Nicolas Philibert Preisträger des Goldenen Bär für den besten Film Sur l’Adamant (On the Adamant) Preistraegershooting Berlinale Abschlussgala im Rahmen der 73. Berlinale im Berlinale Palast am Potsdamer Platz in Berlin am 25.02.2023. Agency People Image (c) Daniel Hinz *WARNING* STRICTLY NO FAN WEBSITE / NO BLOG / NO FACEBOOK / NO INSTAGRAM / NO SOCIAL WEB USE! ALL RIGHTS RESERVED!
Kulturstaatsministerin Roth gratuliert Bärengewinnern der Internationalen Filmfestspiele Berlin: „Berlinale steht für Filmkunst der Herzen und der Hoffnung“
 
Die Jury der 73. Internationalen Filmfestspiele Berlin hat heute die Gewinner des Wettbewerbs gekürt. Den Goldenen Bären erhielt der Film „Sur l’Adamant“ von Nicolas Philibert, produziert von Céline Loiseau, Gilles Sacuto und Miléna Poylo. Silberne Bären gingen unter anderem an „Roter Himmel“ von Christian Petzold (Großer Preis der Jury), „Mal Viver“ von João Canijo (Preis der Jury) und „Music“ von Angela Schanelec (Silberner Bär für das beste Drehbuch). Die Filme „Roter Himmel“ und „Music“ sind mit Unterstützung der kulturellen Filmförderung des Bundes entstanden. Den Silbernen Bären für die darstellerische Leistung in einer Hauptrolle erhielt die Schauspielerin Sofía Otero für ihre Rolle in „20.000 especies de abejas“. Insgesamt 19 Filme konkurrierten im Wettbewerb um den Goldenen und die Silbernen Bären.
 
Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth: „Den Gewinnerinnen und Gewinnern der diesjährigen Berlinale gratuliere ich herzlich zu ihren künstlerischen Erfolgen, allen voran Nicolas Philibert und seinem Team zum Goldenen Bären für ‚ Sur l’Adamant‘. Ganz besonders gratuliere ich auch der erst 8-jährigen Schauspielerin Sofía Otero für ihre zutiefst berührende Darstellung eines Transkindes. Der Film „20.000 especies de abejas“ ist gerade auch durch die Interpretation von Sofía Otero ein leidenschaftliches Plädoyer gegen Diskriminierung und für Toleranz, Offenheit und Gleichberechtigung.
 
Die Preisträgerinnen und Preisträger der Berlinale 2023 stehen für eine Filmkunst des Menschseins und der Menschlichkeit, für eine Filmkunst der Herzen und der Hoffnung auf Freiheit und Selbstbestimmung. Genau dafür steht seit jeher auch die Berlinale als Bühne des internationalen Films, die Kino, Politik und Weltoffenheit vereint – immer an der Seite der Freiheit für alle Menschen, in diesem Jahr insbesondere für jene in der Ukraine ebenso wie in Iran und in Afghanistan. Unsere Herzen sind bei Mohammed Rassoulof, bei Jafar Panahi und den vielen anderen Künstlerinnen und Künstlern, die mithilfe der Filmkunst gegen Verbote und Verfolgung ankämpfen.
 
Filmkunst jetzt erst recht – das ist die bleibende Botschaft der Berlinale 2023. Diesen künstlerischen Lichtblick in einer dunklen Zeit von Gewalt und Zerstörung verdanken wir nicht zuletzt der Berlinale-Leitung unter Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian, die unsere Berlinale nach der Pandemiekrise in diesem Jahr wieder zu dem Publikumsmagneten gemacht haben wie wir ihn kennen.“
 
Die Berlinale konnte dieses Jahr mit mehr als 260.000 verkauften Karten an frühere Erfolge anknüpfen. Sie ist damit das größte Publikumsfestival der Welt. Mit dem European Film Market ist sie gleichzeitig einer der bedeutendsten Branchentreffs der Filmindustrie und wichtiger Handelsplatz für Produzenten, Verleiher, Filmeinkäufer und Agenten.
 
