Statt mutigem Pioniergeist und Lust auf Zukunft, breitet sich eine gefährliche Wohlfühlstimmung in Deutschland aus. Dieses Wellness-Gefühl verleitet offensichtlich zu dem fatalen Irrglauben, es könne auch ohne große Veränderungen, Anstrengungen oder gar strukturelle Reformen dauerhaft so gut weiterlaufen. Das Wohlfühlen von heute sichert aber nicht die Wettbewerbsfähigkeit und den Wohlstand von morgen! Schuldenkrise, Energiewende, demografischer Wandel, digitale Revolution, Infrastrukturerneuerung: Für diese Herkulesaufgaben fehlen uns immer noch überzeugende Antworten.
Umso dramatischer ist es, dass die große Koalition bislang nicht große Projekte angepackt, sondern mit Mütterrente, Rente mit 63 und gesetzlichem Mindestlohn vor allem große
Geschenke eingepackt hat. Diese Wohltaten schaden jedoch dem Wirtschaftsstandort. Sie türmen gerade der kommenden Generation milliardenschwere neue Lasten auf. Es kommt deshalb entscheidend darauf an, dass die Wirtschaftspolitiker wieder das Heft in die Hand nehmen. Lassen Sie uns gemeinsam für die Leitprinzipien eintreten, die die Politik Ludwig Erhards ausgezeichnet und Deutschland wirtschaftlich stark gemacht haben: Aufbruch, Verantwortung und Zuversicht!
Hierfür möchten wir auf dem Wirtschaftstag 2015 am 9. Juni 2015 ein starkes Signal setzen. Auch in diesem Jahr werden die Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft mit uns über die Handlungsnotwendigkeiten in Deutschland und Europa diskutieren. Wir erwarten u.a. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel MdB, Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble MdB, den Staatspräsidenten der Republik Estland, Toomas Hendrik Ilves, Google-Executive Chairman Eric Schmidt, Audi-Vorstandschef Prof. Rupert Stadler, Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser sowie den früheren Gouverneur des Bundesstaates Florida, John Ellis „Jeb“ Bush.
Wirtschaftstag 2015
Aufbruch statt Zukunftsangst – Reformen für Deutschland und Europa
Was ist aus dem Land von Bertha Benz geworden? Aus dem Land der Tüftler scheint eines der Fortschrittsskeptiker geworden zu sein. Die grüne Gentechnik hat man aus Deutschland verbannt, ebenso die Kernkraft und das Fracking. Und ausgerechnet im Exportland Deutschland, einem der größten Gewinner des Freihandels, wird die schillerndste Debatte über das TTIP geführt.
Bahlsen: Unsere Aufgabe ist Sicherung des Wohlstandes für kommende Generationen
Die Bundesdelegiertenversammlung auf dem heutigen Wirtschaftstag wählte Werner M. Bahlsen, Vorsitzender der Geschäftsführung des Süßgebäck-Herstellers Bahlsen, als Nachfolger von Prof. Kurt J. Lauk. Der 66-jährige Familienunternehmer aus Hannover löst Lauk nach 15 Jahren an der Spitze des Unternehmerverbandes ab.
„Über das entgegengebrachte Vertrauen der Delegierten des Wirtschaftsrats freue ich mich sehr. Der Wirtschaftsrat ist für mich „Think Tank“, Impulsgeber und manchmal auch Mahner. Dann zum Beispiel, wenn die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft ernsthaft gefährdet sind. Und die Maxime muss heißen: Erst erwirtschaften, dann verteilen!“, sagte Bahlsen.
„Die Politik in Deutschland lenkt leider zu viel und denkt zu kurz – dabei müssen jetzt die richtigen Weichen für die zukünftigen Generationen gelegt werden. Vor allem bei den Themen Sicherung der Sozialsysteme, Bildung, Investitionen in die Zukunft und Unternehmensgründungen vermisse ich eine Strategie, ein Plan, der klar macht, wie wir die großen Herausforderungen, politisch angehen wollen. Unser Angebot als Wirtschaftsrat steht auf jeden Fall, gemeinsam mit der Politik und anderen gesellschaftlichen Gruppen eine Zukunfts-Agenda mitzugestalten“, unterstrich Bahlsen.
Werner M. Bahlsen ist gelernter Konditor und studierte Betriebs- und Volkswirtschaft unter anderem in Zürich und Genf. Nach Ausbildungsaufenthalten in England und den USA trat er 1975 in die Bahlsen International Holding AG ein. Im Jahr 1999 übernahm er den Vorsitz der Bahlsen Geschäftsführung und seit 2003 wirkte er als Mitglied im Präsidium des Wirtschaftsrats an wichtigen Entscheidungen des Verbandes mit.
Sein Vorgänger Kurt Lauk zeigte sich glücklich über die Wahl des neuen Präsidenten: „Nach 15 Jahren an der Spitze des Wirtschaftsrates war es für mich wichtig, eine attraktive und zukunftsweisende Nachfolgeregelung auf den Weg zu bringen. Mit Herrn Bahlsen haben wir einen erfolgreichen und engagierten Familienunternehmer gewonnen, der die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft überzeugend vertritt.“
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