Der 12. MEININGER AWARD zeichnet in Düsseldorf herausragende Unternehmer und Persönlichkeiten der internationalen Wein- und Spirituosenbranche aus
Soeben wurde im InterContinental in Düsseldorf der 12. Meininger Award Excellence in wine & spirit in verschiedenen Kategorien vergeben. Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr die Familie Lunelli von Cantine Ferrari im italienischen Trentino, Erzeuger hochwertiger Schaumweine, die Brüder Hansjörg und Matthias Aldinger vom Württemberger VDP-Weingut Gerhard Aldinger sowie Frédéric Rouzaud (Champagnerhaus Louis Roederer). Für sein Lebenswerk wurde Thomas Bruch (Globus SB-Warenhaus) geehrt. Den Preis als Spirituosenmarke des Jahres bekam Jägermeister aus dem Hause Mast-Jägermeister SE in Wolfenbüttel, den CEO Denis Schrey entgegennahm. Der Meininger Award gilt als die bedeutendste Auftaktveranstaltung zur ProWein.
Weinfamilie des Jahres: Familie Lunelli, Cantine Ferrari – Meister italienischer Schaumweine
Der Ferrari unter den italienischen Schaumweinen kommt aus dem Trentino. Giulio Ferrari, der Anfang des 20. Jahrhunderts nach Montpellier ging, um die Kunst der Schaumweinbereitung zu erlernen, erkannte die großartige Eignung des Terroirs für den Schaumwein und pflanzte Chardonnay. 1952 fiel der Betrieb an die befreundete Weinhändlerfamilie Lunelli aus Trento. Sie führt die Cantine Ferrari bis heute mit visionärer Tatkraft und großem Erfolg, wie zahlreiche internationale Auszeichnungen für die nach traditioneller Methode erzeugten Trentodoc-Schaumweine belegen. Heute zeichnet die dritte Generation der Familie Lunelli verantwortlich, Marcello, Matteo, Camilla und Alessandro. Sie verstehen sich als weltweite Botschafter italienischer Lebensart und unermüdliche Qualitätsforscher. „Der Spumante aus dem Trentino ist heute von glamourösen Film-, Fashion- und Sport-Events kaum noch wegzudenken“, sagt die Laudatorin Felicity Carter, Chefredakteurin von MEININGERS Wine Business International, die den Preis überreicht.
Weinunternehmer des Jahres (National): Hansjörg und Matthias Aldinger – kreativ und unkonventionell
Es ist keine Seltenheit, wenn die junge Generation mit kreativen Ideen, Konzepten und unkonventionellen Weinen in einem Weingut Dynamik entfacht. Wenn es sich bei dem Weingut jedoch um die unangefochtene Nummer eins einer ganzen Region handelt, dann sehr wohl. Ob der Kult-Trollinger Sine, der Ovum Sauvignon Blanc oder der neue Flaschengärsekt Brut Nature: Hansjörg und Matthias Aldinger packen viele Eisen an. Das Weingut Gerhard Aldinger in Fellbach gehört nicht nur im Anbaugebiet Württemberg zur absoluten Qualitätsspitze. Es ist ein international angesehenes deutsches Top-Weingut und eines der ältesten dazu, dessen Familien-Weinbautradition bis ins Jahr 1492 zurückreicht. Das VDP-Weingut wurde entscheidend von Gerhard Aldinger geprägt, der wie kaum ein anderer das Potenzial des Fellbacher Terroirs kannte und in den 1950er Jahren das Weingut in seiner heutigen Form begründete. Seit 1973 gehört die Spitzenlage Gips (Untertürkheim) als Monopolbesitz zum Betrieb. Sein Sohn Gert Aldinger, der den eingeschlagenen Qualitätsweg konsequent fortsetzte, ist heute Inhaber des Weinguts, das von Hansjörg und Matthias Aldinger in dritter Generation geleitet wird. Die beiden jungen Winzer führen das Weingut mit klar verteilten Aufgaben: Hansjörg Aldinger ist für den Außenbereich verantwortlich, während Matthias als Kellermeister und Weinmacher fungiert. „Zwei weltoffene junge Winzer mit tiefen Wurzeln im Württembergischen Fellbach“, urteilt die Chefredakteurin der Zeitschrift Meiningers Weinwelt, Ilka Lindemann, die auch die Laudatio hält. Das ehrgeizige Ziel von Hansjörg und Matthias Aldinger liegt in der Familie: Weltklasse-Weine produzieren, die ihre Böden und die Rebsorte perfekt zum Ausdruck bringen. „Zeit für neue Legenden“, sagt die Laudatorin.
Weinunternehmer International des Jahres: Frédéric Rouzaud, Louis Roederer – der Visionär
Frédéric Rouzaud, Jahrgang 1967, steht seit 2006 in siebter Generation an der Spitze des Champagnerhaus Louis Roederer. Sein Ziel ist, wie er einmal sagte, „den Champagner von morgen zu erfinden, damit Louis Roederer auch noch in 20 Jahren eine Referenz ist.“ Einzigartig ist das 1833 von Louis Roederer aus einem ererbten Weingut gegründete Champagnerhaus in vielerlei Hinsicht, geprägt von der Kultur eines über viele Generationen hinweg bestehenden Familienunternehmens und Frédéric Rouzauds Vision. Die legendäre Prestige-Cuvée Cristal in ihrer unverkennbaren Flasche wird heute überwiegend aus ökologisch erzeugten Trauben gekeltert. Denn Frédéric Rouzaud hat veranlasst, dass ein großer Teil der 240 Hektar bester Crus umfassenden Rebflächen bis 2020 auf Biodynamie umgestellt wird. Zugrunde liegt die Leidenschaft für herausragende Weine. Deshalb kamen zum Champagner nach und nach auch Weingüter in verschiedenen Anbaugebieten hinzu, etwa im Bordelais (dort erwarb Frédéric Rouzaud zuletzt das renommierte Château Pichon-Longueville Comtesse de Lalande), in der Provence (Domaines Ott), an der Rhône und im Douro. Frédéric Rouzaud lässt seinen Mitarbeitern Raum für Kreativität. Laudator Sascha Speicher, Chefredakteur MEINIGERS Sommelier, kennt den freundschaftlichen Umgang im Hause Roederer und weiß: „Das Ziel ist immer die absolute Spitze.“.
