Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) feiert ihr 30-jähriges Jubiläum. Zum Festakt trafen sich gestern, am 09. Oktober 2024, über 100 hochrangige Gäste aus Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Verwaltung in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund in Berlin. Dabei würdigten sie die wichtige Arbeit der USK und diskutierten über die künftigen Herausforderungen für einen wirkungsvollen Jugendmedienschutz in digitalen Spielen. Unter den Gästen herrschte Einigkeit, dass ein moderner Jugendmedienschutz fortlaufend weiterentwickelt, vorhandene Instrumente gut vermittelt und Antworten auf neue Entwicklungen, beispielsweise durch künstliche Intelligenz, gegeben werden müssen. Als Selbstkontrolle der Games-Branche gestaltet die USK seit 30 Jahren den Jugendmedienschutz in Deutschland aktiv mit und gibt Eltern und ihren Kindern eine wichtige Orientierung bei der Auswahl und Nutzung von digitalen Spielen.
Begrüßt wurden die Gäste von Dr. Matthias Roßbach (Leiter der Landesvertretung des Landes Nordrhein-Westfalen), Heico Michael Engelhardt (Beiratsvorsitzender der USK) und Elisabeth Secker (Geschäftsführerin der USK). Es folgten Gratulationen von Dr. Eva Flecken (Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten und Direktorin der Medienanstalt Berlin-Brandenburg) sowie von Felix Falk (Geschäftsführer game – Verband der deutschen Games-Branche e.V.). Digital per Videobotschaft gratulierten Lisa Paus (Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Nathanael Liminski (Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen).
Bundesministerin Lisa Paus unterstrich die wichtige Arbeit der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle: „Die USK hat sich in den drei Jahrzehnten zu einer Institution entwickelt, die Orientierung gibt. Für das Bundesjugendministerium ist die USK eine wichtige Verbündete. Das hat sich insbesondere nach der Novellierung des Jugendschutzgesetzes gezeigt. Denn seither prüft die USK die Spiele noch umfassender und ich bin froh, sie an unserer Seite zu haben. Danke für 30 Jahre Einsatz für den Jugendschutz!“
„30 Jahre USK: Mit ihrem unermüdlichen Einsatz hat die USK Großes geleistet für die Videospielbranche und die gesellschaftliche Etablierung dieses besonderen Mediums“, so Nathanael Liminski, Medienminister des Landes Nordrhein-Westfalen.
Im Anschluss präsentierte Konstantina Charalampous vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov Auszüge aus der aktuellen Studie „Die USK im Blick der Eltern“, welche anlässlich des Jubiläums von der USK in Auftrag gegeben wurde. Die Ergebnisse belegen, dass Eltern großes Vertrauen in Alterskennzeichen haben und auch die nach dem geänderten Jugendschutzgesetz eingeführten Zusatzhinweise als hilfreich empfunden werden (86 Prozent). Technische Jugendschutzeinstellungen sind der Mehrheit der Eltern bekannt (81 Prozent), aber nur 4 von 10 nutzen sie bereits. Positiv ist, dass die Hälfte der Eltern angibt, technische Einstellungen aufgrund eines Zusatzhinweises zu aktivieren. Weitere Informationen zur Studie sind hier erhältlich.
Wie notwendig eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Jugendmedienschutzes sowohl in der Vermittlung als auch in der Bereitstellung von Tools und entsprechenden Instrumenten ist, erörterten Expertinnen und Experten in der Podiumsdiskussion „Jugendschutz der nächsten Generation: Wer trägt die Verantwortung?“. Mit dabei waren Dr. Andreas Deimann (Referatsleiter, Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen), Dr. Marc Jan Eumann (Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz – KJM), Sebastian Gutknecht (Direktor der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und KJM-Mitglied), Eva Hanel (stellvertretende Leiterin der Landesstelle für Kinder und Jugendschutz Niedersachsen e.V. und Sprecherin der Jugendschutzsachverständigen bei der USK), Anna-Sophie Harling (Director of Global Public Policy bei Epic Games) und Gastgeberin Elisabeth Secker.
Seit ihrer Gründung 1994 hat die USK in rund 56.000 Verfahren Computer- und Videospiele auf ihre Jugendschutzrelevanz hin geprüft und Alterskennzeichen vergeben. Rund 2.500 verschiedene Firmen aus über 60 Ländern stellten in den 30 Jahren USK-Prüfanträge für ihre Games. An den Prüfergebnissen sind ein Pool an rund 50 unabhängigen Jugendschutzsachverständigen sowie staatliche Vertreter*innen der Obersten Landesjugendbehörden beteiligt. Auch international gilt die USK als Vorreiterin für innovative Jugendschutzlösungen. Die Spruchpraxis aus den Entscheidungen der unabhängigen Prüfgremien werden seit mehr als zehn Jahren auf das automatisierte Selbstklassifizierungsverfahren der International Age Rating Coalition (IARC) übertragen, über das im Jahr circa zwei Millionen Alterskennzeichen auf digitalen Spieleplattformen vergeben werden.
Über die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle
Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) ist eine freiwillige Einrichtung der Games-Branche. Sie ist zuständig für die Prüfung zur Alterseinstufung von digitalen Spielen in Deutschland. Die USK ist sowohl unter dem Jugendschutzgesetz des Bundes als auch unter dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag der Länder als zuständige Selbstkontrolle anerkannt. Im klassischen USK-Prüfverfahren nach dem Jugendschutzgesetz erteilen staatliche Vertreter*innen auf Empfehlung von unabhängigen Jugendschutzsachverständigen die Alterskennzeichen. Darüber hinaus vergibt die USK-Alterskennzeichen innerhalb des internationalen IARC-Systems für Online-Spiele und Apps. Zahlreiche Unternehmen haben sich der USK als Mitglieder angeschlossen, um beim Thema Jugendschutz dauerhaft und besonders eng zu kooperieren. Auch im Bereich der Medienbildung engagiert sich die USK mit verschiedenen Initiativen wie dem Elternratgeber und als Projektpartnerin von Elternguide.online. Die USK wird von einem Beirat beraten, der unter anderem die USK-Grundsätze und die Leitkriterien für die Prüfungen festlegt. Weitere Informationen auf https://usk.de/