Das Festival wird von der Bundesregierung aus dem Etat der Kulturstaatsministerin unterstützt, 2023 mit rund 12,9 Millionen Euro
 
  • Thea Ehre gewinnt den Silbernen Bären für ihre schauspielerische Leistung in
    „Bis ans Ende der Nacht“ von Christoph Hochhäusler
  • Der Encounter-Preis für Beste Regie und der Berlinale Dokumentarfilmpreis gehen an Tatiana Huezo und „The Echo“
  • Perspektive- und Friedensfilm-Preis gehen an „Sieben Winter in Teheran“
    von Steffi Niederzoll
  • Insgesamt 5 Preise für filmstiftungsgeförderte Produktionen bei der 73. Berlinale 

Bei der soeben zu Ende gegangenen Preisverleihung der 73. Internationalen Filmfestspiele Berlin wurde Thea Ehre mit dem Silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle ausgezeichnet. Thea Ehre spielt die Trans-Frau Leni im Thriller Bis ans Ende der Nacht (Regie: Christoph Hochhäusler; Produktion: Heimatfilm), der gestern Abend als letzter Wettbewerbsbeitrag im Berlinale-Palast Premiere feierte.

Eine Goldene Bärenplakette für „Beste Regie“ in der Wettbewerbsreihe „Encounters“ erhielt die mexikanische Regisseurin Tatiana Huezo, die mit „The Echo“ eingeladen war. Der Dokumentarfilm, der zudem mit dem Berlinale Documentary Award ausgezeichnet wurde, wurde von der Kölner Match Factory Productions, Viola Fügen und Michael Weber, koproduziert. Hauptproduzent ist die mexikanische Radiola Films. Der Dokumentarpreis ist mit 40.000 Euro dotiert.

Der vielbeachtete Dokumentarfilm „Sieben Winter in Teheran“ wurde bereits gestern mit dem Kompass-Perspektive-Preis als Bester Film der Berlinale-Sektion Perspektive Deutsches Kino ausgezeichnet. Regisseurin Steffi Niederzoll nahm den Preis entgegen, der mit 5.000 Euro dotiert ist. Außerdem gewinnt „Sieben Winter in Teheran“ den Friedensfilmpreis, der morgen, 26. Februar im Hackesche Höfe Kino Berlin verliehen wird. Zum 38. Mal suchte eine Friedensfilmpreis-Jury aus den Berlinale-Beiträgen einen Film aus, der in besonderem Maße das friedliche Zusammenleben der Menschen fördert.

„Herzlichen Glückwunsch an Thea Ehre zum Silbernen Bären! Und natürlich an Christoph Hochhäusler und Bettina Brokemper. Wie schön, dass der letzte Wettbewerbsbeitrag ein solcher Festival-Höhepunkt wurde. Melanie Andernach und Steffi Niederzoll dürfen wir zu gleich zwei Auszeichnungen für ihren wichtigen Film gratulieren. In der Reihe Encounters vermochte Tatiana Huezos Dokumentarfilm die Jurys zu überzeugen. Glückwunsch an die Regisseurin und die Match Factory Productions!“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. „Der heutige Abend hat einmal mehr gezeigt, was NRW und seine Produzent:innen gerade auch im Dokumentarfilm zu leisten imstande sind. Ein schöner Abschluss also für das Filmland NRW bei der 73. Berlinale, die wir nach drei Jahren endlich wieder in persona erleben konnten. Wir danken Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian für ein intensives, hochpolitisches Festival, vor allem aber danken wir allen Kreativen, Film- und Serienschaffenden!“

Den Vorsitz der Internationalen Jury für die Wettbewerbsfilme hatte in diesem Jahr die US-amerikanische Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin Kristen Stewart inne („Spencer“). In diesem Jahr wurden 15 filmstiftungsgeförderte Filme gezeigt, davon 3 Produktionen im Wettbewerb und 12 in fast allen weiteren Festivalreihen.