Ehrenpreis für das Lebenswerk: Thomas Bruch, GLOBUS SB-Warenhaus – Aufbau eines beispielhaften Weinsortiments
Die GLOBUS SB-Warenhäuser sind aus einem Familienunternehmen hervorgegangen, dessen Geschichte vor über 150 Jahren begann. Am Anfang stand ein Kolonialwarengeschäft, das Franz Bruch in St. Wendel eröffnete. Später umfasste das Unternehmen eine Reihe von Märkten vorwiegend im Saarland. Als Thomas Bruch 1980 die Leitung übernimmt, stehen große Veränderungen in der Struktur des Lebensmittelhandels an. Immer stärker wird die Rolle der großen Warenhäuser und dann der Discounter. Selbstbedienung ist das Wort der Stunde. „Thomas Bruch stellte sich den Herausforderungen und perfektionierte den Typ der großflächigen SB-Warenhäuser“, erklärt Dr. Hermann Pilz, Laudator und Chefredakteur der Weinwirtschaft. Das damals bestehende knappe Dutzend der Globus-Handelshof-Märkte im Saarland und Rheinland-Pfalz ist unter seiner Ägide zu einem Netz von 46 großen SB-Warenhäusern gewachsen, auch nach Russland und Tschechien wurde expandiert. Doch immer ist Globus auch ein Familienunternehmen geblieben, in dem den Mitarbeitern ein besonderer Stellenwert zukommt. Diese genießen große Freiräume bei der Führung der Filialen. Beispielhaft ist das Weinsortiment, das in Unternehmen dieser Größenordnung seinesgleichen sucht. Kompetente Mitarbeiter bieten in manchen Filialen ein Sortiment von nicht weniger als rund 2.000 Weinen an und verfügen – typisch für GLOBUS SB-Warenhäuser – über die Qualifikation, ihre Kunden zu beraten. „Wein liegt Thomas Bruch am Herzen“, urteilt Dr. Hermann Pilz.
Spirituosenmarke des Jahres: Jägermeister, Denis Schrey, CEO – internationaler Kultstatus
Jägermeister, der Kräuterlikör in der charakteristischen eckigen Flasche mit dem Hirsch auf dem Etikett, hat seit der Wirtschaftswunderzeit Generationen von Deutschen begleitet – und begeistert. Dank eines einprägsamen Marketings genießt Jägermeister sogar international Kultcharakter. Begonnen hatte die unglaubliche Erfolgsstory 1935, als der Sohn eines Essigfabrikanten, Curt Mast, in Wolfenbüttel einen Kräuterlikör auf den Markt brachte. Mast war passionierter Jäger – so kam es zu dem Namen. Man muss jedoch kein Hubertusjünger sein, um Geschmack an dem Likör zu finden. Seit 2013 wird er in über 100 Ländern der Welt vertrieben; in den USA ist er eine der bekanntesten Marken. Als einzige deutsche Spirituose hält Jägermeister einen Spitzenplatz in der renommierten internationalen Impact-Liste; unter den Top 100 Spirituosen steht er auf Platz sieben. Der Erfolg rührt neben dem Geschmack auch von guten Marketingideen her, zu denen neben cleveren Claims („Ich trinke Jägermeister, weil …“) die erste Werbung auf Fußballtrikots stammte (bei Eintracht Braunschweig, die am 24.3.1973 damit gegen Schalke 04 auflief) – damals ein Aufreger in den Medien. „Was Jägermeister von vielen Markenartikeln unterscheidet, sind seine Konsequenz und sein Willen, nicht einfach nur am Markt erfolgreich zu partizipieren, sondern wie ein echter Marktführer ihn zu gestalten“, sagt Laudatorin Angelika Thielen, Chefredakteurin der Getränke Zeitung. Bis heute bleibt sich der aus 56 Kräutern nach geheimer Rezeptur komponierte Jägermeister treu – ein Stück deutscher Zeitgeist.
Über den Meininger Verlag:
Der 1903 in Neustadt an der Weinstraße gegründete Meininger Verlag ist einer der ältesten deutschen Fachverlage, geführt in der 4. Generation. Das Unternehmen hat sich vor allem auf Publikationen für die Weinbranche spezialisiert und ist europäischer Marktführer in diesem Bereich. Neben der Fachzeitschrift WEINWIRTSCHAFT gibt das Verlagshaus Titel wie MEININGERS WEINWELT, MEININGER’S WINE BUSINESS INTERNATIONAL, MEININGERS SOMMELIER, GETRÄNKE ZEITUNG und FIZZZ heraus. Daneben bietet der Meininger Verlag für die jeweiligen Zielgruppen Messen und Kongresse sowie Marktstudien an. Den Großen Internationalen Weinpreis MUNDUS VINI, einen Weinwettbewerb mit über 10.000 Weinen aus rund 40 Anbauländern der Welt, hat der Verlag im Jahr 2000 gegründet.
Volltext nach Login