Wir … für die Spiele
In Berlin hat sich die Initiative „Wir … für die Spiele“ gegründet. Ins Leben gerufen von der Deutschen Olympischen Gesellschaft Berlin (DOG Berlin) will die Initiative den Dialog mit Berlinerinnen und Berlinern zur Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele fördern. Unterstützt wird „Wir … für die Spiele“ von Olympiasiegerinnen und Olympiasiegern wie Heike Drechsler, Svenja Brunckhorst und Ronald Rauhe, Paralympics-Siegerin Elena Semechin sowie zahlreichen Berliner Vereinen, wie unter anderem dem Berliner TSC oder Pfeffersport. 
Christopher Krähnert, Präsident der DOG Berlin: „Wir sind Fans der Olympischen und Paralympischen Spiele und wir würden uns freuen, wenn Berlin Ausrichter der Spiele werden könnte. Für uns ist es eine wunderbare Vorstellung, dass Spitzenathletinnen und Athleten aus aller Welt sich in unserer Stadt treffen, dass sie alle ihre Familie, Freunde und Fans mitbringen. Wir freuen uns auf ein ganz großes Fest des Sports – gefeiert mit den Berlinern und Berlinerinnen. Unsere Initiative will zeigen, dass es in unserer Stadt ganz viele Menschen gibt, die so denken wie wir. Deshalb bringen wir sie zusammen: Menschen aus dem Sport, der Wirtschaft, der Kultur, der Bildung, aus ganz Berlin. Wir sind sicher, dass viele auf unseren ersten Schritt folgen und sich der Initiative anschließen werden.“
„Berlin ist eine Stadt, die sich immer wieder neu gestaltet hat durch die Kreativität der Menschen, die in Berlin leben. Diese Kreativität kann auch eine Idee für Spiele entstehen lassen, für Spiele aus Berlin für Berlin. Innensenatorin Iris Spranger hat in den vergangenen Tagen angekündigt, dass sie den Dialog mit der Berliner Stadtgesellschaft führen will, um das Bewerbungskonzept zu verfeinern. Wir … für die Spiele ist da gerne dabei“, so Krähnert weiter.
Olympische und Paralympische Spiele haben das Potential, ein Motor für die Entwicklung des Sports zu sein. Kinder haben durch das Erlebnis des großen Sports die Faszination des Sports kennen gelernt. Viele dieser Kinder haben ihren Idolen nachgeeifert. Nicht alle haben den Weg in den Spitzensport gefunden, aber sehr viele sind dem Sport treu geblieben, als Übungsleiter, als Trainerin, als Ehrenamtler.
Wenn in Berlin der Sanierungsstau bei Sportstätten auf rund 400 Millionen Euro geschätzt wird – und der nicht abgebaut werden kann, weil es keine finanziellen Mittel dafür gibt – stellt sich die Frage, ob es in Zukunft Mittel dafür geben wird? Wenn Berlin aber Bewerber oder gar Ausrichter der Spiele wird, dann wird es zu 100 Prozent zusätzliche Mittel des Bundes geben.
Zusätzlich würden Finanzmittel für Programme bewilligt werden, die Sportvereinen helfen, Trainerausbildung fördern etc. Und die Sportmetropole Berlin könnte sich weitaus effizienter zu einer bewegten Stadt entwickeln.
Christopher Krähnert: „Wir wissen aber auch, dass es Vorbehalte gegen eine Bewerbung gibt. Deshalb wollen wir auch den Dialog fördern mit allen, die Zweifel haben, und dazu passende Veranstaltungen ins Leben rufen.“
Ronald Rauhe, Olympiasieger Kanu-Rennsport 2004 und 2021, Mitglied der Athletenkommission des Europäischen Olympischen Komitees: „Mir ist vor allem daran gelegen, allen bewusst zu machen, was wir für eine Riesenchance in den Händen halten. Wir haben hier in Berlin die Möglichkeit, Gemeinschaft zu bilden und eine Geschichte zu erzählen, die über den Sport hinaus geht. Die große Chance ist, dass Berlin eine Geschichte erzählen kann, die wieder verbindet. Wir sollten uns alle bewusst sein, was wir bewirken können, wenn alle an einem Strang ziehen.“
Heike Drechsler, Olympiasiegerin Weitsprung 1992 und 2000: „Wir hatten schon mehrere Anläufe. Das ist wie beim Weitsprung, manchmal braucht man mehrere Anlauf, um einen gültigen Versuch zu erzielen. Es ist ein langer Weg, der vor uns liegt, aber zusammen sind wir stark und können etwas ganz Großes bewegen. Ich bin absoluter Fan von solchen Veranstaltungen. Ja, ich bin für eine Bewerbung, man sollte die Chance nutzen. Wenn wir die Chance jetzt nicht nutzen, wann dann?“
Svenja Brunckhorst, Olympiasiegerin 3×3 2024, Managerin für Mädchen- und Frauen-Basketball ALBA Berlin: „Die Stimmung in Paris 2024 war absolut gigantisch, für mich war das unglaublich, wie Land und Leute zusammengekommen sind, was das gesellschaftlich ausgelöst hat. Alle waren freundlich, die Volunteers, die Menschen in der Stadt, überall war etwas geboten. Das war ein ganz besonderes Event, ein absolutes Highlight.
