Die Filmwelt erlebt seit Jahren einen tiefgreifenden Wandel. In diesem Jahr musste sie auch für den FFF Empfang im Rahmen der Berlinale umdisponieren: Er fand bereits gestern, einen Tag nach der Festivaleröffnung, statt und nicht wie gewohnt eine Woche später. Die für Filmförderung zuständige Staatsministerin Judith Gerlach und FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein begrüßten mehr als 600 Gäste in der Bayerischen Vertretung.
„Gleicher Ort, veränderte Zeit“ – mit diesen Worten begann FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein ihre Rede zu Beginn des Empfangs. Sie benannte die Debatten, die momentan hinter den Kulissen der Roten Teppiche geführt werden: Zukunft des Kinos, neue Auswertungsmöglichkeiten, Fachkräftemangel, das FFG, der Vergleich mit den europäischen Nachbarländern sowie die Förderphilosophie der Bundes- und Länderförderungen. Sie machte deutlich, worin die Bedeutung der Filmförderung in der heutigen Zeit nach wie vor liegt: „Wer einerseits kritisiert, Filme, die keine großen Umsätze erzielen, seien falsch gefördert, und Filme, die große Umsätze erzielen, seien zu Unrecht gefördert, übersieht die Bedeutung von Film als Kulturgut und die Notwendigkeit, unseren Kreativen Entwicklung, Aufbau und Experimente zu ermöglichen. Wir können die Systeme aus den USA oder Frankreich nicht eins zu eins auf Deutschland übertragen, wir müssen unseren eigenen Weg finden.“ Der FFF gehe mit großer Aufgeschlossenheit in die Debatten über neue Weichenstellungen.
Entscheidende Rückdeckung erfahre die FFF Förderung auch durch die Gesellschafter des FFF sowie die Bayerische Staatsregierung und den Bayerischen Landtag. Stellvertretend dankte Dorothee Erpenstein Staatsministerin Judith Gerlach und Otmar Bernhardsowie den Gesellschaftern Freistaat Bayern, BR, ZDF, RTL, ProsiebenSat.1 und BLM.
Bayerns Staatsministerin für Digitales Judith Gerlach ging in ihrer Rede auf die Bedeutung des Films im digitalen Zeitalter ein: „Bayern ist Filmland. Das gilt auch im digitalen Zeitalter: Filme sind mehr als Bits und Bites – sie sind Kulturgut. Der bayerische Film kann Weltklasse, und daran wollen wir auch in Zukunft anknüpfen. Die Bayerische Staatsregierung und der FFF Bayern bleiben starke Partner für Filmschaffende aus Bayern und aus aller Welt.“
Die Gäste repräsentierten das gesamte Spektrum des gegenwärtigen Filmschaffens in Deutschland. So waren ebenso die Intendanten Thomas Bellut (ZDF) und Lutz Marmor (NDR) darunter wie die ARD Degeto-Chefin Christine Strobl und der Fernsehdirektor des BR Reinhard Scolik sowie der FFA Präsident Bernd Neumann, der Präsident der SPIO Alfred Holighaus, der HDF-Vorstandsvorsitzende Thomas Negele und die Vorstandsvorsitzenden der Produzentenallianz Alexander Thies und Christoph Palmer.
Die größten Firmen von Weltrang des Münchner Filmstandortes mit jahrhunderte- bzw. jahrzehntelanger Geschichte waren vertreten durch Jörg Pohlmann, Josef Reidinger, Angela Reedwisch von ARRI, Christian Franckenstein, Achim Rohnke, Markus Zimmervon der Bavaria sowie Christine Rothe, Markus Moszkowicz, Oliver Berben, Kerstin Schmidbauer und Christoph Müller von Constantin Film. Von den in den letzten Jahren neu hinzugekommenen Playern begrüßte der FFF Eva van Leeuwen von Netflix, Christoph Schneider von Amazon und Peter Kerckhoff von der Telekom. Die größten bayerischen Filmfestivals repräsentierten die Leiter Diana Iljine und Christoph Gröner (Filmfest München), Thorsten Schaumann (Internationale Hofer Filmtage) und Adele Kohout (DOK.fest München). Die Hochschule für Fernsehen und Film München wurde vertrat Präsidentin Bettina Reitz.
Aus der Produzentenlandschaft begrüßte der FFF die erste deutsche Produzentin der Filmgeschichte Regina Ziegler (Ziegler Film), die größte Animationsfilmproduzentin Bayerns Gabriele M. Walther(Caligari Film), die Vertreter von bedeutenden Produktionsfirmen wie Max Wiedemann (Wiedemann & Berg), Manuela Stehr und Stefan Arndt (X Filme), Kirsten Hager (Hager Moss Film), Susanne Freyer (Akzente Film), Uli Putz (Claussen + Putz Film), Gabriela Sperl (Sperl Film) Janine Jackowski (Komplizen Film), Bettina Brokemper (Heimatfilm), Dan Maag (Pantaleon Film), Michael Lehmann (Studio Hamburg Production Group) und Thomas Kufus (Zero One Film) ebenso wie die jüngeren Produzentinnen Trini Götze (Trimafilm) und Maren Lüthje und Florian Schneider (Lüther Schneider Film). Auch das Team der FFF-geförderten Serie Acht Tage (Produktionsfirma: Neuesuper) kam mit Sky-Redakteur Frank Jastfelder.
Es waren mit Margarethe von Trotta, Molly von Fürstenberg, Joseph Vilsmaier und Günter Rohrbach genauso die Koryphäen der deutschen Filmgeschichte da wie die international preisgekrönten Autorinnen und Autoren sowie Regisseurinnen und Regisseure Caroline Link, Florian Gallenberger, Rosa von Praunheim, Dagmar Hirtz, Marcus H. Rosenmüller, Marco Kreuzpaintner, Rainer Kaufmann, Hans Steinbichler, Marc Rothemund und die Newcomer Eva Trobisch, Aron Lehmann, Pauline Roenneberg und Jakob M. Erwa. Etablierte Schauspielerinnen und Schauspieler aller Generationen trafen hier aufeinander: Iris Berben, Michael Brandner, Maximilian Brückner, Veronica Ferres, Maria Furtwängler, Brigitte Hobmeier, Sibel Kekilli, Burkhart Klaußner, Dennenesch Zoudé, Jannis Niewöhner, Axel Milberg, Julia Koschitz, Karoline Schuch, Katharina Schüttler, Devid Striesow, Nora von Waldstätten, Jule Ronstedt, Alexander Scheer und Michael Mendl. Und ganz viele mehr!