstag bei den bett1open! Am Freitag gab es in den Viertelfinal-Matches teilweise grandiose Leistungen. Und am Samstag entscheidet sich nun: Wer zieht ins Endspiel des mit 757.000 US-Dollar dotierten WTA-500-Turniers auf der Anlage des LTTC „Rot-Weiß“ im Berliner Grunewald ein? Besonders groß war der Jubel, als die so charismatische Coco Gauff (USA) ihr Viertelfinale gegen die wahrlich auch stark aufspielende Karolina Pliskova (Tschechien) mit 7:5 und 6:4 gewonnen hatte. Die 18jährige Gauff trifft im Halbfinale auf Ons Jabeur (Tunesien) – es wird das Aufeinandertreffen der absoluten Publikumslieblinge bei den bett1open! Nicht weniger hochklassig ist das zweite Halbfinale besetzt: Maria Sakkari (Griechenland) gegen Belinda Bencic (Schweiz).
Coco Gauff hat in ihrer noch so jungen Karriere noch nie ein Turnier auf Rasen gewonnen (in Linz in der Halle auf Hartplatz, in Parma auf Sand) – und generell noch nie ein Turnier der 500er-Kategorie. Aber in Berlin gibt sie alles, um das zu schaffen. So hatte sie gegen Pliskova kaum gewonnen, da nahm sie direkt danach auf dem Nebenplatz das Training wieder auf! Sie schwang Gewichte, simulierte den Sprung beim Aufschlag – gebremst von einem um die Hüfte arretierten Gummiband. Es ist wohl auch dieser Ehrgeiz, der Gauff trotz ihrer Jugend so besonders macht.
Als Maria Sakkari nach dem Spiel gegen Daria Kasatkina dem Sender ServusTV (überträgt alle Spiele der bett1open live und exklusiv) ein Interview gab, da wirkte es so, als würde sie stehend in der prallen Sonne mehr schwitzen als zuvor im Steffi-Graf-Stadion. Mit 6:0 und 6:3 hatte die Griechin die bis dahin im Turnier so gefährlich auftrumpfende Kasatkina abgefertigt. Das Spiel von Sakkari ist eigentlich mehr auf Sand ausgerichtet, aber bett1open-Turnierdirektorin Barbara Rittner hat festgestellt: „Durch ihre gute Balance kann sie auch auf Rasen gut spielen.“ Wohl wahr. Drei Partien bisher, noch ohne Satzverlust. Der Rasen von Berlin liegt der Athenerin nicht nur zu Füßen – er liegt ihr auch!
Das weiß inzwischen sicher auch Belinda Bencic. Die Schweizer Olympiasiegerin ist die Gegnerin von Sakkari im Halbfinale. Und Bencic hatte in ihrem Viertelfinale deutlich mehr Mühe als die Griechin, die unmittelbar vor ihr im Steffi-Graf-Stadion gespielt hatte. Den ersten Satz hatte Bencic schnell gegen Veronika Kudermetova mit 3:6 verloren. Danach gewann sie 6:3 und 6:3. Dabei profitierte sie neben der eigenen Leistungssteigerung aber auch stark vom Nachlassen Kudermetovas. Und so bleibt die Schweizerin auf Kurs für ihren ersten Rasentitel seit Eastbourne 2015.
Ons Jabeur musste mächtig kämpfen, um sich das Halbfinal-Ticket zu sichern. Den ersten Satz verlor sie mit 6:7 im Tiebreak gegen Aliaksandra Sasnovich. Jabeur, in Berlin an Nummer eins gesetzt, war unzufrieden mit sich. Die Zuschauer trieben sie dennoch unermüdlich an. Das wirkte. Jabeur bekam mehr Klarheit und Konstanz in ihr Spiel, gewann den zweiten Durchgang mit 6:2. Das war die Wende. Im dritten Satz hatte Jabeur die Kontrolle, siegte wieder mit 6:2 – und machte so das Traum-Halbfinale gegen Coco Gauff perfekt. Und im rot-weißen Steffi-Graf-Stadion des LTTC „Rot-Weiß“ schwenkten singende Fans rot-weiße Tunesien-Flaggen!
Der Spielplan-Ablauf am Samstag:
Um 11 Uhr geht es los mit dem Halbfinale zwischen Belinda Bencic und Maria Sakkari. Direkt danach kämpft Sabine Lisicki an der Seite von Bianca Andreescu (Kanada) um den Einzug ins Endspiel der Doppel-Konkurrenz. Gegen das sehr starke Doppel Storm Sanders (USA) und Katerina Siniakova (Tschechien) kann Lisicki die Unterstützung des Heimpublikums sehr gut gebrauchen. Nicht vor 16 Uhr tritt dann Ons Jabeur gegen Coco Gauff an.