Fünf Preise der deutschen Filmkritik an vier filmstiftungsgeförderte Produktionen
Im Rahmen der Berlinale verlieh der Verband der deutschen Filmkritik VDFK erneut den Preis der deutschen Filmkritik. Fünf der zwölf Auszeichnungen gingen an filmstiftungsgeförderte Produktionen:
Mit den Schauspielpreisen wurden sowohl Saskia Rosendahl für „Niemand ist bei den Kälbern“ (Weydemann Bros.) von Sabrina Sarabi als auch Moritz von Treuenfels für „Axiom“ (Bon Voyage Films) von Jöns Jönsson geehrt. Cem Kayas Film „Ask, Mark Ve Ölüm – Liebe, D-Mark und Tod“ (filmfaust) erhielt den Preis als Besten Dokumentarfilm und für die beste Montage. Als Bester Kinderfilm wurde
Der Pfad“ (Eyrie Entertainment) von Tobias Wiemann geehrt. Zudem wurde die Filmproduktions- und Verleihfirma Filmgalerie 451, die u.a. „Seneca“ (Berlinale Special) produziert hat, mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet.

Berlinale Series Market & Conference
Unter dem Thema „Shift happens“ standen auch in diesem Jahr aktuelle Branchentrends sowie zukunftsweisende Themen der Serienwelt im Fokus beim Berlinale Series Market, eine gemeinsame Veranstaltung von EFM, Berlinale Co-Production Market und Berlinale Talents, die Filmstiftung ist Hauptpartner der ersten Stunde. Vom 20. bis 22. Februar traf sich die Serien-Community am Potsdamer Platz statt, mit dabei waren u.a. namhafte Produzenten wie David Bernard, Produzent der Erfolgsserie „The White Lotus“, globale Weltvertriebe und Kreative. Das dreitätige Konferenzprogramm wurde eingerahmt von Screenings und Showcases. Im Showcase „Up Next: Germany“ wurde u.a. das sechsteilige Spionage-Drama „Davos“ sowie der vierteilige Polit-Thriller „Herrhausen – Der Herr des Geldes“ präsentiert, beide gefördert von der Film- und Medienstiftung.

Baumi Script Development Award für Dénes Nagy
Im Rahmen des Presselunches der Filmstiftung NRW erhielt der ungarische Filmemacher Dénes Nagy den mit 20.000 Euro dotierten Baumi Script Development Award. Jury und Gastjuror Andreas Dresen zeichneten sein Treatment „The Vacation“ aus. „Dénes Nagy erzählt authentisch und mit Humor über seine liebenswürdigen Figuren. Seine Herangehensweise erfordert eine aufwendige Recherche, die wir gern mit dem Baumi Award unterstützen“, so Andreas Dresen. Der Baumi Script Development Award wurde 2016 ins Leben gerufen und wird seitdem in Erinnerung an den legendären Produzenten Karl „Baumi“ Baumgartner an Autor:innen für ihre englischsprachigen Treatments verliehen.

NRW-Empfang und Focus Germany Stand im EFM
Ministerpräsident Hendrik Wüst und Filmstiftungs-Geschäftsführerin Petra Müller begrüßten rund 1.000 Gäste beim gemeinsamen 20. NRW-Empfang in der Berliner Landesvertretung. Auch in diesem Jahr zu Gast in der Berliner „Botschaft des Westens“: die zehn European Shooting Stars, darunter als deutscher Shooting Star Leonie Benesch. Während des Festivals informierten Mitarbeiter der Film- und Medienstiftung NRW auf dem European Film Market im Martin Gropius-Bau über Fördermöglichkeiten in NRW. Die Filmstiftung präsentierte sich dabei am Stand von Focus Germany, dem Zusammenschluss der großen neun deutschen Filmförderungen.

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