Verleihung des Menschenrechtspreis Schneelöwe 2025 der International Campaign for Tibet in Berlin.


Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in Berlin wurde heute zum dritten Mal der Menschenrechtspreis „Schneelöwe“ verliehen. Die Auszeichnung würdigt herausragende Leistungen im Bereich Politik, Gesellschaft und Kultur im Zusammenhang mit Tibet, China, Ost­Turkestan, der Südmongolei, Hongkong und Taiwan.

Grußwort

Das Grußwort hielt Richard Gere, internationaler Vorsitzender der International Campaign for Tibet. In seiner Ansprache betonte er die Bedeutung zivilgesellschaftlichen Engagements und die Notwendigkeit, Menschenrechte und kulturelle Identität auch unter schwierigen Bedingungen zu verteidigen.

Key Note

Die Key-Note wurde von Michael Brand, Mitglied des Deutschen Bundestages und Vorsitzender der Parlamentsgruppe Tibet im Deutschen Bundestag, gehalten. Er hob hervor, wie wichtig parlamentarische Solidarität mit bedrohten Gemeinschaften ist – insbesondere mit Blick auf Tibet und die Entwicklungen in China.

Preisverleihung

Im Festakt wurden zwei herausragende Preisträger*innen ausgezeichnet:

  • Dr. Sophie Richardson: Laudatio gehalten von Tencho Gyatso, Präsidentin der International Campaign for Tibet. Dr. Richardson ist seit vielen Jahren als Menschenrechtsverteidigerin und China-Expertin international bekannt. Sie war u. a. von 2006 bis 2023 China-Direktorin bei Human Rights Watch und seit Januar 2025 Co-Exekutivdirektorin des Netzwerks chinesischer Menschenrechtsverteidiger (CHRD). Ihre Arbeit gilt insbesondere der Situation in Tibet, bei den Uiguren, in Hong Kong sowie der Verteidigung chinesischer Menschenrechts­aktivist*innen.
    In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit den globalen Auswirkungen der oftmals schwachen Reaktionen demokratischer Staaten auf die zunehmend repressive Politik der chinesischen Regierung. Unter anderem wies sie jüngst auf den Fall des im Kindesalter entführten Panchen Lama hin, der beispielhaft für Straflosigkeit gegenüber fundamentalen Rechten der Tibeter stehe.
  • Geshe Lobsang Monlam: Laudatio gehalten von Tulku Tenzin Thoesam, geschäftsführender Vorstand des Tibethaus Deutschland. Monlam ist tibetischer Mönch, Wissenschaftler und seit Jahren engagiert im Erhalt der tibetischen Sprache und Kultur. Er veröffentlichte mit seinem Team 2022 im indischen Dharamsala das Groß-Wörterbuch „Grand Monlam Tibetan Dictionary“ mit über 360.000 Einträgen, mittlerweile auch als digitale App verfügbar. Zudem leitete er KI-Entwicklungen zur Übersetzung aus dem Tibetischen ins Englische – als Teil einer Strategie zur Bewahrung der tibetischen Literatur und Sprache angesichts der Sinisierungs-Politik der chinesischen Regierung.

Musik, Moderation & Rahmen

Die musikalische Begleitung des Abends übernahm der chinesische Exilautor und Friedenspreisträger Liao Yiwu – mit einer Rezitation von Malte Kiessler. Die Moderation führte die Journalistin Christine Adelhardt. Darüber hinaus wurde im Vorfeld eine Sondervorführung des Films „Weisheit des Glücks“ im Kino in der Kulturbrauerei veranstaltet, bei der Richard Gere ebenfalls anwesend war – als Executive Producer des Films.


Hintergrund

Die Vergabe des Menschenrechtspreises „Schneelöwe“ durch die International Campaign for Tibet richtet sich an Personen und Organisationen, die sich in besonderer Weise für Menschenrechte, Demokratie und bedrohte Kulturen – insbesondere im tibetischen Kontext – engagieren. Die Preisträger*innen 2025 – Sophie Richardson und Geshe Lobsang Monlam – stehen exemplarisch für diesen Anspruch: Einerseits die globale Menschenrechtsarbeit gegen autoritäre Regime, andererseits konkret die Bewahrung einer bedrohten Sprache und Kultur.

 

Von admin