Patrick Hausding, Olympia-Silber 2008, -Bronze 2016 und 2020, Fahnenträger Deutschlands bei den Olympischen Spielen 2020/21 in Tokio, Berlins Sportler des Jahres 2010, 2017 und 2019: „Es hört sich entzerrter an, wenn sich mehrere Bundesländer gemeinsam bewerben. Das ist schon eine Faszination, dass mehr als 10.000 Athletinnen und Athleten in einem Dorf zusammenwohnen, das macht ja die Olympischen und Paralympischen Spiele zu etwas besonderem. Ich finde aber, wenn man den großen Kern an einer Stelle behält, ist das überhaupt kein Problem und auch infrastrukturell etwas entlastender.“
Stefan Schenck, 1. Vorsitzender SCL Sportclub Lebenshilfe e.V., Mitglied im Landesbeirat für Menschen mit Behinderung Berlin, Vizepräsident Behinderten- und Rehabilitationssportverband Berlin: „Sport ist für die Menschen mit Behinderung Begeisterung, aber es ist für sie vor allem auch Teilhabe und Gemeinschaft, das möchten wir gerne weiter fördern. Die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris haben gezeigt, wie ein Funke überspringen kann. Die Special Olympics haben gezeigt, welche Kraft der Sport hat für Menschen mit Behinderung. Wenn wir die Bewerbung abgeben, dann werden wir die Stadt und Gesellschaft inklusiver machen. Wir brauchen nicht nur temporäre Spielstätten, sondern auch Sportstätten, die anschließend für den Vereinssport zur Verfügung stehen. Ein inklusives Stadion, wie der Jahnsportstadion, wäre ein Leuchtturm auch für eine mögliche Bewerbung.“
Jörg Zwirn, Geschäftsführer Pfeffersport e.V.: „Wir versuchen das Thema inklusiv in die Stadt zu tragen und das bedeutet in diesem Zusammenhang, dass wir in unseren Angeboten die Vielfalt abbilden wollen. Dafür brauchen wir natürlich auch intakte, barrierefreie Sportstätten, wir haben aktuell tausende Kinder auf Wartelisten. Wir sind sicher, dass eine Bewerbung für die Spiele der Stadt einen Schub geben wird.“
Christoph Pisarz, Vorstand Pfeffersport e.V.: „Ich bin Rollstuhlfahrer und habe sportlich viel ausprobiert. Wir erleben als großer Mehrspartenverein jede Woche die Herausforderungen durch die Infrastruktur. Oft ist es so, dass die Sportstätten in marodem Zustand sind. Das wollen wir ändern und angehen und dabei kann und wird eine Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele helfen.“
Birgit Henninger-Rumpf, Geschäftsführerin Schule für Tanz und darstellende Künste GmbH – Dance Point Oberhavel: „Wenn ich an die Olympischen Spiele in Paris 2024 denke, die haben die Kultur eingebunden und damit noch mehr Menschen erreicht. Wir brauchen Vorbilder für die Kinder und daher bin ich begeistert. Ich sage, dass wir das unbedingt in Berlin umsetzen müssen und hoffe, dass das klappt.“
Ole Hertel, Vice President und Managing Director Uber Arena Berlin bei Anschutz Entertainment Group Operations GmbH: „Ich platze vor Emotionen, wenn ich daran denke, das Olympische und Paralympische Spiele in Berlin stattfinden könnten. Was braucht man dafür: Neben der Begeisterung, die in der Stadt entsteht, die Sportstätten sowie die Infrastruktur und davon haben wir in Berlin reichlich. Das Olympiastadion, den Olympiapark, die Max Schmeling Halle, die Messe Berlin, die Uber Arena, dazu kommen temporäre Bauten, die man errichten kann – wir haben in Paris gesehen, wie das dort umgesetzt wurde. Man bildet Partnerschaften mit Regionen und anderen Städten, bei denen Infrastrukturen vorhanden sind, die man selbst nicht hat. Wenn man wirklich alle in Deutschland fragen würde, bin ich der Überzeugung, dass die große Mehrheit für die Austragung ist und nicht die Gegner, die am lautesten rufen.“
Lars Caprano, Sportlehrer der Grundschule im Beerwinkel, Spandau: „Ein große Begeisterung für Sport jenseits des Fußballs schafft nur Olympia. Gerade auch für die Sportarten, die nicht so medienpräsent sind. Nur ein Beispiel aus Paris: 3×3 Basketball. An diesem und weiteren Beispielen merkt man, wie wichtig ist es, dass auch andere Sportarten Aufmerksamkeit bekommen. Zudem brenne ich als Berliner dafür, dass sich Berlin tolerant und weltoffen zeigen kann.“
Informationen zur Initiative finden sich auf www.wirfuerdiespiele.berlin.

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