Das Anjoy inszeniert die ungeahnte Vielfallt der nord-asiatischen Küche und nimmt seine Gäste mit auf eine Entdeckungsreise von Hanoi bis Sapa.

 
 

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Das Anjoy hat Anfang Mai im Prenzlauer Berg eröffnet. „Nicht noch ein Vietnamese“ raunt es in den Straßen. Aber davon lässt sich Geschäftsführerin Quynh Anh Lai nicht einschüchtern. „Wir konkurrieren nicht mit den immer wieder gleichen asiatischen Gerichten, die es in Berlin schon zu Genüge gibt“, erklärt die junge Studentin mit vietnamesischen Wurzeln. „Unsere Küche ist sehr an die originalen Rezepte aus Hanoi angelehnt. Damit laden wir unsere Gäste vielmehr zu einer Entdeckungsreise durch die Food-Vielfalt Nordvietnams ein. Wir freuen uns riesig darauf mit unserer Geschmacksvielfalt zu überraschen.“
Der Kopf vom Anjoy ist Quynh Anh Lai, aber das Herz ist ihre Mutter Huong Do Thanh. Mit den Rezepten aus ihrer Heimatstadt Hanoi bereichert die passionierte Köchen die asiatische Restaurantlandschaft Berlins um ungeahnte Köstlichkeiten. So unverändert und ausgewogen wie im Anjoy, gibt es die vietnamesische Küche in Berlin selten. Gekocht wird traditionell mit Fleischbrühe, gewürzt vor allem mit Zimt und Anis und abgerundet werden die Gerichte mit frischem Salat. Das I-Tüpfelchen sind gehackte Erdnüsse, Sesam und fruchtig bis würzige Saucen, allen voran die typische Fischsauce in verschiedenen Variationen. 
Die Ausgewogenheit der Speisekarte zeigt sich schon beim Blick auf die Vorspeisen. Es gibt sowohl saftige Salate aus Honig-Pomelo, Lotuswurzeln und dämpften Garnelen, als auch gegrillten Aal in Pandanblättern und knusprige Frühlingsrollen. Manche Kreationen wie die Minz-Fisch-Sauce, die zum gegrillten Rinderhack in Betelblättern serviert wird, klingen zunächst gewöhnungsbedürftig. Beim Geschmackstest wird aber ziemlich schnell klar, dass die Küchenchefin die Kombination aus frischer Minze und herzhaften Rind bewusst gewählt hat. Mit den fein aufeinander abgestimmten Geschmacksnuancen, lässt sich ein genüssliches „mhmmm“ nur schwer verkneifen.

Mit den Hauptspeisen geht es mhmmm lecker weiter. Dabei darf ein cremiges Curry natürlich nicht fehlen… Sollte man meinen aber: „Curry gehört nicht unbedingt in die nordvietnamesische Küche“, verrät Quynh Anh „da es sich aber so in den Köpfen der Gäste etabliert hat, haben wir ein eigenes Curry nach deutschem Geschmack entworfen, das den vietnamesischen Vorstellungen etwas näher kommt.“ Die europäische Einflüsse lassen sich nicht ganz vermeiden und wer kein passionierter Asienreisender ist, wird es auch gar nicht merken. So ist zum Beispiel die Verwendung von Avocado nicht sehr asiatisch. Das traditionell gegrillte Rindfleisch mit Reismehl-Ravioli aber, machen cremige Avocado-Stückchen besonders vollmundig.

Wer den echten Stil Hanois am nächsten kommen will, muss „Anjoy‘s Plate“ probieren. Dazu gehören gegrillte Schweinefleisch-Spieße und karamellisiertes Schweinefleisch, dünne Reisbandnudeln und Limetten-Fisch-Sauce. Nach vietnamesischem Gebrauch werden alle Zutaten mit der Fischsauce vermischt und alles zusammen direkt aus der kleinen Schüssel gegessen, in der die Sauce serviert wird. Die Idee ist super, denn so fällt das ewige Dippen weg, das mit der dünnen Sauce recht aussichtslos erscheint. Da die Fisch-Sauce traditionell nicht erwärmt wird, könnte der eine oder andere Gaumen das Essen als etwas kalt empfinden. Diese Eigenheit der asiatischen Küche ist allerdings auch sehr erfrischend und schützt in jedem Fall davor sich die Zunge zu verbrennen.

Nach einem fabulösen Hauptgang ist noch Platz, um eines der Desserts auszuprobieren. Auch hier lohnt es sich die traditionellen Pfade der vietnamesischen Küche ganz und gar auszukosten. Eine süße und ungewohnte Überraschung ist das Dessert „Che Sen“. Es besteht aus Lotusblütenkernen, die in einem Sud aus Kokosmilch serviert werden. Etwas vertrauter ist dagegen die Pandan Panna Cotta, eine cremige Panna Cotta aus dem Sud gekochter Pandan-Blätter, die mit samtigem Mangomus abgerundet ist. Ein besonders erfrischender Abschluss sind die hausgemachten Shakes, Eistees und Limonaden. Kaffeeliebhaber werden am iced Coffee Bac Sui Dua ihre wahre Freude. Der vietnamesische Espresso wird auf einer Lage gezuckerter Kondensmilch zusammen mit Kokosnussmilch und Eis serviert. Spätestens an dieser Stelle ist so ziemlich jeder am Tisch vom großartigen Geschmack der nordvietnamesischen Anjoy-Küche überzeugt.

Unser Fazit: Die Gerichte im Anjoy sind eine wahre Entdeckungsreise durch Nord-Vietnam. Vor allem an heißen Sommertagen lohnt sich ein Abstecher in dem erfrischenden Restaurant zu jeder Tageszeit, denn die frischen und exotischen Gerichte liegen nicht so schwer im Magen. Aber auch im Winter wird die Gäste das wunderbare Summerfeeling im Anjoy nicht kalt lassen. (cd)

 
Rykestraße 11
10405 Berlin
 
Telefon: 030 / 54 86 13 57
E-Mail: dialog@anjoy-restaurant.de
 
  

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Das Anjoy lädt zur Entdeckungsreise durch die Nordvietnamesische Küche

© Fotos:Amin Jmyi / Le Matin

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